Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel geknüpffet/ damit sie nicht höher schiessen/ sondern die Wurtzeln besser in die Erde wachsen können/ im Anfang Augusti wird er außgezogen und an die Sonne gelegt/ damit er wohl außtruckene / und nach gehends weniger faulen möge/ und dann zu fernerer Verwahrung in die Höhe an die Balcken gehenget. Ob gleich der Knobloch von vielen vornehmen und geringen Leuten an gebratener und gekochter Speise geliebet/ auch von den Vauren an Artzneystatt gebrauchet wird / so ist er doch ins gemein fast jedermann/ schädlich/ dann er dem Haupte Peyn verursachet/ und die Augen und andre Sinnen mit einander beschädiget/ auch viel Durst verursachet/ und ins gemein wegen seines unerträglichen Gestancks unbequem ist. Wird doch in gifftigen Schlangen-Stichen/ in verbrandten Gliedern und verschleimter Lungen nützlich/ und äusserlich in Ohren klingen/ in aufgelauffenen und schmerzenden Gülden-Adern gebraucht/ der Saame machet Harnen. Blumen-Garten. Hier wollen wir den Anfang von den kleinen Blümlein machen/ so den Blumen-Garten theils in Betten/ Gefässen und Gehegen nicht geringe Zierde geben. Dabey wird nicht unnöthig seyn/ euch durch diese Figuren pag. 9. die Gefässe fürzustellen/ worinn die zarten Bäume/ so auch noch in andern Monaten folgen / gesezet werden. D. Sind Modellen der Büden und Töpffe mit den darinn stehenden Bäumlein / nebenst den Hand-Gefässen und Hacken/ dabey sie mit Zwerg-Stangen in das Winter-Gemach auß und eingetragen werden. E. Sind kleine Wasser-Fässer/ darinn ein länglichter Tuch- oder Wand-Lappen ligt / durch welchen das Wasser immer zu der Wurtzel tri[unleserliches Material]ffen kan. F. ist ein klein Näpfflein/ darinn man die jungen Sprossen auf die Weise ableitet/ wie bey dem Weinstock gemeldet. G. Ist ein Topff von einer abstehenden Gläsern Latern/ um die zarten Pflänzlein an der Sonnen desto besser aufzubringen. Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel geknüpffet/ damit sie nicht höher schiessen/ sondern die Wurtzeln besser in die Erde wachsen können/ im Anfang Augusti wird er außgezogen und an die Sonne gelegt/ damit er wohl außtruckene / und nach gehends weniger faulen möge/ und dann zu fernerer Verwahrung in die Höhe an die Balcken gehenget. Ob gleich der Knobloch von vielen vornehmen und geringen Leuten an gebratener und gekochter Speise geliebet/ auch von den Vauren an Artzneystatt gebrauchet wird / so ist er doch ins gemein fast jedermann/ schädlich/ dann er dem Haupte Peyn verursachet/ und die Augen und andre Sinnen mit einander beschädiget/ auch viel Durst verursachet/ und ins gemein wegen seines unerträglichen Gestancks unbequem ist. Wird doch in gifftigen Schlangen-Stichen/ in verbrandten Gliedern und verschleimter Lungen nützlich/ und äusserlich in Ohren klingen/ in aufgelauffenen und schmerzenden Gülden-Adern gebraucht/ der Saame machet Harnen. Blumen-Garten. Hier wollen wir den Anfang von den kleinen Blümlein machen/ so den Blumen-Garten theils in Betten/ Gefässen und Gehegen nicht geringe Zierde geben. Dabey wird nicht unnöthig seyn/ euch durch diese Figuren pag. 9. die Gefässe fürzustellen/ worinn die zarten Bäume/ so auch noch in andern Monaten folgen / gesezet werden. D. Sind Modellen der Büden und Töpffe mit den dariñ stehenden Bäumlein / nebenst den Hand-Gefässen und Hacken/ dabey sie mit Zwerg-Stangen in das Winter-Gemach auß und eingetragen werden. E. Sind kleine Wasser-Fässer/ darinn ein länglichter Tuch- oder Wand-Lappen ligt / durch welchen das Wasser immer zu der Wurtzel tri[unleserliches Material]ffen kan. F. ist ein klein Näpfflein/ darinn man die jungen Sprossen auf die Weise ableitet/ wie bey dem Weinstock gemeldet. G. 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Wird doch in gifftigen Schlangen-Stichen/ in verbrandten Gliedern und verschleimter Lungen nützlich/ und äusserlich in Ohren klingen/ in aufgelauffenen und schmerzenden Gülden-Adern gebraucht/ der Saame machet Harnen.</p> <p>Blumen-Garten.</p> <p>Hier wollen wir den Anfang von den kleinen Blümlein machen/ so den Blumen-Garten theils in Betten/ Gefässen und Gehegen nicht geringe Zierde geben.</p> <p>Dabey wird nicht unnöthig seyn/ euch durch diese Figuren pag. 9. die Gefässe fürzustellen/ worinn die zarten Bäume/ so auch noch in andern Monaten folgen / gesezet werden.</p> <p>D. Sind Modellen der Büden und Töpffe mit den dariñ stehenden Bäumlein / nebenst den Hand-Gefässen und Hacken/ dabey sie mit Zwerg-Stangen in das Winter-Gemach auß und eingetragen werden.</p> <p>E. 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Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel geknüpffet/ damit sie nicht höher schiessen/ sondern die Wurtzeln besser in die Erde wachsen können/ im Anfang Augusti wird er außgezogen und an die Sonne gelegt/ damit er wohl außtruckene / und nach gehends weniger faulen möge/ und dann zu fernerer Verwahrung in die Höhe an die Balcken gehenget.
Ob gleich der Knobloch von vielen vornehmen und geringen Leuten an gebratener und gekochter Speise geliebet/ auch von den Vauren an Artzneystatt gebrauchet wird / so ist er doch ins gemein fast jedermann/ schädlich/ dann er dem Haupte Peyn verursachet/ und die Augen und andre Sinnen mit einander beschädiget/ auch viel Durst verursachet/ und ins gemein wegen seines unerträglichen Gestancks unbequem ist. Wird doch in gifftigen Schlangen-Stichen/ in verbrandten Gliedern und verschleimter Lungen nützlich/ und äusserlich in Ohren klingen/ in aufgelauffenen und schmerzenden Gülden-Adern gebraucht/ der Saame machet Harnen.
Blumen-Garten.
Hier wollen wir den Anfang von den kleinen Blümlein machen/ so den Blumen-Garten theils in Betten/ Gefässen und Gehegen nicht geringe Zierde geben.
Dabey wird nicht unnöthig seyn/ euch durch diese Figuren pag. 9. die Gefässe fürzustellen/ worinn die zarten Bäume/ so auch noch in andern Monaten folgen / gesezet werden.
D. Sind Modellen der Büden und Töpffe mit den dariñ stehenden Bäumlein / nebenst den Hand-Gefässen und Hacken/ dabey sie mit Zwerg-Stangen in das Winter-Gemach auß und eingetragen werden.
E. Sind kleine Wasser-Fässer/ darinn ein länglichter Tuch- oder Wand-Lappen ligt / durch welchen das Wasser immer zu der Wurtzel tri_ ffen kan.
F. ist ein klein Näpfflein/ darinn man die jungen Sprossen auf die Weise ableitet/ wie bey dem Weinstock gemeldet.
G. Ist ein Topff võ einer abstehendẽ Gläsern Latern/ um die zarten Pflänzlein an der Sonnen desto besser aufzubringen.
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