Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

belieben vier/ sechs oder acht Eckig/ oder auch in die Länge gemachet/ wie dero Abbildungen ebenmässig zu sehen.

Die Sallereyen oder. Lust-Gänge werden ins gemein über die breiten Wege gemacht / und sind/ als die Lauben/ sehr bequem/ Weinstöcke oder andre Frucht-Bäume daran zusetzen/ welche also durch Anhefftung für den Schütteln der Winde gesichert sind.

Die Pyramiden werden in die mitten der Blumen-Felder oder auff die Ecken der breiten Wege/ oder wie es die Gelegenheit gibt/ gesetzet; deßgleichen auch die Postementen/ worauff man höltzerne oder Gyps-Bilder setzen kan.

Von den Sonnenzeigern.

UNter andern Garten-Zierden/ das nicht weniger nützet und belustiget/ ist das fürnehmste ein Sonnen-Zeiger/ wodurch man allezeit wissen kan/ welche Stunde es ist/ und seine Arbeit und Lust nach der Zeit außtrecken; Auff daß es nun hieran den Garten nicht ermangele/ hat man etliche Entwürffe hiebey fügen wollen/ wie in den Figuren zu sehen/ nach welchen einer fast ohne Mühe einen Sonnen-Zeiger/ es sey an eine Mauer oder Gehäge/ machen kan.

Die Figur A. muß recht gegen Süden/ B. gegen Norden/ C. gegen Osten/ und D. gegen Westen/ und zwar recht nach dem Compaß gestellet werden/ dann wenn es an einen unrichtigen und abweichenden Ort gestellet würde/ so würde es auch unrichtig weisen/ E. ist ein Horizontalischer Sonnen-Zeiger/ und wird auff eine ebene Fläche schnurrecht gegen Norden gesetzt und nach folgendem Modell gemacht: Der Compaß in der mitten/ zeiget an/ wie weit die Sonne von uns gewichen sey/ nehmlich recht gegen über/ da der Schatten fället.

Man kan auch die vier rechte A. B. C. D. auff einen Winck elrichtigen Pfost nachfolgends abgebildeter grösse stellen/ und E. oben auffsetzen/ wo jemand belieben solchen Sonnen-Zeigern so nidrig mitten in einem Blumen-Felde zuhaben / daß man auff die oberste Fläche bequemlich kan sehen/ sonsten macht man den vorigen Pfost spitz zu/ und setzt oben auff ein Wind-Fähnlein.

Belanget die Zeiger/ die den Schatten geben/ stehen selbige hieneben in solcher Grösse/ wie sie sich auff einen jeden beschriebenen Sonnen-Zeiger fügen/ und sind mit Buchstaben gezeichnet/ in welchem ein jeder gehöret. Man kan solche nach gefallen auß-Eisen oder Kupffer machen lassen/ mit Zapffen daran/ daß sie fest ins Holtz hefften.

ENDE.


[Abbildung]

belieben vier/ sechs oder acht Eckig/ oder auch in die Länge gemachet/ wie dero Abbildungen ebenmässig zu sehen.

Die Sallereyen oder. Lust-Gänge werden ins gemein über die breiten Wege gemacht / und sind/ als die Lauben/ sehr bequem/ Weinstöcke oder andre Frucht-Bäume daran zusetzen/ welche also durch Anhefftung für den Schütteln der Winde gesichert sind.

Die Pyramiden werden in die mitten der Blumen-Felder oder auff die Ecken der breiten Wege/ oder wie es die Gelegenheit gibt/ gesetzet; deßgleichen auch die Postementen/ worauff man höltzerne oder Gyps-Bilder setzen kan.

Von den Sonnenzeigern.

UNter andern Garten-Zierden/ das nicht weniger nützet und belustiget/ ist das fürnehmste ein Sonnen-Zeiger/ wodurch man allezeit wissen kan/ welche Stunde es ist/ und seine Arbeit und Lust nach der Zeit außtrecken; Auff daß es nun hieran den Garten nicht ermangele/ hat man etliche Entwürffe hiebey fügen wollen/ wie in den Figuren zu sehen/ nach welchen einer fast ohne Mühe einen Sonnen-Zeiger/ es sey an eine Mauer oder Gehäge/ machen kan.

