Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

mit der andern Lage/ continuirt solches/ so lang/ als ihr Fleisch übrig habt / gießt denn die vorbereitete Peckel so hoch darüber/ daß alles Fleisch bedeckt ist/ und damit das Fleisch nicht aufftreibe/ leget einen Deckel mit Steinen beschweret/ darüber. Ihr müßt aber alle 8. Tage die Peckel beachten/ ob sie blutig und dick wird/ denn so ihr solches vermercket/ müßt ihr die Peckel gantz abgiessen/ auffkochen/ und wohl abschäumen/ wenn sie gantz kalt worden / könnt ihr sie wieder über das Fleisch geben. Auf diese Manier wird das Fleisch nicht zu saltzig noch zu hart. Viel legen im einfaltzen die besten und fettesten Stück unten/ vermeynend/ dasselbe das Saltz besser vertragen können/ als die magere/ aber sie irren sehr/ denn das Saltz verzehret das Feiste/ dennoch wenn die magern Stücke lang in dem Saltz ligen/ werden sie dardurch dürre / hart und zähe/ derowegen mag ein jeder nach belieben damit verfahren.

Fleisch zu räuchern.

Wenn das Fleisch auß der Peckel genommen/ so reiben es einige mit Saltz nochmals etwas durch/ und lassen es denn drey/ vier/ ja wohl vierzehen Tage ausser der Peckel ligen/ ehe sie es in den Rauch hangen; Die gehräuchlichste Manier aber ist/ daß man es so fort (wann es zuvorn abgetropffet /) in den Rauch auffhange. Wie lange es darinnen bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenschein/ und wie schwach oder starck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nemmt es an einem hellen und truckenen Tage herunter/ und so es euch beliebt/ (massen es einige so machen) waschet es mit Wasser ab/ und laßt es in der Sonne oder Winde abtrucknen/ und hängts an einem euch beliebigen doch lüfftigen Orte in die Höhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johan. Baptist. mit gutem frischen Heu oder Hobel-Spänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen Ungeziefer/ zu verwahren.

mit der andern Lage/ continuirt solches/ so lang/ als ihr Fleisch übrig habt / gießt denn die vorbereitete Peckel so hoch darüber/ daß alles Fleisch bedeckt ist/ und damit das Fleisch nicht aufftreibe/ leget einen Deckel mit Steinen beschweret/ darüber. Ihr müßt aber alle 8. Tage die Peckel beachten/ ob sie blutig und dick wird/ denn so ihr solches vermercket/ müßt ihr die Peckel gantz abgiessen/ auffkochen/ und wohl abschäumen/ wenn sie gantz kalt worden / könnt ihr sie wieder über das Fleisch geben. Auf diese Manier wird das Fleisch nicht zu saltzig noch zu hart. Viel legen im einfaltzen die besten und fettesten Stück unten/ vermeynend/ dasselbe das Saltz besser vertragen können/ als die magere/ aber sie irren sehr/ denn das Saltz verzehret das Feiste/ dennoch wenn die magern Stücke lang in dem Saltz ligen/ werden sie dardurch dürre / hart und zähe/ derowegen mag ein jeder nach belieben damit verfahren.

Fleisch zu räuchern.

