Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Spinnen/ Mucken nemmen/ und zu essen fürwerffen. Auch stellen sie selbs von Natur allerley Würmen nach/ fressens alle auff/ wo sie die bekommen. Wann die sechs Monat alt seyn/ soll man sie mit den alten Pfawen essen/ und allenthalben umgehen lassen. Vor kaltem Lufft und Regenwetter soll man allwegen die jungen Pfawen wol bewahren / dann sie hencken die Flügel bald/ und maudern sich/ sonderlich aber in den Landen/ wo sie am schwerlichsten auffzubringen sind/ und welche nicht im Brachmonat außgebrütelt seyn: dann so bald sie der Herbstmonat/ in dem sie noch jung seyn/ betrifft/ mögen sie die Kälte nicht erleiden und alt werden. Wiltu daß die Pfawen dreymal in einem Jahr legen sollen/ soltu ihre Eyer einem schönen grossen und alten zamen Hun/ im zunehmenden Mond/ unterlegen/ darnach das Hun weg thun/ und den Pfawen drauff setzen/ ihn die Eyer lassen vollends außbrütlen/ oder außschleiffen. Du must aber/ wie obgesagt ist/ von der auß ziehung der Hüner der zamen Bruthennen/ die erste Tag fünff Pfawen und neun Hüner-Eyer unterlegen: darnach aber am zehenden Tag solche Hüner-Eyer hinweg nehmen/ und andere an statt derselben ins Nest legen/ dann also schlieffen sie am dreissigsten Tage mit den Pfawen-Eyern auß. Das kan man an andern Hünern zu gleicher Zeit thun: dieweil aber Pfawen-Eyer so groß seyn/ daß sie die Kluckhenne nicht leichtlich kan untersich umwenden/ muß solches derwegen von jemands anders geschehen/ wann das Hun auß dem Nest kommen ist. Man soll aber auch die Eyer mit schwartzer Tinte am obertheil zeichnen / damit man sehen oder spüren kan/ ob sie auch die Henn selbs angerührt und umgewendet hat/ dann sonst würde es. alles umsonst geschehen. Wann die Jungen außgeschloffen seyn/ so soll man die jungen Hünlin einem Hun/ und die Pfawen einem andern geben/ daß die beyde Hüner nicht zusammen kommen/ dann sonst verlaßt das Hun ihre junge Hünlin/ wann sie sicht/ saß die andere schönere und grössere Jungen hat. Der Pfaw wird sehr kranck/ wann er Eyer legt/ darum muß man Spinnen/ Mucken nemmen/ und zu essen fürwerffen. Auch stellen sie selbs von Natur allerley Würmen nach/ fressens alle auff/ wo sie die bekommen. Wann die sechs Monat alt seyn/ soll man sie mit den alten Pfawen essen/ und allenthalben umgehen lassen. Vor kaltem Lufft und Regenwetter soll man allwegen die jungen Pfawen wol bewahren / dann sie hencken die Flügel bald/ und maudern sich/ sonderlich aber in den Landen/ wo sie am schwerlichsten auffzubringen sind/ und welche nicht im Brachmonat außgebrütelt seyn: dann so bald sie der Herbstmonat/ in dem sie noch jung seyn/ betrifft/ mögen sie die Kälte nicht erleiden und alt werden. Wiltu daß die Pfawen dreymal in einem Jahr legen sollen/ soltu ihre Eyer einem schönen grossen und alten zamen Hun/ im zunehmenden Mond/ unterlegen/ darnach das Hun weg thun/ und den Pfawen drauff setzen/ ihn die Eyer lassen vollends außbrütlen/ oder außschleiffen. Du must aber/ wie obgesagt ist/ von der auß ziehung der Hüner der zamen Bruthennen/ die erste Tag fünff Pfawen und neun Hüner-Eyer unterlegen: darnach aber am zehenden Tag solche Hüner-Eyer hinweg nehmen/ und andere an statt derselben ins Nest legen/ dann also schlieffen sie am dreissigsten Tage mit den Pfawen-Eyern auß. Das kan man an andern Hünern zu gleicher Zeit thun: dieweil aber Pfawen-Eyer so groß seyn/ daß sie die Kluckhenne nicht leichtlich kan untersich umwenden/ muß solches derwegen von jemands anders geschehen/ wann das Hun auß dem Nest kommen ist. Man soll aber auch die Eyer mit schwartzer Tinte am obertheil zeichnen / damit man sehen oder spüren kan/ ob sie auch die Henn selbs angerührt und umgewendet hat/ dann sonst würde es. alles umsonst geschehen. Wann die Jungen außgeschloffen seyn/ so soll man die jungen Hünlin einem Hun/ und die Pfawen einem andern geben/ daß die beyde Hüner nicht zusammen kommen/ dann sonst verlaßt das Hun ihre junge Hünlin/ wann sie sicht/ saß die andere schönere und grössere Jungen hat. Der Pfaw wird sehr kranck/ wann er Eyer legt/ darum muß man <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0182" n="163"/> Spinnen/ Mucken nemmen/ und zu essen fürwerffen. Auch stellen sie selbs von Natur allerley Würmen nach/ fressens alle auff/ wo sie die bekommen. Wann die sechs Monat alt seyn/ soll man sie mit den alten Pfawen essen/ und allenthalben umgehen lassen.