Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.gehabten warmen Tag besprengen müsset/ wann sie nun herfür kommen/ so last sie stets an der Sonnen/ und wartet ihrer serner mit dem begiessen. Die oberwehnte Zudeckung kan gar füglich durch abgebildete gläserne Latern oder Schirm pag 2. n. 1. geschehen. Von Außfaat der Nägelein wird absonderlich in gehörigen Monaten nicht vergessen werden. CAPUT X. Vom Verpflantzen der Bäume und anderer Gewächse/ auch zubereiten der Blumen-Töpffe. WAnn ihr nun gesinnet/ Bäume in euren Garten zu setzen/ so machet vor erst im November nach der euch beliebten Ordnung und Distanz, wie im fünfften Capitel angewiesen/ vor jeden Baum 2. 3. oder 4. Fuß nach proportion, in die Ründe und Tieffe eine Grube/ und in darauff folgendem Januario/ oder Anfaugs Februarij schüttet in segliche Grube etwas von altem Kalck und Stein-Gemörsel/ so etwan von einer herab gebrochenen oder gefallenen alten Maur kommen/ füllet auf solches/ gute mit altem Mist vermengte oder die auß der Gruben gegrabene Erde/ setzet darauff die Wurtzeln deß Baums/ bedecket solche mit gleich gedachtem Grund/ leget wider rund herum Mist/ so mit Sumpff-Koth vermischet / welcher Mist aber keine Wurtzet derühren darff/ und füllet den üb[unleserliches Material]igen Raum mit Erde zu/ dann auf diese weise wird die Wurtzel von überflüssiger Nässe befreyet/ und der Baum nicht sincken/ welches/ wann ihr zu erst Mist unten in die Gruben geleget/ geschehen würde. Man legt auch an stau deß alten Kalcks oder Stein-Gemörsels ein 4. oder 5. Bündlein dürre Reisser/ und ver fähret im übrigen/ wie gleich gelehrt. Wann aber euer Baum-Platz den hess[unleserliches Material]igen und starcken Winden frey stehen solte / habt euch an vorgeschriebene Weite nit eben zu binden/ dann solchen falls müssen die Bäume etwas dichter und nähet an einander gepflanzet werden: Setzet aber ja nicht Birn bey Birn- und Aepffel bey Aepffel-Bäumen/ sondern wechseis weise durcheinander/ dann weil sich diese mehr gehabten warmen Tag besprengen müsset/ wann sie nun herfür kommen/ so last sie stets an der Sonnen/ und wartet ihrer serner mit dem begiessen. Die oberwehnte Zudeckung kan gar füglich durch abgebildete gläserne Latern oder Schirm pag 2. n. 1. geschehen. Von Außfaat der Nägelein wird absonderlich in gehörigen Monaten nicht vergessen werden. CAPUT X. Vom Verpflantzen der Bäume und anderer Gewächse/ auch zubereiten der Blumen-Töpffe. WAnn ihr nun gesinnet/ Bäume in euren Garten zu setzen/ so machet vor erst im November nach der euch beliebten Ordnung und Distanz, wie im fünfften Capitel angewiesen/ vor jeden Baum 2. 3. oder 4. Fuß nach proportion, in die Ründe und Tieffe eine Grube/ und in darauff folgendem Januario/ oder Anfaugs Februarij schüttet in segliche Grube etwas von altem Kalck und Stein-Gemörsel/ so etwan von einer herab gebrochenen oder gefallenen alten Maur kom̃en/ füllet auf solches/ gute mit altem Mist vermengte oder die auß der Gruben gegrabene Erde/ setzet darauff die Wurtzeln deß Baums/ bedecket solche mit gleich gedachtem Grund/ leget wider rund herum Mist/ so mit Sumpff-Koth vermischet / welcher Mist aber keine Wurtzet derühren darff/ und füllet den üb[unleserliches Material]igen Raum mit Erde zu/ dann auf diese weise wird die Wurtzel von überflüssiger Nässe befreyet/ und der Baum nicht sincken/ welches/ wann ihr zu erst Mist unten in die Gruben geleget/ geschehen würde. Man legt auch an stau deß alten Kalcks oder Stein-Gemörsels ein 4. oder 5. Bündlein dürre Reisser/ und ver fähret im übrigen/ wie gleich gelehrt. Wann aber euer Baum-Platz den hess[unleserliches Material]igen und starcken Winden frey stehen solte / habt euch an vorgeschriebene Weite nit eben zu binden/ dann solchen falls müssen die Bäume etwas dichter und nähet an einander gepflanzet werden: Setzet aber ja nicht Birn bey Birn- und Aepffel bey Aepffel-Bäumen/ sondern wechseis weise durcheinander/ dann weil sich diese mehr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047" n="13"/> gehabten warmen Tag besprengen müsset/ wann sie nun herfür kommen/ so last sie stets an der Sonnen/ und wartet ihrer serner mit dem begiessen. Die oberwehnte Zudeckung kan gar füglich durch abgebildete gläserne Latern oder Schirm pag 2. n. 1. geschehen. Von Außfaat der Nägelein wird absonderlich in gehörigen Monaten nicht vergessen werden.</p> <p>CAPUT X.</p> <p>Vom Verpflantzen der Bäume und anderer Gewächse/ auch zubereiten der Blumen-Töpffe.</p> <p>WAnn ihr nun gesinnet/ Bäume in euren Garten zu setzen/ so machet vor erst im November nach der euch beliebten Ordnung und Distanz, wie im fünfften Capitel angewiesen/ vor jeden Baum 2. 3. oder 4. Fuß nach proportion, in die Ründe und Tieffe eine Grube/ und in darauff folgendem Januario/ oder Anfaugs Februarij schüttet in segliche Grube etwas von altem Kalck und Stein-Gemörsel/ so etwan von einer herab gebrochenen oder gefallenen alten Maur kom̃en/ füllet auf solches/ gute mit altem Mist vermengte oder die auß der Gruben gegrabene Erde/ setzet darauff die Wurtzeln deß Baums/ bedecket solche mit gleich gedachtem Grund/ leget wider rund herum Mist/ so mit Sumpff-Koth vermischet / welcher Mist aber keine Wurtzet derühren darff/ und füllet den üb<gap reason="illegible"/>igen Raum mit Erde zu/ dann auf diese weise wird die Wurtzel von überflüssiger Nässe befreyet/ und der Baum nicht sincken/ welches/ wann ihr zu erst Mist unten in die Gruben geleget/ geschehen würde.</p> <p>Man legt auch an stau deß alten Kalcks oder Stein-Gemörsels ein 4. oder 5. Bündlein dürre Reisser/ und ver fähret im übrigen/ wie gleich gelehrt.</p> <p>Wann aber euer Baum-Platz den hess<gap reason="illegible"/>igen und starcken Winden frey stehen solte / habt euch an vorgeschriebene Weite nit eben zu binden/ dann solchen falls müssen die Bäume etwas dichter und nähet an einander gepflanzet werden: Setzet aber ja nicht Birn bey Birn- und Aepffel bey Aepffel-Bäumen/ sondern wechseis weise durcheinander/ dann weil sich diese mehr </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0047]
gehabten warmen Tag besprengen müsset/ wann sie nun herfür kommen/ so last sie stets an der Sonnen/ und wartet ihrer serner mit dem begiessen. Die oberwehnte Zudeckung kan gar füglich durch abgebildete gläserne Latern oder Schirm pag 2. n. 1. geschehen. Von Außfaat der Nägelein wird absonderlich in gehörigen Monaten nicht vergessen werden.
CAPUT X.
Vom Verpflantzen der Bäume und anderer Gewächse/ auch zubereiten der Blumen-Töpffe.
WAnn ihr nun gesinnet/ Bäume in euren Garten zu setzen/ so machet vor erst im November nach der euch beliebten Ordnung und Distanz, wie im fünfften Capitel angewiesen/ vor jeden Baum 2. 3. oder 4. Fuß nach proportion, in die Ründe und Tieffe eine Grube/ und in darauff folgendem Januario/ oder Anfaugs Februarij schüttet in segliche Grube etwas von altem Kalck und Stein-Gemörsel/ so etwan von einer herab gebrochenen oder gefallenen alten Maur kom̃en/ füllet auf solches/ gute mit altem Mist vermengte oder die auß der Gruben gegrabene Erde/ setzet darauff die Wurtzeln deß Baums/ bedecket solche mit gleich gedachtem Grund/ leget wider rund herum Mist/ so mit Sumpff-Koth vermischet / welcher Mist aber keine Wurtzet derühren darff/ und füllet den üb_ igen Raum mit Erde zu/ dann auf diese weise wird die Wurtzel von überflüssiger Nässe befreyet/ und der Baum nicht sincken/ welches/ wann ihr zu erst Mist unten in die Gruben geleget/ geschehen würde.
Man legt auch an stau deß alten Kalcks oder Stein-Gemörsels ein 4. oder 5. Bündlein dürre Reisser/ und ver fähret im übrigen/ wie gleich gelehrt.
Wann aber euer Baum-Platz den hess_ igen und starcken Winden frey stehen solte / habt euch an vorgeschriebene Weite nit eben zu binden/ dann solchen falls müssen die Bäume etwas dichter und nähet an einander gepflanzet werden: Setzet aber ja nicht Birn bey Birn- und Aepffel bey Aepffel-Bäumen/ sondern wechseis weise durcheinander/ dann weil sich diese mehr
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