Wenn das Fleisch auß der Peckel genommen/ so reiben es einige mit Saltz nochmals etwas durch/ und lassen es denn drey/ vier/ ja wohl vierzehen Tage ausser der Peckel ligen/ ehe sie es in den Rauch hangen; Die gehräuchlichste Manier aber ist/ daß man es so fort (wann es zuvorn abgetropffet /) in den Rauch auffhange. Wie lange es darinnen bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenschein/ und wie schwach oder starck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nemmt es an einem hellen und truckenen Tage herunter/ und so es euch beliebt/ (massen es einige so machen) waschet es mit Wasser ab/ und laßt es in der Sonne oder Winde abtrucknen/ und hängts an einem euch beliebigen doch lüfftigen Orte in die Höhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johan. Baptist. mit gutem frischen Heu oder Hobel-Spänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen Ungeziefer/ zu verwahren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0239" n="38"/>
mit                      der andern Lage/ continuirt solches/ so lang/ als ihr Fleisch übrig habt /                      gießt denn die vorbereitete Peckel so hoch darüber/ daß alles Fleisch bedeckt                      ist/ und damit das Fleisch nicht aufftreibe/ leget einen Deckel mit Steinen                      beschweret/ darüber. Ihr müßt aber alle 8. Tage die Peckel beachten/ ob sie                      blutig und dick wird/ denn so ihr solches vermercket/ müßt ihr die Peckel                      gantz abgiessen/ auffkochen/ und wohl abschäumen/ wenn sie gantz kalt worden                     / könnt ihr sie wieder über das Fleisch geben. Auf diese Manier wird das Fleisch                      nicht zu saltzig noch zu hart. Viel legen im einfaltzen die besten und fettesten                      Stück unten/ vermeynend/ dasselbe das Saltz besser vertragen können/ als die                      magere/ aber sie irren sehr/ denn das Saltz verzehret das Feiste/ dennoch                      wenn die magern Stücke lang in dem Saltz ligen/ werden sie dardurch dürre /                      hart und zähe/ derowegen mag ein jeder nach belieben damit verfahren.</p>
        <p>Fleisch zu räuchern.</p>
        <p>Wenn das Fleisch auß der Peckel genommen/ so reiben es einige mit Saltz nochmals                      etwas durch/ und lassen es denn drey/ vier/ ja wohl vierzehen Tage ausser der                      Peckel ligen/ ehe sie es in den Rauch hangen; Die gehräuchlichste Manier aber                      ist/ daß man es so fort (wann es zuvorn abgetropffet /) in den Rauch auffhange.                      Wie lange es darinnen bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenschein/ und wie                      schwach oder starck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nemmt es an                      einem hellen und truckenen Tage herunter/ und so es euch beliebt/ (massen es                      einige so machen) waschet es mit Wasser ab/ und laßt es in der Sonne oder Winde                      abtrucknen/ und hängts an einem euch beliebigen doch lüfftigen Orte in die                      Höhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johan. Baptist. mit gutem                      frischen Heu oder Hobel-Spänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen                      Ungeziefer/ zu verwahren.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0239] mit der andern Lage/ continuirt solches/ so lang/ als ihr Fleisch übrig habt / gießt denn die vorbereitete Peckel so hoch darüber/ daß alles Fleisch bedeckt ist/ und damit das Fleisch nicht aufftreibe/ leget einen Deckel mit Steinen beschweret/ darüber. Ihr müßt aber alle 8. Tage die Peckel beachten/ ob sie blutig und dick wird/ denn so ihr solches vermercket/ müßt ihr die Peckel gantz abgiessen/ auffkochen/ und wohl abschäumen/ wenn sie gantz kalt worden / könnt ihr sie wieder über das Fleisch geben. Auf diese Manier wird das Fleisch nicht zu saltzig noch zu hart. Viel legen im einfaltzen die besten und fettesten Stück unten/ vermeynend/ dasselbe das Saltz besser vertragen können/ als die magere/ aber sie irren sehr/ denn das Saltz verzehret das Feiste/ dennoch wenn die magern Stücke lang in dem Saltz ligen/ werden sie dardurch dürre / hart und zähe/ derowegen mag ein jeder nach belieben damit verfahren. Fleisch zu räuchern. Wenn das Fleisch auß der Peckel genommen/ so reiben es einige mit Saltz nochmals etwas durch/ und lassen es denn drey/ vier/ ja wohl vierzehen Tage ausser der Peckel ligen/ ehe sie es in den Rauch hangen; Die gehräuchlichste Manier aber ist/ daß man es so fort (wann es zuvorn abgetropffet /) in den Rauch auffhange. Wie lange es darinnen bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenschein/ und wie schwach oder starck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nemmt es an einem hellen und truckenen Tage herunter/ und so es euch beliebt/ (massen es einige so machen) waschet es mit Wasser ab/ und laßt es in der Sonne oder Winde abtrucknen/ und hängts an einem euch beliebigen doch lüfftigen Orte in die Höhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johan. Baptist. mit gutem frischen Heu oder Hobel-Spänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen Ungeziefer/ zu verwahren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/239
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/239>, abgerufen am 24.11.2024.