Die Figur A. muß recht gegen Süden/ B. gegen Norden/ C. gegen Osten/ und D. gegen Westen/ und zwar recht nach dem Compaß gestellet werden/ dann wenn es an einen unrichtigen und abweichenden Ort gestellet würde/ so würde es auch unrichtig weisen/ E. ist ein Horizontalischer Sonnen-Zeiger/ und wird auff eine ebene Fläche schnurrecht gegen Norden gesetzt und nach folgendem Modell gemacht: Der Compaß in der mitten/ zeiget an/ wie weit die Sonne von uns gewichen sey/ nehmlich recht gegen über/ da der Schatten fället.

Man kan auch die vier rechte A. B. C. D. auff einen Winck elrichtigen Pfost nachfolgends abgebildeter grösse stellen/ und E. oben auffsetzen/ wo jemand belieben solchen Sonnen-Zeigern so nidrig mitten in einem Blumen-Felde zuhaben / daß man auff die oberste Fläche bequemlich kan sehen/ sonsten macht man den vorigen Pfost spitz zu/ und setzt oben auff ein Wind-Fähnlein.

Belanget die Zeiger/ die den Schatten geben/ stehen selbige hieneben in solcher Grösse/ wie sie sich auff einen jeden beschriebenen Sonnen-Zeiger fügen/ und sind mit Buchstaben gezeichnet/ in welchem ein jeder gehöret. Man kan solche nach gefallen auß-Eisen oder Kupffer machen lassen/ mit Zapffen daran/ daß sie fest ins Holtz hefften.

ENDE.


