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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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Theroigne de Mericourt.

Theroigne de Mericourt, diese mit Unrecht verlästerte und unverstandene Amazone der französischen Revolution, wurde am 13. August 1762 in Marcour in der Provinz von Luxembourg geboren.

Sie hiess eigentlich Anne Josephe Terwagne, ein in Lüttich und im Luxembourg sehr häufiger Name, dessen Aussprache die französische Schreibweise wiedergiebt.

Theroigne verlebte eine traurige Kindheit, ihr Vater hatte durch unglückliche Prozesse und Unternehmungen sein Vermögen eingebüsst. Er war vorher ein wohlhabender Pächter gewesen und betrieb überdies einen kleinen Handel, wovon er und seine Familie behaglich leben konnten. Theroigne und ihre Brüder waren noch im zarten Alter, als ihre Mutter starb. Eine Tante, die sie in Lüttich hatte, nahm sich ihrer an. Anfänglich behielt sie das Mädchen bei sich, dann gab sie es in ein Kloster, wo Theroigne ein wenig nähen lernte. Als die Tante ein Jahr später heiratete, wollte sie nicht weiter im Kloster für ihre Nichte zahlen und nahm sie zu sich ins Haus. Doch sie behandelte das arme Kind so schlecht, dass dieses wieder zu seinem Vater zurückkehrte, der sich inzwischen ebenfalls wieder verheiratet hatte. Aber auch dort konnte Theroigne nicht lange bleiben, die Stiefmutter benahm sich gegen sie und ihre Brüder sehr herzlos, so dass die Kinder das elterliche Haus verliessen. Das Mädchen und ein jüngerer Bruder begaben sich zu Verwandten nach Xhoris. Theroigne war

Théroigne de Méricourt.

Théroigne de Méricourt, diese mit Unrecht verlästerte und unverstandene Amazone der französischen Revolution, wurde am 13. August 1762 in Marcour in der Provinz von Luxembourg geboren.

Sie hiess eigentlich Anne Josephe Terwagne, ein in Lüttich und im Luxembourg sehr häufiger Name, dessen Aussprache die französische Schreibweise wiedergiebt.

Théroigne verlebte eine traurige Kindheit, ihr Vater hatte durch unglückliche Prozesse und Unternehmungen sein Vermögen eingebüsst. Er war vorher ein wohlhabender Pächter gewesen und betrieb überdies einen kleinen Handel, wovon er und seine Familie behaglich leben konnten. Théroigne und ihre Brüder waren noch im zarten Alter, als ihre Mutter starb. Eine Tante, die sie in Lüttich hatte, nahm sich ihrer an. Anfänglich behielt sie das Mädchen bei sich, dann gab sie es in ein Kloster, wo Théroigne ein wenig nähen lernte. Als die Tante ein Jahr später heiratete, wollte sie nicht weiter im Kloster für ihre Nichte zahlen und nahm sie zu sich ins Haus. Doch sie behandelte das arme Kind so schlecht, dass dieses wieder zu seinem Vater zurückkehrte, der sich inzwischen ebenfalls wieder verheiratet hatte. Aber auch dort konnte Théroigne nicht lange bleiben, die Stiefmutter benahm sich gegen sie und ihre Brüder sehr herzlos, so dass die Kinder das elterliche Haus verliessen. Das Mädchen und ein jüngerer Bruder begaben sich zu Verwandten nach Xhoris. Théroigne war

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[12/0028] Théroigne de Méricourt. Théroigne de Méricourt, diese mit Unrecht verlästerte und unverstandene Amazone der französischen Revolution, wurde am 13. August 1762 in Marcour in der Provinz von Luxembourg geboren. Sie hiess eigentlich Anne Josephe Terwagne, ein in Lüttich und im Luxembourg sehr häufiger Name, dessen Aussprache die französische Schreibweise wiedergiebt. Théroigne verlebte eine traurige Kindheit, ihr Vater hatte durch unglückliche Prozesse und Unternehmungen sein Vermögen eingebüsst. Er war vorher ein wohlhabender Pächter gewesen und betrieb überdies einen kleinen Handel, wovon er und seine Familie behaglich leben konnten. Théroigne und ihre Brüder waren noch im zarten Alter, als ihre Mutter starb. Eine Tante, die sie in Lüttich hatte, nahm sich ihrer an. Anfänglich behielt sie das Mädchen bei sich, dann gab sie es in ein Kloster, wo Théroigne ein wenig nähen lernte. Als die Tante ein Jahr später heiratete, wollte sie nicht weiter im Kloster für ihre Nichte zahlen und nahm sie zu sich ins Haus. Doch sie behandelte das arme Kind so schlecht, dass dieses wieder zu seinem Vater zurückkehrte, der sich inzwischen ebenfalls wieder verheiratet hatte. Aber auch dort konnte Théroigne nicht lange bleiben, die Stiefmutter benahm sich gegen sie und ihre Brüder sehr herzlos, so dass die Kinder das elterliche Haus verliessen. Das Mädchen und ein jüngerer Bruder begaben sich zu Verwandten nach Xhoris. Théroigne war

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/28>, abgerufen am 21.11.2024.