Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.allbereit außfliegen wöllen/ Dann so bald sie die Frembden den Geruch empfinden/ so kommen sie alle mit den heimischen in das Tauben-Hauß. Du solt auch das Taubhauß zum offtermal mit Weckholder/ Rosmarin/ oder bißweilen mit gutem Weyrauch beräuchen lassen/ dann solcher Geruch behalt die Tauben/ und haben das Taubhauß davon lieb. Wann man aber vermerckt/ daß die Tauben wöllen anfahen zulegen/ so muß man sie etwas öffters außlassen/ und ihnen alle Morgen und Abends etliche Körnlin nicht weit von der Scheuren/ da keine Misthäuffen sind/ fürwerffen/ ihre Trinckgeschirr/ und darauß sie sich baden/ offt reinigen. Also bringen sie nicht allein vil fremder Tauben mit sich dann sonst: sondern euere zwantzig paar machen auch zweymal oder dreymal so vil Jungen innerhalb viertzig Tagen. Die allgemeinen Tauben brütlen dreymal/ die besten aber viermal im Jahr. Es bedarff keiner sonderer Wartung bey den Tauben/ dann daß man das Taubhauß rein und sauber behalte. Darum soll der Taubenknecht/ auff das wenigst einmal in einer Wochen/ deß Morgens früh/ wann die Tauben auß und ins Feld geflogen seynd: (dann die Tauben halten sich gemeinlich um den Mittag im Taubhauß/ so er dann zur selbigen Zeit ins Taubhauß wolte/ würde er nicht allein die Jungen / sondern auch die Alten unruhig und wild machen /) ins Taubhauß steigen ihnen mit gewohnter Stimme zusprechen/ darmit sie also seiner gewohnen/ und ihn lernen kennen. Die Trinck-Geschirr soll er außleeren/ und mit frischem Wasser widerum füllen/ den Mist abkratzen und außfegen/ die Todten außwerffen/ die Nester oder Nestkästlin außraumen/ damit sie nicht Läuse und Würme überkommen / welches dann im Sommer am meisten geschicht/ die Jungen widerum in ihr Nest setzen / allbereit außfliegen wöllen/ Dann so bald sie die Frembden den Geruch empfinden/ so kommen sie alle mit den heimischen in das Tauben-Hauß. Du solt auch das Taubhauß zum offtermal mit Weckholder/ Rosmarin/ oder bißweilen mit gutem Weyrauch beräuchen lassen/ dann solcher Geruch behalt die Tauben/ und haben das Taubhauß davon lieb. Wann man aber vermerckt/ daß die Tauben wöllen anfahen zulegen/ so muß man sie etwas öffters außlassen/ und ihnen alle Morgen und Abends etliche Körnlin nicht weit von der Scheuren/ da keine Misthäuffen sind/ fürwerffen/ ihre Trinckgeschirr/ und darauß sie sich baden/ offt reinigen. Also bringen sie nicht allein vil fremder Tauben mit sich dann sonst: sondern euere zwantzig paar machen auch zweymal oder dreymal so vil Jungen innerhalb viertzig Tagen. Die allgemeinen Tauben brütlen dreymal/ die besten aber viermal im Jahr. Es bedarff keiner sonderer Wartung bey den Tauben/ dann daß man das Taubhauß rein und sauber behalte. Darum soll der Taubenknecht/ auff das wenigst einmal in einer Wochen/ deß Morgens früh/ wann die Tauben auß und ins Feld geflogen seynd: (dann die Tauben halten sich gemeinlich um den Mittag im Taubhauß/ so er dann zur selbigen Zeit ins Taubhauß wolte/ würde er nicht allein die Jungen / sondern auch die Alten unruhig und wild machen /) ins Taubhauß steigen ihnen mit gewohnter Stimme zusprechen/ darmit sie also seiner gewohnen/ und ihn lernen kennen. Die Trinck-Geschirr soll er außleeren/ und mit frischem Wasser widerum füllen/ den Mist abkratzen und außfegen/ die Todten außwerffen/ die Nester oder Nestkästlin außraumen/ damit sie nicht Läuse und Würme überkommen / welches dann im Sommer am meisten geschicht/ die Jungen widerum in ihr Nest setzen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0198" n="175"/> allbereit außfliegen wöllen/ Dann so bald sie die Frembden den Geruch empfinden/ so kommen sie alle mit den heimischen in das Tauben-Hauß.