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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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in die Erde: Wann sie auff gewachsen/ und drey oder vier Jahr gestanden/ so versetzt sie in mürbe und sandige Erde/ zwey oder drey Fuß von einander/ und beschneidet ihnen unten die Saat-Wurzel/ nach deme sie nun ein fünff oder 6. Jahr hoch auff gewachsen/ könnet ihr sie ferner nach Belieben verpflantzen/ dann je mehr der Nußbaum verpflantzt wird/ je dünnere Schalen die Nüsse bekommen.

Die grünen Nüsse werden umb Johannis Tag eingemacht/ sie werden erst mit einer höltzern subtilen Spitzen durchstochen und zehen oder zwölff Tage lang in Wasser geweicht/ und alle Tage zweymahl gefrischet/ umb die Bitterkeit darauß zubringen; darnach werden sie gesotten biß sie weich geworden/ mit Caneel oder Zimmet/ und mit von einander gespaltenen Nägelein bestecket/ und ferner in geschäumeten Zucker oder Honig gesotten/ biß der Zucker oder Honig etwas gestehet oder dick wird. Diese stärcken den Wagen/ und befördern die Verdänung / dannenhero sie auch unter Confect aufgesetzet werden: Insonderheit befördern sie sehr die Wonat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben soll. Sonsten sind die frischen Nüsse hitzig und trukener Natur/ lassen sich schwerlich verdauen / geben wenig Nahrung/ find dem Wagen zu wider/ vermehren die Galle/ erregen Haubtweh/ und verbittern der Brust und Lungen-Beschwer/ insonderheit den Husten/ doch sollen sie für die Pest bewahren. Die grünen Schalen machen erbrechen/ die Haut so umb den Kern ist/ auch das Creutze gepulffert/ heben die Colicam oder Darm-Gicht/ welches auch thut das Oel auß reiffen Nüssen gepresser zu drey oder vier Löffel voll genommen; Außwendig zertheilet dieses Oel die Geschwülste/ erweichet die gekrümpete Sehn-Adern/ heilet alten schäbichten Außschlag.

Schneidet im letzten Viertel von den jungen Bäumlein/ so vorigen Jahres gepfropffet oder umbgesetzet/ alle neben herauß wachsende wilde Zweige ab / damit sie an treiben und wachsen nicht verhindert werden.

in die Erde: Wann sie auff gewachsen/ und drey oder vier Jahr gestanden/ so versetzt sie in mürbe und sandige Erde/ zwey oder drey Fuß von einander/ und beschneidet ihnen unten die Saat-Wurzel/ nach deme sie nun ein fünff oder 6. Jahr hoch auff gewachsen/ könnet ihr sie ferner nach Belieben verpflantzen/ dann je mehr der Nußbaum verpflantzt wird/ je düñere Schalen die Nüsse bekommen.

Die grünen Nüsse werden umb Johannis Tag eingemacht/ sie werden erst mit einer höltzern subtilen Spitzen durchstochen und zehen oder zwölff Tage lang in Wasser geweicht/ und alle Tage zweymahl gefrischet/ umb die Bitterkeit darauß zubringen; darnach werden sie gesotten biß sie weich geworden/ mit Caneel oder Zimmet/ und mit von einander gespaltenen Nägelein bestecket/ und ferner in geschäumeten Zucker oder Honig gesotten/ biß der Zucker oder Honig etwas gestehet oder dick wird. Diese stärcken den Wagen/ und befördern die Verdänung / dannenhero sie auch unter Confect aufgesetzet werden: Insonderheit befördern sie sehr die Wonat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben soll. Sonsten sind die frischen Nüsse hitzig und trukener Natur/ lassen sich schwerlich verdauen / geben wenig Nahrung/ find dem Wagen zu wider/ vermehren die Galle/ erregen Haubtweh/ und verbittern der Brust und Lungen-Beschwer/ insonderheit den Husten/ doch sollen sie für die Pest bewahren. Die grünen Schalen machen erbrechen/ die Haut so umb den Kern ist/ auch das Creutze gepulffert/ heben die Colicam oder Darm-Gicht/ welches auch thut das Oel auß reiffen Nüssen gepresser zu drey oder vier Löffel voll genommen; Außwendig zertheilet dieses Oel die Geschwülste/ erweichet die gekrümpete Sehn-Adern/ heilet alten schäbichten Außschlag.

Schneidet im letzten Viertel von den jungen Bäumlein/ so vorigen Jahres gepfropffet oder umbgesetzet/ alle neben herauß wachsende wilde Zweige ab / damit sie an treiben und wachsen nicht verhindert werden.

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[55/0089] in die Erde: Wann sie auff gewachsen/ und drey oder vier Jahr gestanden/ so versetzt sie in mürbe und sandige Erde/ zwey oder drey Fuß von einander/ und beschneidet ihnen unten die Saat-Wurzel/ nach deme sie nun ein fünff oder 6. Jahr hoch auff gewachsen/ könnet ihr sie ferner nach Belieben verpflantzen/ dann je mehr der Nußbaum verpflantzt wird/ je düñere Schalen die Nüsse bekommen. Die grünen Nüsse werden umb Johannis Tag eingemacht/ sie werden erst mit einer höltzern subtilen Spitzen durchstochen und zehen oder zwölff Tage lang in Wasser geweicht/ und alle Tage zweymahl gefrischet/ umb die Bitterkeit darauß zubringen; darnach werden sie gesotten biß sie weich geworden/ mit Caneel oder Zimmet/ und mit von einander gespaltenen Nägelein bestecket/ und ferner in geschäumeten Zucker oder Honig gesotten/ biß der Zucker oder Honig etwas gestehet oder dick wird. Diese stärcken den Wagen/ und befördern die Verdänung / dannenhero sie auch unter Confect aufgesetzet werden: Insonderheit befördern sie sehr die Wonat-Zeit/ wo man dem Matthiolo glauben soll. Sonsten sind die frischen Nüsse hitzig und trukener Natur/ lassen sich schwerlich verdauen / geben wenig Nahrung/ find dem Wagen zu wider/ vermehren die Galle/ erregen Haubtweh/ und verbittern der Brust und Lungen-Beschwer/ insonderheit den Husten/ doch sollen sie für die Pest bewahren. Die grünen Schalen machen erbrechen/ die Haut so umb den Kern ist/ auch das Creutze gepulffert/ heben die Colicam oder Darm-Gicht/ welches auch thut das Oel auß reiffen Nüssen gepresser zu drey oder vier Löffel voll genommen; Außwendig zertheilet dieses Oel die Geschwülste/ erweichet die gekrümpete Sehn-Adern/ heilet alten schäbichten Außschlag. Schneidet im letzten Viertel von den jungen Bäumlein/ so vorigen Jahres gepfropffet oder umbgesetzet/ alle neben herauß wachsende wilde Zweige ab / damit sie an treiben und wachsen nicht verhindert werden.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/89>, abgerufen am 22.11.2024.