Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Jahr erreicht/ setzt man sie samt dem Gefäß unter dergleichen Art tragende Bäumlein/ und ablactirt, oder pfropffet sie auch wohl/ wie im 13. Capitel wird gedacht werden. Von den Zwibeln und Knollen-Gewächsen/ werdet ihr durch deren Saat zwar in gerauwen Jahren wenig Blumen sehen/ jedennoch/ weilen dadurch über die massen schöne veränderliche Blumen von Farben zu wege gebracht werden können; So hebet deren Saamen/ wann er seine völllge Reiffung erlanget/ absonderlich von Tulipen/ die am besten vorkommen/ und spät getragen/ von den weissen Farben / die inwendig eine schwartze Leibfarbe/ oder blauen Boden haben/ biß im September auf/ bereitet ein Bett mit gehöriger Erde dazu/ und säet im zunemmendem Liecht solchen Saamen entweder absonderlich/ oder durch einander darauff/ last sie also unverrückt ein drey Jahr wachsen/ und wartet sie inzwischen bey warmer und nöthige[unleserliches Material] Zeit mit gelindem begiessen ab; Sa[unleserliches Material]let als dann nach solcher Zeit die kleinen Zwibeln auß der Erden / pflantzet sie auf ein ander dazu gemachtes Bette/ und last sie also noch drey Jahr fortwachsen/ so werden Crocus, Hyacinthen/ Tulipen/ und andere in 4. oder 5. die Corona imperialis, Narcissen sc. aber wohl kaum in 6. 7. Jahren zur lüte gelangen. Bey Außsaat der andern raren Blumen nemet in acht/ daß das der beste Saamen / welcher/ wann ihr solchen ins Wasser werffet/ zu boden sincket. Die jenigen Saamen aber/ so eine harte Rinden haben/ und im aufgehen sich nicht wohl schicken wollen/ die spaltet zuvor ein wenig auf/ Vermittelst dieses werden sie die oben herunter tringende Feuchtigkeit besser empfangen/ mehr Krafft erlangen/ und viel leichter herfür kommen. Solche Saamen/ für schädlichen Gewürmen und Unzifer zu sichern/ weichet in Haußwurtz/ oder in derselben außgepresten Safft/ säet sie hernach in ein leicht durchsiebtes Erdreich / allda sie/ wo möglich/ die frühe Sonne 2. oder 3. Stunden/ und die Sonne beym Untergang/ so durchs zudecken zu wege zu bringen/ (fals ihr sie nicht in Kasten oder Gefässe gesäet habet) in welche Abends-Zeit ihr sie dann mit einem kleinen Beesen gleichsam tropffenweis/ nach Jahr erreicht/ setzt man sie samt dem Gefäß unter dergleichen Art tragende Bäumlein/ und ablactirt, oder pfropffet sie auch wohl/ wie im 13. Capitel wird gedacht werden. Von den Zwibeln und Knollen-Gewächsen/ werdet ihr durch deren Saat zwar in gerauwen Jahren wenig Blumen sehen/ jedennoch/ weilen dadurch über die massen schöne veränderliche Blumen von Farben zu wege gebracht werden können; So hebet deren Saamen/ wann er seine völllge Reiffung erlanget/ absonderlich von Tulipen/ die am besten vorkommen/ und spät getragen/ von den weissen Farben / die inwendig eine schwartze Leibfarbe/ oder blauen Boden haben/ biß im September auf/ bereitet ein Bett mit gehöriger Erde dazu/ und säet im zunem̃endem Liecht solchen Saamen entweder absonderlich/ oder durch einander darauff/ last sie also unverrückt ein drey Jahr wachsen/ und wartet sie inzwischen bey warmer und nöthige[unleserliches Material] Zeit mit gelindem begiessen ab; Sa[unleserliches Material]let als dann nach solcher Zeit die kleinen Zwibeln auß der Erden / pflantzet sie auf ein ander dazu gemachtes Bette/ und last sie also noch drey Jahr fortwachsen/ so werden Crocus, Hyacinthen/ Tulipen/ und andere in 4. oder 5. die Corona imperialis, Narcissen sc. aber wohl kaum in 6. 7. Jahren zur lüte gelangen. Bey Außsaat der andern raren Blumen nemet in acht/ daß das der beste Saamen / welcher/ wann ihr solchen ins Wasser werffet/ zu boden sincket. Die jenigen Saamen aber/ so eine harte Rinden haben/ und im aufgehen sich nicht wohl schicken wollen/ die spaltet zuvor ein wenig auf/ Vermittelst dieses werden sie die oben herunter tringende Feuchtigkeit besser empfangen/ mehr Krafft erlangen/ und viel leichter herfür kommen. Solche Saamen/ für schädlichen Gewürmen und Unzifer zu sichern/ weichet in Haußwurtz/ oder in derselben außgepresten Safft/ säet sie hernach in ein leicht durchsiebtes Erdreich / allda sie/ wo möglich/ die frühe Sonne 2. oder 3. Stunden/ und die Sonne beym Untergang/ so durchs zudecken zu wege zu bringen/ (fals ihr sie nicht in Kasten oder Gefässe gesäet habet) in welche Abends-Zeit ihr sie dann mit einem kleinen Beesen gleichsam tropffenweis/ nach <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046" n="12"/> Jahr erreicht/ setzt man sie samt dem Gefäß unter dergleichen Art tragende Bäumlein/ und ablactirt, oder pfropffet sie auch wohl/ wie im 13. Capitel wird gedacht werden.