</p> <p>Du solt auch das Taubhauß zum offtermal mit Weckholder/ Rosmarin/ oder bißweilen mit gutem Weyrauch beräuchen lassen/ dann solcher Geruch behalt die Tauben/ und haben das Taubhauß davon lieb.</p> <p>Wann man aber vermerckt/ daß die Tauben wöllen anfahen zulegen/ so muß man sie etwas öffters außlassen/ und ihnen alle Morgen und Abends etliche Körnlin nicht weit von der Scheuren/ da keine Misthäuffen sind/ fürwerffen/ ihre Trinckgeschirr/ und darauß sie sich baden/ offt reinigen. Also bringen sie nicht allein vil fremder Tauben mit sich dann sonst: sondern euere zwantzig paar machen auch zweymal oder dreymal so vil Jungen innerhalb viertzig Tagen.</p> <p>Die allgemeinen Tauben brütlen dreymal/ die besten aber viermal im Jahr. Es bedarff keiner sonderer Wartung bey den Tauben/ dann daß man das Taubhauß rein und sauber behalte. Darum soll der Taubenknecht/ auff das wenigst einmal in einer Wochen/ deß Morgens früh/ wann die Tauben auß und ins Feld geflogen seynd: (dann die Tauben halten sich gemeinlich um den Mittag im Taubhauß/ so er dann zur selbigen Zeit ins Taubhauß wolte/ würde er nicht allein die Jungen / sondern auch die Alten unruhig und wild machen /) ins Taubhauß steigen ihnen mit gewohnter Stimme zusprechen/ darmit sie also seiner gewohnen/ und ihn lernen kennen. Die Trinck-Geschirr soll er außleeren/ und mit frischem Wasser widerum füllen/ den Mist abkratzen und außfegen/ die Todten außwerffen/ die Nester oder Nestkästlin außraumen/ damit sie nicht Läuse und Würme überkommen / welches dann im Sommer am meisten geschicht/ die Jungen widerum in ihr Nest setzen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [175/0198]
allbereit außfliegen wöllen/ Dann so bald sie die Frembden den Geruch empfinden/ so kommen sie alle mit den heimischen in das Tauben-Hauß.
Du solt auch das Taubhauß zum offtermal mit Weckholder/ Rosmarin/ oder bißweilen mit gutem Weyrauch beräuchen lassen/ dann solcher Geruch behalt die Tauben/ und haben das Taubhauß davon lieb.
Wann man aber vermerckt/ daß die Tauben wöllen anfahen zulegen/ so muß man sie etwas öffters außlassen/ und ihnen alle Morgen und Abends etliche Körnlin nicht weit von der Scheuren/ da keine Misthäuffen sind/ fürwerffen/ ihre Trinckgeschirr/ und darauß sie sich baden/ offt reinigen. Also bringen sie nicht allein vil fremder Tauben mit sich dann sonst: sondern euere zwantzig paar machen auch zweymal oder dreymal so vil Jungen innerhalb viertzig Tagen.
Die allgemeinen Tauben brütlen dreymal/ die besten aber viermal im Jahr. Es bedarff keiner sonderer Wartung bey den Tauben/ dann daß man das Taubhauß rein und sauber behalte. Darum soll der Taubenknecht/ auff das wenigst einmal in einer Wochen/ deß Morgens früh/ wann die Tauben auß und ins Feld geflogen seynd: (dann die Tauben halten sich gemeinlich um den Mittag im Taubhauß/ so er dann zur selbigen Zeit ins Taubhauß wolte/ würde er nicht allein die Jungen / sondern auch die Alten unruhig und wild machen /) ins Taubhauß steigen ihnen mit gewohnter Stimme zusprechen/ darmit sie also seiner gewohnen/ und ihn lernen kennen. Die Trinck-Geschirr soll er außleeren/ und mit frischem Wasser widerum füllen/ den Mist abkratzen und außfegen/ die Todten außwerffen/ die Nester oder Nestkästlin außraumen/ damit sie nicht Läuse und Würme überkommen / welches dann im Sommer am meisten geschicht/ die Jungen widerum in ihr Nest setzen /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |