Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Weissen Rüben-Saamen säen Kiliani oder Margarethä im letzten Viertel/ sollen weich kochen. Kappsaamen säen zu Winterpflatzen um Jacobi/ oder acht Tage hernacher. Kapp-Saamen und andere Gesaame/ so in diesem Monat zu reiffen anfähet/ von Tage zu Tage abnehmen/ damit solches nicht vergeblichen außlauffen möge. Wenn man den Rüben-Saamen mit den Wurtzeln außzeucht/ und miteinander auf den Boden leget/ so wird der übrige Saamen so reiff und schön von solchen Wurtzeln / auff dem Boden/ als wann er noch in dem Erdreich stündt. Das Staudenkorn an Oerter/ da es tügliche Felder im neuen Monden/ etlichs vor oder nach Jacobi zu säen/ ist also denn auch vors Vieh zu schrepffen/ vor Winters zu gebrauchen. Kraut zu blaten anfahen Jacobi. Acht Tage vor Jacobi gehet der Vogelfang mit den Käutzigen an. Man mag auch um solche Zeit Sprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wilde Holunderbeerlein haben kan. Etliche brauchen Johansbeerlein und Kirschen an solcher Stelle. Auf dem Gebürge fänget man die Schner: Hauffenweise um und nach S. Jacobi auf den Herden/ man stecket Kirschen im Strauch/ darnach fället der Schnerr mit Begier. Wer aber solches Weidewerck brauchen will/ muß nothwendig singende Schnerr ein baar auff dem Herde haben. Im Augusto oder Augustmonat. Zu einer Ernden Anstellung zu thun. Die Ruhracker wenn sie zu sehr grunen wollen/ scharff einegen lassen. Früh Grummet Gras hauen/ und dürre machen lassen. Korn und Weitzen zum Saamen dreschen lassen. Wintergersten üd Winter-Rübesamen am Abend Bartholomäi säen. Speckschweine auff die Mast zu legen um Bartholomäi im ersten viertel/ wann der Monat zunimmt. Weissen Rüben-Saamen säen Kiliani oder Margarethä im letzten Viertel/ sollen weich kochen. Kappsaamen säen zu Winterpflatzen um Jacobi/ oder acht Tage hernacher. Kapp-Saamen und andere Gesaame/ so in diesem Monat zu reiffen anfähet/ von Tage zu Tage abnehmen/ damit solches nicht vergeblichen außlauffen möge. Wenn man den Rüben-Saamen mit den Wurtzeln außzeucht/ und miteinander auf den Boden leget/ so wird der übrige Saamen so reiff und schön von solchen Wurtzeln / auff dem Boden/ als wann er noch in dem Erdreich stündt. Das Staudenkorn an Oerter/ da es tügliche Felder im neuen Monden/ etlichs vor oder nach Jacobi zu säen/ ist also denn auch vors Vieh zu schrepffen/ vor Winters zu gebrauchen. Kraut zu blaten anfahen Jacobi. Acht Tage vor Jacobi gehet der Vogelfang mit den Käutzigen an. Man mag auch um solche Zeit Sprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wilde Holunderbeerlein haben kan. Etliche brauchen Johansbeerlein und Kirschen an solcher Stelle. Auf dem Gebürge fänget man die Schner: Hauffenweise um und nach S. Jacobi auf den Herden/ man stecket Kirschen im Strauch/ darnach fället der Schnerr mit Begier. Wer aber solches Weidewerck brauchen will/ muß nothwendig singende Schnerr ein baar auff dem Herde haben. Im Augusto oder Augustmonat. Zu einer Ernden Anstellung zu thun. Die Ruhracker wenn sie zu sehr grunen wollen/ scharff einegen lassen. Früh Grummet Gras hauen/ und dürre machen lassen. Korn und Weitzen zum Saamen dreschen lassen. Wintergersten üd Winter-Rübesamen am Abend Bartholomäi säen. Speckschweine auff die Mast zu legen um Bartholomäi im ersten viertel/ wann der Monat zunimmt. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028" n="18"/> <p>Weissen Rüben-Saamen säen Kiliani oder Margarethä im letzten Viertel/ sollen weich kochen.</p> <p>Kappsaamen säen zu Winterpflatzen um Jacobi/ oder acht Tage hernacher.</p> <p>Kapp-Saamen und andere Gesaame/ so in diesem Monat zu reiffen anfähet/ von Tage zu Tage abnehmen/ damit solches nicht vergeblichen außlauffen möge.</p> <p>Wenn man den Rüben-Saamen mit den Wurtzeln außzeucht/ und miteinander auf den Boden leget/ so wird der übrige Saamen so reiff und schön von solchen Wurtzeln / auff dem Boden/ als wann er noch in dem Erdreich stündt.</p> <p>Das Staudenkorn an Oerter/ da es tügliche Felder im neuen Monden/ etlichs vor oder nach Jacobi zu säen/ ist also denn auch vors Vieh zu schrepffen/ vor Winters zu gebrauchen.</p> <p>Kraut zu blaten anfahen Jacobi.</p> <p>Acht Tage vor Jacobi gehet der Vogelfang mit den Käutzigen an. Man mag auch um solche Zeit Sprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wilde Holunderbeerlein haben kan. Etliche brauchen Johansbeerlein und Kirschen an solcher Stelle.</p> <p>Auf dem Gebürge fänget man die Schner: Hauffenweise um und nach S. Jacobi auf den Herden/ man stecket Kirschen im Strauch/ darnach fället der Schnerr mit Begier. Wer aber solches Weidewerck brauchen will/ muß nothwendig singende Schnerr ein baar auff dem Herde haben.</p> <p>Im Augusto oder Augustmonat.</p> <p>Zu einer Ernden Anstellung zu thun.</p> <p>Die Ruhracker wenn sie zu sehr grunen wollen/ scharff einegen lassen.</p> <p>Früh Grummet Gras hauen/ und dürre machen lassen.</p> <p>Korn und Weitzen zum Saamen dreschen lassen.</p> <p>Wintergersten üd Winter-Rübesamen am Abend Bartholomäi säen.</p> <p>Speckschweine auff die Mast zu legen um Bartholomäi im ersten viertel/ wann der Monat zunimmt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0028]
Weissen Rüben-Saamen säen Kiliani oder Margarethä im letzten Viertel/ sollen weich kochen.
Kappsaamen säen zu Winterpflatzen um Jacobi/ oder acht Tage hernacher.
Kapp-Saamen und andere Gesaame/ so in diesem Monat zu reiffen anfähet/ von Tage zu Tage abnehmen/ damit solches nicht vergeblichen außlauffen möge.
Wenn man den Rüben-Saamen mit den Wurtzeln außzeucht/ und miteinander auf den Boden leget/ so wird der übrige Saamen so reiff und schön von solchen Wurtzeln / auff dem Boden/ als wann er noch in dem Erdreich stündt.
Das Staudenkorn an Oerter/ da es tügliche Felder im neuen Monden/ etlichs vor oder nach Jacobi zu säen/ ist also denn auch vors Vieh zu schrepffen/ vor Winters zu gebrauchen.
Kraut zu blaten anfahen Jacobi.
Acht Tage vor Jacobi gehet der Vogelfang mit den Käutzigen an. Man mag auch um solche Zeit Sprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wilde Holunderbeerlein haben kan. Etliche brauchen Johansbeerlein und Kirschen an solcher Stelle.
Auf dem Gebürge fänget man die Schner: Hauffenweise um und nach S. Jacobi auf den Herden/ man stecket Kirschen im Strauch/ darnach fället der Schnerr mit Begier. Wer aber solches Weidewerck brauchen will/ muß nothwendig singende Schnerr ein baar auff dem Herde haben.
Im Augusto oder Augustmonat.
Zu einer Ernden Anstellung zu thun.
Die Ruhracker wenn sie zu sehr grunen wollen/ scharff einegen lassen.
Früh Grummet Gras hauen/ und dürre machen lassen.
Korn und Weitzen zum Saamen dreschen lassen.
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