[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0186" n="152"/>
belieben vier/ sechs oder acht Eckig/ oder auch in die Länge gemachet/ wie                      dero Abbildungen ebenmässig zu sehen.</p>
        <p>Die Sallereyen oder. Lust-Gänge werden ins gemein über die breiten Wege gemacht /                      und sind/ als die Lauben/ sehr bequem/ Weinstöcke oder andre Frucht-Bäume                      daran zusetzen/ welche also durch Anhefftung für den Schütteln der Winde                      gesichert sind.</p>
        <p>Die Pyramiden werden in die mitten der Blumen-Felder oder auff die Ecken der                      breiten Wege/ oder wie es die Gelegenheit gibt/ gesetzet; deßgleichen auch die                      Postementen/ worauff man höltzerne oder Gyps-Bilder setzen kan.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von den Sonnenzeigern.</head>
        <p>UNter andern Garten-Zierden/ das nicht weniger nützet und belustiget/ ist das                      fürnehmste ein Sonnen-Zeiger/ wodurch man allezeit wissen kan/ welche Stunde                      es ist/ und seine Arbeit und Lust nach der Zeit außtrecken; Auff daß es nun                      hieran den Garten nicht ermangele/ hat man etliche Entwürffe hiebey fügen                      wollen/ wie in den Figuren zu sehen/ nach welchen einer fast ohne Mühe einen                      Sonnen-Zeiger/ es sey an eine Mauer oder Gehäge/ machen kan.</p>
        <p>Die Figur A. muß recht gegen Süden/ B. gegen Norden/ C. gegen Osten/ und D.                      gegen Westen/ und zwar recht nach dem Compaß gestellet werden/ dann wenn es an                      einen unrichtigen und abweichenden Ort gestellet würde/ so würde es auch                      unrichtig weisen/ E. ist ein Horizontalischer Sonnen-Zeiger/ und wird auff                      eine ebene Fläche schnurrecht gegen Norden gesetzt und nach folgendem Modell                      gemacht: Der Compaß in der mitten/ zeiget an/ wie weit die Sonne von uns                      gewichen sey/ nehmlich recht gegen über/ da der Schatten fället.</p>
        <p>Man kan auch die vier rechte A. B. C. D. auff einen Winck elrichtigen Pfost                      nachfolgends abgebildeter grösse stellen/ und E. oben auffsetzen/ wo jemand                      belieben solchen Sonnen-Zeigern so nidrig mitten in einem Blumen-Felde zuhaben /                      daß man auff die oberste Fläche bequemlich kan sehen/ sonsten macht man den                      vorigen Pfost spitz zu/ und setzt oben auff ein Wind-Fähnlein.</p>
        <p>Belanget die Zeiger/ die den Schatten geben/ stehen selbige hieneben in solcher                      Grösse/ wie sie sich auff einen jeden beschriebenen Sonnen-Zeiger fügen/ und                      sind mit Buchstaben gezeichnet/ in welchem ein jeder gehöret. Man kan solche                      nach gefallen auß-Eisen oder Kupffer machen lassen/ mit Zapffen daran/ daß sie                      fest ins Holtz hefften.</p>
        <p>ENDE.</p>
      </div>
    </body>
    <back>
      <div>
        <figure/>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[152/0186] belieben vier/ sechs oder acht Eckig/ oder auch in die Länge gemachet/ wie dero Abbildungen ebenmässig zu sehen. Die Sallereyen oder. Lust-Gänge werden ins gemein über die breiten Wege gemacht / und sind/ als die Lauben/ sehr bequem/ Weinstöcke oder andre Frucht-Bäume daran zusetzen/ welche also durch Anhefftung für den Schütteln der Winde gesichert sind. Die Pyramiden werden in die mitten der Blumen-Felder oder auff die Ecken der breiten Wege/ oder wie es die Gelegenheit gibt/ gesetzet; deßgleichen auch die Postementen/ worauff man höltzerne oder Gyps-Bilder setzen kan. Von den Sonnenzeigern. UNter andern Garten-Zierden/ das nicht weniger nützet und belustiget/ ist das fürnehmste ein Sonnen-Zeiger/ wodurch man allezeit wissen kan/ welche Stunde es ist/ und seine Arbeit und Lust nach der Zeit außtrecken; Auff daß es nun hieran den Garten nicht ermangele/ hat man etliche Entwürffe hiebey fügen wollen/ wie in den Figuren zu sehen/ nach welchen einer fast ohne Mühe einen Sonnen-Zeiger/ es sey an eine Mauer oder Gehäge/ machen kan. Die Figur A. muß recht gegen Süden/ B. gegen Norden/ C. gegen Osten/ und D. gegen Westen/ und zwar recht nach dem Compaß gestellet werden/ dann wenn es an einen unrichtigen und abweichenden Ort gestellet würde/ so würde es auch unrichtig weisen/ E. ist ein Horizontalischer Sonnen-Zeiger/ und wird auff eine ebene Fläche schnurrecht gegen Norden gesetzt und nach folgendem Modell gemacht: Der Compaß in der mitten/ zeiget an/ wie weit die Sonne von uns gewichen sey/ nehmlich recht gegen über/ da der Schatten fället. Man kan auch die vier rechte A. B. C. D. auff einen Winck elrichtigen Pfost nachfolgends abgebildeter grösse stellen/ und E. oben auffsetzen/ wo jemand belieben solchen Sonnen-Zeigern so nidrig mitten in einem Blumen-Felde zuhaben / daß man auff die oberste Fläche bequemlich kan sehen/ sonsten macht man den vorigen Pfost spitz zu/ und setzt oben auff ein Wind-Fähnlein. Belanget die Zeiger/ die den Schatten geben/ stehen selbige hieneben in solcher Grösse/ wie sie sich auff einen jeden beschriebenen Sonnen-Zeiger fügen/ und sind mit Buchstaben gezeichnet/ in welchem ein jeder gehöret. Man kan solche nach gefallen auß-Eisen oder Kupffer machen lassen/ mit Zapffen daran/ daß sie fest ins Holtz hefften. ENDE. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/186
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/186>, abgerufen am 22.11.2024.