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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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ihn mit Honig/ Weitzen/ Habern/ und gerösten Bonen erhitzigen. In Hundstagen/ wann sie gemeinlich sehr hitzig seyn / soll man sie ohn frisch Wasser nimmer lassen. Einem jeden Pfawen soll man fünff Weiblin halten/ dann so bald die Pfäwin Eyer legt/ und sie das Männlin nicht zulassen will/ thut er ihr allweg einen grossen schaden/ und bricht die Brut-Eyer.

Pfawen fleisch ist sehr Melancholischer und gantz undawlicher Nahrung/ soll es dann milt und mürb zu essen seyn/ so soll man den Pfawen im Sommer einen Tag / und im Winter vier Tag vorhin/ ehe mans essen soll/ abthun und würgen/ und etwas schweres an die Füsse hencken lassen/ oder man soll den Pfawen selbs an ein Feigenbaumholtz hencken: dann man sagt/ daß solches Holtz das zähe Pfawenfleisch milt machen soll. Gebraten Pfawenfleisch/ das kan man einen gantzen Monat lang gut behalten/ also/ daß es weder den Geschmack noch den Geruch verleuret. Pfawenmist ist eine treffliche Artzney/ wider allerley Siechtag der Augen/ wann mans kan über kommen. Aber die Pfawen sind den Menschen so untrew und hässig/ daß sie auch ihr eygen Mist selbs fressen / damit es dem Menschen nicht zu gut komme.

Das VIII. Capitel.

Von dem Indianischen Hun.

WElcher Mensch das Indianische Hun/ oder den Indianischen Pfawen (man nenne es nun wie man wolle) in Franckreich gebracht hat/ derselbig hat uns mehr zu unserm fressen und wolleben/ damit wollen hoffieren und willfahren/ dann sonst andern guten Nutz dadurch schaffen. Dann er ist nichts anders/ dann ein rechter unfülliger Haberkasten/ eine grosse und tieffe Freßgruben/ da man allerley Speise hauffenweis muß einschütten.

Kein lustiger Ding an dem Vogel/ dann das heßliche geschrey und wildes toben und scharren: In den Jungen aber ist nichts anders/ dann

ihn mit Honig/ Weitzen/ Habern/ und gerösten Bonen erhitzigen. In Hundstagen/ wann sie gemeinlich sehr hitzig seyn / soll man sie ohn frisch Wasser nimmer lassen. Einem jeden Pfawen soll man fünff Weiblin halten/ dann so bald die Pfäwin Eyer legt/ und sie das Männlin nicht zulassen will/ thut er ihr allweg einen grossen schaden/ und bricht die Brut-Eyer.

Pfawen fleisch ist sehr Melancholischer und gantz undawlicher Nahrung/ soll es dann milt und mürb zu essen seyn/ so soll man den Pfawen im Sommer einen Tag / und im Winter vier Tag vorhin/ ehe mans essen soll/ abthun und würgen/ und etwas schweres an die Füsse hencken lassen/ oder man soll den Pfawen selbs an ein Feigenbaumholtz hencken: dann man sagt/ daß solches Holtz das zähe Pfawenfleisch milt machen soll. Gebraten Pfawenfleisch/ das kan man einen gantzen Monat lang gut behalten/ also/ daß es weder den Geschmack noch den Geruch verleuret. Pfawenmist ist eine treffliche Artzney/ wider allerley Siechtag der Augen/ wann mans kan über kommen. Aber die Pfawen sind den Menschen so untrew und hässig/ daß sie auch ihr eygen Mist selbs fressen / damit es dem Menschen nicht zu gut komme.

Das VIII. Capitel.

Von dem Indianischen Hun.

WElcher Mensch das Indianische Hun/ oder den Indianischen Pfawen (man nenne es nun wie man wolle) in Franckreich gebracht hat/ derselbig hat uns mehr zu unserm fressen und wolleben/ damit wollen hoffieren und willfahren/ dann sonst andern guten Nutz dadurch schaffen. Dann er ist nichts anders/ dann ein rechter unfülliger Haberkasten/ eine grosse und tieffe Freßgruben/ da man allerley Speise hauffenweis muß einschütten.

Kein lustiger Ding an dem Vogel/ dann das heßliche geschrey und wildes toben und scharren: In den Jungen aber ist nichts anders/ dañ

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        <p>Von dem Indianischen Hun.</p>
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[164/0183] ihn mit Honig/ Weitzen/ Habern/ und gerösten Bonen erhitzigen. In Hundstagen/ wann sie gemeinlich sehr hitzig seyn / soll man sie ohn frisch Wasser nimmer lassen. Einem jeden Pfawen soll man fünff Weiblin halten/ dann so bald die Pfäwin Eyer legt/ und sie das Männlin nicht zulassen will/ thut er ihr allweg einen grossen schaden/ und bricht die Brut-Eyer. Pfawen fleisch ist sehr Melancholischer und gantz undawlicher Nahrung/ soll es dann milt und mürb zu essen seyn/ so soll man den Pfawen im Sommer einen Tag / und im Winter vier Tag vorhin/ ehe mans essen soll/ abthun und würgen/ und etwas schweres an die Füsse hencken lassen/ oder man soll den Pfawen selbs an ein Feigenbaumholtz hencken: dann man sagt/ daß solches Holtz das zähe Pfawenfleisch milt machen soll. Gebraten Pfawenfleisch/ das kan man einen gantzen Monat lang gut behalten/ also/ daß es weder den Geschmack noch den Geruch verleuret. Pfawenmist ist eine treffliche Artzney/ wider allerley Siechtag der Augen/ wann mans kan über kommen. Aber die Pfawen sind den Menschen so untrew und hässig/ daß sie auch ihr eygen Mist selbs fressen / damit es dem Menschen nicht zu gut komme. Das VIII. Capitel. Von dem Indianischen Hun. WElcher Mensch das Indianische Hun/ oder den Indianischen Pfawen (man nenne es nun wie man wolle) in Franckreich gebracht hat/ derselbig hat uns mehr zu unserm fressen und wolleben/ damit wollen hoffieren und willfahren/ dann sonst andern guten Nutz dadurch schaffen. Dann er ist nichts anders/ dann ein rechter unfülliger Haberkasten/ eine grosse und tieffe Freßgruben/ da man allerley Speise hauffenweis muß einschütten. Kein lustiger Ding an dem Vogel/ dann das heßliche geschrey und wildes toben und scharren: In den Jungen aber ist nichts anders/ dañ

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/183>, abgerufen am 04.12.2024.