Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.lung anlegen/ dadurch ein solches zartes Bäumlein verderbet würde; Und müssen die Bütten oder Gefässe/ worein sie sollen gesetzet werden/ mit etwas kö[unleserliches Material]icher/ jedoch fener/ und von verrotteten durchgesiebtem Holtz- oder Säge-Spänen wohl vermischter Erde gefüllet werden. Diese Erde bereitet solcher gestalt: Grabet euch in der Herbst-Zeit eine Grube / leget in deren Grund etwan einen Fuß hoch guten Mist/ hernacher Säge-Späne von Eichen Holtz/ und continuirt mit solcher Umb wechslung/ biß die Grube gantz wider zugefallen/ und lassets den Winter über biß auf den Frühling also vetrotten. Wiewol auch fast bey jedem Blumen-Gewächs im andern folgenden Buch/ was sie vor Erde erfordern/ wird Erinnerung geschehen: So lieben doch Martagon, Hyacinthen / Crocus, Narcissen/ Fritilarien/ Iris bulbosa, Tulipen/ Corona imperialis, Colchicum, Aphodillen sc. eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica & Americana, Ficus Indica, Jucca gloriosa, Ranunculi,/ Anemone, Dens caninus, &c. eine mittelmässige Erde. Ins gemein müssen die Blumen-Bette von 6. zu 7. Jahren ihrer Erdt entblößt/ und mit frischer guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum wenigsten eines Fußes tieff beschüttet werden/ massen sonsten solcher Grund/ weil er nicht gemister wird/ sich allgemach in eine nichts nütze Sand-Erde/ worinn unmöglich was gutes wachsen kan/ degener iren würde/ und schicket sich sehr wohl zu solchem beschütten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das Jahr vorher wohl neu gemistet/ in solcher Zeit von Regen und Sonne macerirt/ und durch die darinn gewachsene Kräuter/ mit Heraußziehung der crudität und Grobheit gantz geschlacht gemacht worden. Zu den Gefässen/ darein Blumen sollen gesetzet werden/ wird die Erde solcher gestalt bereitet: Man nimmt die kurtz vorher gelerte verrottete Säge-Spän-Erde/ durchsichtet dieselbe fein klein/ untermenget sie wohl mit etwas Sand/ und setzet darein die schönen Blumen/ auch andere köstliche Gewächse. lung anlegen/ dadurch ein solches zartes Bäumlein verderbet würde; Und müssen die Bütten oder Gefässe/ worein sie sollen gesetzet werden/ mit etwas kö[unleserliches Material]icher/ jedoch fener/ und von verrotteten durchgesiebtem Holtz- oder Säge-Spänen wohl vermischter Erde gefüllet werden. Diese Erde bereitet solcher gestalt: Grabet euch in der Herbst-Zeit eine Grube / leget in deren Grund etwan einen Fuß hoch guten Mist/ hernacher Säge-Späne von Eichen Holtz/ und continuirt mit solcher Umb wechslung/ biß die Grube gantz wider zugefallen/ und lassets den Winter über biß auf den Frühling also vetrotten. Wiewol auch fast bey jedem Blumen-Gewächs im andern folgenden Buch/ was sie vor Erde erfordern/ wird Erinnerung geschehen: So lieben doch Martagon, Hyacinthen / Crocus, Narcissen/ Fritilarien/ Iris bulbosa, Tulipen/ Corona imperialis, Colchicum, Aphodillen sc. eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica & Americana, Ficus Indica, Jucca gloriosa, Ranunculi,/ Anemone, Dens caninus, &c. eine mittelmässige Erde. Ins gemein müssen die Blumen-Bette von 6. zu 7. Jahren ihrer Erdt entblößt/ und mit frischer guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum wenigsten eines Fußes tieff beschüttet werden/ massen sonsten solcher Grund/ weil er nicht gemister wird/ sich allgemach in eine nichts nütze Sand-Erde/ worinn unmöglich was gutes wachsen kan/ degener iren würde/ und schicket sich sehr wohl zu solchem beschütten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das Jahr vorher wohl neu gemistet/ in solcher Zeit von Regen und Sonne macerirt/ und durch die darinn gewachsene Kräuter/ mit Heraußziehung der crudität und Grobheit gantz geschlacht gemacht worden. Zu den Gefässen/ darein Blumen sollen gesetzet werden/ wird die Erde solcher gestalt bereitet: Man nim̃t die kurtz vorher gelerte verrottete Säge-Spän-Erde/ durchsichtet dieselbe fein klein/ untermenget sie wohl mit etwas Sand/ und setzet darein die schönen Blumen/ auch andere köstliche Gewächse. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044" n="10"/> lung anlegen/ dadurch ein solches zartes Bäumlein verderbet würde; Und müssen die Bütten oder Gefässe/ worein sie sollen gesetzet werden/ mit etwas kö<gap reason="illegible"/>icher/ jedoch fener/ und von verrotteten durchgesiebtem Holtz- oder Säge-Spänen wohl vermischter Erde gefüllet werden.</p> <p>Diese Erde bereitet solcher gestalt: Grabet euch in der Herbst-Zeit eine Grube / leget in deren Grund etwan einen Fuß hoch guten Mist/ hernacher Säge-Späne von Eichen Holtz/ und continuirt mit solcher Umb wechslung/ biß die Grube gantz wider zugefallen/ und lassets den Winter über biß auf den Frühling also vetrotten.</p> <p>Wiewol auch fast bey jedem Blumen-Gewächs im andern folgenden Buch/ was sie vor Erde erfordern/ wird Erinnerung geschehen: So lieben doch Martagon, Hyacinthen / Crocus, Narcissen/ Fritilarien/ Iris bulbosa, Tulipen/ Corona imperialis, Colchicum, Aphodillen sc. eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica & Americana, Ficus Indica, Jucca gloriosa, Ranunculi,/ Anemone, Dens caninus, &c. eine mittelmässige Erde.</p> <p>Ins gemein müssen die Blumen-Bette von 6. zu 7. Jahren ihrer Erdt entblößt/ und mit frischer guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum wenigsten eines Fußes tieff beschüttet werden/ massen sonsten solcher Grund/ weil er nicht gemister wird/ sich allgemach in eine nichts nütze Sand-Erde/ worinn unmöglich was gutes wachsen kan/ degener iren würde/ und schicket sich sehr wohl zu solchem beschütten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das Jahr vorher wohl neu gemistet/ in solcher Zeit von Regen und Sonne macerirt/ und durch die darinn gewachsene Kräuter/ mit Heraußziehung der crudität und Grobheit gantz geschlacht gemacht worden.</p> <p>Zu den Gefässen/ darein Blumen sollen gesetzet werden/ wird die Erde solcher gestalt bereitet: Man nim̃t die kurtz vorher gelerte verrottete Säge-Spän-Erde/ durchsichtet dieselbe fein klein/ untermenget sie wohl mit etwas Sand/ und setzet darein die schönen Blumen/ auch andere köstliche Gewächse.</p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0044]
lung anlegen/ dadurch ein solches zartes Bäumlein verderbet würde; Und müssen die Bütten oder Gefässe/ worein sie sollen gesetzet werden/ mit etwas kö_ icher/ jedoch fener/ und von verrotteten durchgesiebtem Holtz- oder Säge-Spänen wohl vermischter Erde gefüllet werden.
Diese Erde bereitet solcher gestalt: Grabet euch in der Herbst-Zeit eine Grube / leget in deren Grund etwan einen Fuß hoch guten Mist/ hernacher Säge-Späne von Eichen Holtz/ und continuirt mit solcher Umb wechslung/ biß die Grube gantz wider zugefallen/ und lassets den Winter über biß auf den Frühling also vetrotten.
Wiewol auch fast bey jedem Blumen-Gewächs im andern folgenden Buch/ was sie vor Erde erfordern/ wird Erinnerung geschehen: So lieben doch Martagon, Hyacinthen / Crocus, Narcissen/ Fritilarien/ Iris bulbosa, Tulipen/ Corona imperialis, Colchicum, Aphodillen sc. eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica & Americana, Ficus Indica, Jucca gloriosa, Ranunculi,/ Anemone, Dens caninus, &c. eine mittelmässige Erde.
Ins gemein müssen die Blumen-Bette von 6. zu 7. Jahren ihrer Erdt entblößt/ und mit frischer guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum wenigsten eines Fußes tieff beschüttet werden/ massen sonsten solcher Grund/ weil er nicht gemister wird/ sich allgemach in eine nichts nütze Sand-Erde/ worinn unmöglich was gutes wachsen kan/ degener iren würde/ und schicket sich sehr wohl zu solchem beschütten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das Jahr vorher wohl neu gemistet/ in solcher Zeit von Regen und Sonne macerirt/ und durch die darinn gewachsene Kräuter/ mit Heraußziehung der crudität und Grobheit gantz geschlacht gemacht worden.
Zu den Gefässen/ darein Blumen sollen gesetzet werden/ wird die Erde solcher gestalt bereitet: Man nim̃t die kurtz vorher gelerte verrottete Säge-Spän-Erde/ durchsichtet dieselbe fein klein/ untermenget sie wohl mit etwas Sand/ und setzet darein die schönen Blumen/ auch andere köstliche Gewächse.
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