</p> <p>Von den Zwibeln und Knollen-Gewächsen/ werdet ihr durch deren Saat zwar in gerauwen Jahren wenig Blumen sehen/ jedennoch/ weilen dadurch über die massen schöne veränderliche Blumen von Farben zu wege gebracht werden können; So hebet deren Saamen/ wann er seine völllge Reiffung erlanget/ absonderlich von Tulipen/ die am besten vorkommen/ und spät getragen/ von den weissen Farben / die inwendig eine schwartze Leibfarbe/ oder blauen Boden haben/ biß im September auf/ bereitet ein Bett mit gehöriger Erde dazu/ und säet im zunem̃endem Liecht solchen Saamen entweder absonderlich/ oder durch einander darauff/ last sie also unverrückt ein drey Jahr wachsen/ und wartet sie inzwischen bey warmer und nöthige<gap reason="illegible"/> Zeit mit gelindem begiessen ab; Sa<gap reason="illegible"/>let als dann nach solcher Zeit die kleinen Zwibeln auß der Erden / pflantzet sie auf ein ander dazu gemachtes Bette/ und last sie also noch drey Jahr fortwachsen/ so werden Crocus, Hyacinthen/ Tulipen/ und andere in 4. oder 5. die Corona imperialis, Narcissen sc. aber wohl kaum in 6. 7. Jahren zur lüte gelangen.</p> <p>Bey Außsaat der andern raren Blumen nemet in acht/ daß das der beste Saamen / welcher/ wann ihr solchen ins Wasser werffet/ zu boden sincket. Die jenigen Saamen aber/ so eine harte Rinden haben/ und im aufgehen sich nicht wohl schicken wollen/ die spaltet zuvor ein wenig auf/ Vermittelst dieses werden sie die oben herunter tringende Feuchtigkeit besser empfangen/ mehr Krafft erlangen/ und viel leichter herfür kommen. Solche Saamen/ für schädlichen Gewürmen und Unzifer zu sichern/ weichet in Haußwurtz/ oder in derselben außgepresten Safft/ säet sie hernach in ein leicht durchsiebtes Erdreich / allda sie/ wo möglich/ die frühe Sonne 2. oder 3. Stunden/ und die Sonne beym Untergang/ so durchs zudecken zu wege zu bringen/ (fals ihr sie nicht in Kasten oder Gefässe gesäet habet) in welche Abends-Zeit ihr sie dann mit einem kleinen Beesen gleichsam tropffenweis/ nach </p> </div> </body> </text> </TEI> [12/0046]
Jahr erreicht/ setzt man sie samt dem Gefäß unter dergleichen Art tragende Bäumlein/ und ablactirt, oder pfropffet sie auch wohl/ wie im 13. Capitel wird gedacht werden.
Von den Zwibeln und Knollen-Gewächsen/ werdet ihr durch deren Saat zwar in gerauwen Jahren wenig Blumen sehen/ jedennoch/ weilen dadurch über die massen schöne veränderliche Blumen von Farben zu wege gebracht werden können; So hebet deren Saamen/ wann er seine völllge Reiffung erlanget/ absonderlich von Tulipen/ die am besten vorkommen/ und spät getragen/ von den weissen Farben / die inwendig eine schwartze Leibfarbe/ oder blauen Boden haben/ biß im September auf/ bereitet ein Bett mit gehöriger Erde dazu/ und säet im zunem̃endem Liecht solchen Saamen entweder absonderlich/ oder durch einander darauff/ last sie also unverrückt ein drey Jahr wachsen/ und wartet sie inzwischen bey warmer und nöthige_ Zeit mit gelindem begiessen ab; Sa_ let als dann nach solcher Zeit die kleinen Zwibeln auß der Erden / pflantzet sie auf ein ander dazu gemachtes Bette/ und last sie also noch drey Jahr fortwachsen/ so werden Crocus, Hyacinthen/ Tulipen/ und andere in 4. oder 5. die Corona imperialis, Narcissen sc. aber wohl kaum in 6. 7. Jahren zur lüte gelangen.
Bey Außsaat der andern raren Blumen nemet in acht/ daß das der beste Saamen / welcher/ wann ihr solchen ins Wasser werffet/ zu boden sincket. Die jenigen Saamen aber/ so eine harte Rinden haben/ und im aufgehen sich nicht wohl schicken wollen/ die spaltet zuvor ein wenig auf/ Vermittelst dieses werden sie die oben herunter tringende Feuchtigkeit besser empfangen/ mehr Krafft erlangen/ und viel leichter herfür kommen. Solche Saamen/ für schädlichen Gewürmen und Unzifer zu sichern/ weichet in Haußwurtz/ oder in derselben außgepresten Safft/ säet sie hernach in ein leicht durchsiebtes Erdreich / allda sie/ wo möglich/ die frühe Sonne 2. oder 3. Stunden/ und die Sonne beym Untergang/ so durchs zudecken zu wege zu bringen/ (fals ihr sie nicht in Kasten oder Gefässe gesäet habet) in welche Abends-Zeit ihr sie dann mit einem kleinen Beesen gleichsam tropffenweis/ nach
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