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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Das Stauden-Werck.

Weil solches hin und wider in die Hecken meistentheils versetzet wird/ und mit dem gebauten Landt/ Wegen und Gängen vor lieb nehmen muß/ wird umb deren Grund sich viel zu bekümmern unnöthig seyn/ ausser die/ jungen Syringis/ wann sie in trockenem Erdreich stehen/ und in trockenem Wetter nicht mit begiessen gewartet werden/ pflegen leicht zu vergehen.

In Küchen-Garten

Wollen wir uns hiemit nicht lang aufhalten/ weilen fast bey jeder Wurtzel und Saat in den gehörigen Monaten von deren Grund wird Erwehnung geschehen; Und wiewohl etliche/ so eines und das andere nach ihrem Kopff und Verstand säen / sich deßfals an keinen Unterricht binden/ oder darnach richten wollen; So bringts doch die Erfahrung/ daß La[unleserliches Material] Endivien/ Spinat/ Portulac/ Cichorien / Rüden/ Bohnen/ Kukumern/ Kürbisse oder Flaschen/ Basilge/ Rosmarin / Salbey/ sc. eine gute schwartze Erde haben wollen. Hingegen Radieß/ Rettig / Knoblauch/ Zwibeln/ Petersilien/ Tymian/ Isop/ Saturey/ und dergleichen / ein sandig/ und zum theil Grieß-vermischten Grund begehren.

In Blumen-Garten

Erfordern die auß Italien/ Spanien/ und andern frembden Oertern zu uns gebrachte

Frembde Bäumlein

Deßfalls eine besondere beobachtung/ damit sie wieder in eine solche Erde gebracht werden/ als sie vorhin gestanden; Haben sie vorhero ein tönichtes / fettes und kiesigtes Erdreich gehabt/ massen (dann gemeiniglich nechst der Wurtzel dergleichen indicia abgemercket werden) so muß man sie nicht allein in solchen zugerichteten Grund bringen/ sondern auch wohl zusehen/ daß man sie nicht tieffer oder flächer/ als sie vorher gestanden/ versetze/ dann wofern sie solten tieffer gesetzet werden/ als sie zuvor gestanden/ würde sich gar leicht an dem Ort deß Stammes/ wo sonst keine Erde gewesen/ eine Fäu-

Das Stauden-Werck.

Weil solches hin und wider in die Hecken meistentheils versetzet wird/ und mit dem gebauten Landt/ Wegen und Gängen vor lieb nehmen muß/ wird umb deren Grund sich viel zu bekümmern unnöthig seyn/ ausser die/ jungen Syringis/ wann sie in trockenem Erdreich stehen/ und in trockenem Wetter nicht mit begiessen gewartet werden/ pflegen leicht zu vergehen.

In Küchen-Garten

Wollen wir uns hiemit nicht lang aufhalten/ weilen fast bey jeder Wurtzel und Saat in den gehörigen Monaten von deren Grund wird Erwehnung geschehen; Und wiewohl etliche/ so eines und das andere nach ihrem Kopff und Verstand säen / sich deßfals an keinen Unterricht binden/ oder darnach richten wollen; So bringts doch die Erfahrung/ daß La[unleserliches Material] Endivien/ Spinat/ Portulac/ Cichorien / Rüden/ Bohnen/ Kukumern/ Kürbisse oder Flaschen/ Basilge/ Rosmarin / Salbey/ sc. eine gute schwartze Erde haben wollen. Hingegen Radieß/ Rettig / Knoblauch/ Zwibeln/ Petersilien/ Tymian/ Isop/ Saturey/ und dergleichen / ein sandig/ und zum theil Grieß-vermischten Grund begehren.

In Blumen-Garten

Erfordern die auß Italien/ Spanien/ und andern frembden Oertern zu uns gebrachte

Frembde Bäumlein

Deßfalls eine besondere beobachtung/ damit sie wieder in eine solche Erde gebracht werden/ als sie vorhin gestanden; Haben sie vorhero ein tönichtes / fettes und kiesigtes Erdreich gehabt/ massen (dañ gemeiniglich nechst der Wurtzel dergleichen indicia abgemercket werden) so muß man sie nicht allein in solchen zugerichteten Grund bringen/ sondern auch wohl zusehen/ daß man sie nicht tieffer oder flächer/ als sie vorher gestanden/ versetze/ dann wofern sie solten tieffer gesetzet werden/ als sie zuvor gestanden/ würde sich gar leicht an dem Ort deß Stammes/ wo sonst keine Erde gewesen/ eine Fäu-

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[9/0043] Das Stauden-Werck. Weil solches hin und wider in die Hecken meistentheils versetzet wird/ und mit dem gebauten Landt/ Wegen und Gängen vor lieb nehmen muß/ wird umb deren Grund sich viel zu bekümmern unnöthig seyn/ ausser die/ jungen Syringis/ wann sie in trockenem Erdreich stehen/ und in trockenem Wetter nicht mit begiessen gewartet werden/ pflegen leicht zu vergehen. In Küchen-Garten Wollen wir uns hiemit nicht lang aufhalten/ weilen fast bey jeder Wurtzel und Saat in den gehörigen Monaten von deren Grund wird Erwehnung geschehen; Und wiewohl etliche/ so eines und das andere nach ihrem Kopff und Verstand säen / sich deßfals an keinen Unterricht binden/ oder darnach richten wollen; So bringts doch die Erfahrung/ daß La_ Endivien/ Spinat/ Portulac/ Cichorien / Rüden/ Bohnen/ Kukumern/ Kürbisse oder Flaschen/ Basilge/ Rosmarin / Salbey/ sc. eine gute schwartze Erde haben wollen. Hingegen Radieß/ Rettig / Knoblauch/ Zwibeln/ Petersilien/ Tymian/ Isop/ Saturey/ und dergleichen / ein sandig/ und zum theil Grieß-vermischten Grund begehren. In Blumen-Garten Erfordern die auß Italien/ Spanien/ und andern frembden Oertern zu uns gebrachte Frembde Bäumlein Deßfalls eine besondere beobachtung/ damit sie wieder in eine solche Erde gebracht werden/ als sie vorhin gestanden; Haben sie vorhero ein tönichtes / fettes und kiesigtes Erdreich gehabt/ massen (dañ gemeiniglich nechst der Wurtzel dergleichen indicia abgemercket werden) so muß man sie nicht allein in solchen zugerichteten Grund bringen/ sondern auch wohl zusehen/ daß man sie nicht tieffer oder flächer/ als sie vorher gestanden/ versetze/ dann wofern sie solten tieffer gesetzet werden/ als sie zuvor gestanden/ würde sich gar leicht an dem Ort deß Stammes/ wo sonst keine Erde gewesen/ eine Fäu-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/43>, abgerufen am 21.11.2024.