</p> <p>Vor kaltem Lufft und Regenwetter soll man allwegen die jungen Pfawen wol bewahren / dann sie hencken die Flügel bald/ und maudern sich/ sonderlich aber in den Landen/ wo sie am schwerlichsten auffzubringen sind/ und welche nicht im Brachmonat außgebrütelt seyn: dann so bald sie der Herbstmonat/ in dem sie noch jung seyn/ betrifft/ mögen sie die Kälte nicht erleiden und alt werden.</p> <p>Wiltu daß die Pfawen dreymal in einem Jahr legen sollen/ soltu ihre Eyer einem schönen grossen und alten zamen Hun/ im zunehmenden Mond/ unterlegen/ darnach das Hun weg thun/ und den Pfawen drauff setzen/ ihn die Eyer lassen vollends außbrütlen/ oder außschleiffen. Du must aber/ wie obgesagt ist/ von der auß ziehung der Hüner der zamen Bruthennen/ die erste Tag fünff Pfawen und neun Hüner-Eyer unterlegen: darnach aber am zehenden Tag solche Hüner-Eyer hinweg nehmen/ und andere an statt derselben ins Nest legen/ dann also schlieffen sie am dreissigsten Tage mit den Pfawen-Eyern auß.</p> <p>Das kan man an andern Hünern zu gleicher Zeit thun: dieweil aber Pfawen-Eyer so groß seyn/ daß sie die Kluckhenne nicht leichtlich kan untersich umwenden/ muß solches derwegen von jemands anders geschehen/ wann das Hun auß dem Nest kommen ist. Man soll aber auch die Eyer mit schwartzer Tinte am obertheil zeichnen / damit man sehen oder spüren kan/ ob sie auch die Henn selbs angerührt und umgewendet hat/ dann sonst würde es. alles umsonst geschehen. Wann die Jungen außgeschloffen seyn/ so soll man die jungen Hünlin einem Hun/ und die Pfawen einem andern geben/ daß die beyde Hüner nicht zusammen kommen/ dann sonst verlaßt das Hun ihre junge Hünlin/ wann sie sicht/ saß die andere schönere und grössere Jungen hat.</p> <p>Der Pfaw wird sehr kranck/ wann er Eyer legt/ darum muß man </p> </div> </body> </text> </TEI> [163/0182]
Spinnen/ Mucken nemmen/ und zu essen fürwerffen. Auch stellen sie selbs von Natur allerley Würmen nach/ fressens alle auff/ wo sie die bekommen. Wann die sechs Monat alt seyn/ soll man sie mit den alten Pfawen essen/ und allenthalben umgehen lassen.
Vor kaltem Lufft und Regenwetter soll man allwegen die jungen Pfawen wol bewahren / dann sie hencken die Flügel bald/ und maudern sich/ sonderlich aber in den Landen/ wo sie am schwerlichsten auffzubringen sind/ und welche nicht im Brachmonat außgebrütelt seyn: dann so bald sie der Herbstmonat/ in dem sie noch jung seyn/ betrifft/ mögen sie die Kälte nicht erleiden und alt werden.
Wiltu daß die Pfawen dreymal in einem Jahr legen sollen/ soltu ihre Eyer einem schönen grossen und alten zamen Hun/ im zunehmenden Mond/ unterlegen/ darnach das Hun weg thun/ und den Pfawen drauff setzen/ ihn die Eyer lassen vollends außbrütlen/ oder außschleiffen. Du must aber/ wie obgesagt ist/ von der auß ziehung der Hüner der zamen Bruthennen/ die erste Tag fünff Pfawen und neun Hüner-Eyer unterlegen: darnach aber am zehenden Tag solche Hüner-Eyer hinweg nehmen/ und andere an statt derselben ins Nest legen/ dann also schlieffen sie am dreissigsten Tage mit den Pfawen-Eyern auß.
Das kan man an andern Hünern zu gleicher Zeit thun: dieweil aber Pfawen-Eyer so groß seyn/ daß sie die Kluckhenne nicht leichtlich kan untersich umwenden/ muß solches derwegen von jemands anders geschehen/ wann das Hun auß dem Nest kommen ist. Man soll aber auch die Eyer mit schwartzer Tinte am obertheil zeichnen / damit man sehen oder spüren kan/ ob sie auch die Henn selbs angerührt und umgewendet hat/ dann sonst würde es. alles umsonst geschehen. Wann die Jungen außgeschloffen seyn/ so soll man die jungen Hünlin einem Hun/ und die Pfawen einem andern geben/ daß die beyde Hüner nicht zusammen kommen/ dann sonst verlaßt das Hun ihre junge Hünlin/ wann sie sicht/ saß die andere schönere und grössere Jungen hat.
Der Pfaw wird sehr kranck/ wann er Eyer legt/ darum muß man
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