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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
Teuffels list gedempfft werden: Die gnad
aber solcher heiligkeit vnd Geistlicher rainig-
keit kan ehender vnd krefftiger nicht erlangt
werden/ als eben durch das gemeine Gebett
der Kirchen/ damit zum Teuffel gesagt wer-
de: Verschütte es nit/ dann es ist der se-
gen deß HErrn:
Dann weil wir die täg-
liche Speisen segnen/ damit sie vns nit scha-
den/ warumb wolte man dann nicht auch
Mann vnd Weib segnen wider deß Teuffels
list? Am andern hilfft der Segen deß Prie-
sters/ zu erhaltung deß fridens vnd einigkeit/
ohne welche der Ehestandt nit lang bestehen
kan/ auch die Güter nicht können vermehret
werden/ Dann der weise Man sagt in seinem
10. Capitel. Der Segen Gottes machet
reiche.
Wo aber kein Göttlicher Segen
ist/ da regiret der Teuffel/ vnnd man findt
in einem solchen Hauß nichts anders/ als
zanck/ hader/ hertzenlayd vnnd verderben.
Weil aber solcher Segen der Kirchen von vi-
len Leuten veracht oder nit recht empfangen
wird/ vnd wann man sich in heimlichen win-
cklen verheuratet/ oder wann man sich deß
Kirchgangs schemet/ vnnd sich anheims oder

in
N 5

Hirnſchleiffer.
Teuffels liſt gedempfft werden: Die gnad
aber ſolcher heiligkeit vnd Geiſtlicher rainig-
keit kan ehender vnd krefftiger nicht erlangt
werden/ als eben durch das gemeine Gebett
der Kirchen/ damit zum Teuffel geſagt wer-
de: Verſchuͤtte es nit/ dann es iſt der ſe-
gen deß HErꝛn:
Dann weil wir die taͤg-
liche Speiſen ſegnen/ damit ſie vns nit ſcha-
den/ warumb wolte man dann nicht auch
Mann vnd Weib ſegnen wider deß Teuffels
liſt? Am andern hilfft der Segen deß Prie-
ſters/ zu erhaltung deß fridens vnd einigkeit/
ohne welche der Eheſtandt nit lang beſtehen
kan/ auch die Guͤter nicht koͤnnen vermehret
werden/ Dann der weiſe Man ſagt in ſeinem
10. Capitel. Der Segen Gottes machet
reiche.
Wo aber kein Goͤttlicher Segen
iſt/ da regiret der Teuffel/ vnnd man findt
in einem ſolchen Hauß nichts anders/ als
zanck/ hader/ hertzenlayd vnnd verderben.
Weil aber ſolcher Segen der Kirchen von vi-
len Leuten veracht oder nit recht empfangen
wird/ vnd wann man ſich in heimlichen win-
cklen verheuratet/ oder wann man ſich deß
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[201/0217] Hirnſchleiffer. Teuffels liſt gedempfft werden: Die gnad aber ſolcher heiligkeit vnd Geiſtlicher rainig- keit kan ehender vnd krefftiger nicht erlangt werden/ als eben durch das gemeine Gebett der Kirchen/ damit zum Teuffel geſagt wer- de: Verſchuͤtte es nit/ dann es iſt der ſe- gen deß HErꝛn: Dann weil wir die taͤg- liche Speiſen ſegnen/ damit ſie vns nit ſcha- den/ warumb wolte man dann nicht auch Mann vnd Weib ſegnen wider deß Teuffels liſt? Am andern hilfft der Segen deß Prie- ſters/ zu erhaltung deß fridens vnd einigkeit/ ohne welche der Eheſtandt nit lang beſtehen kan/ auch die Guͤter nicht koͤnnen vermehret werden/ Dann der weiſe Man ſagt in ſeinem 10. Capitel. Der Segen Gottes machet reiche. Wo aber kein Goͤttlicher Segen iſt/ da regiret der Teuffel/ vnnd man findt in einem ſolchen Hauß nichts anders/ als zanck/ hader/ hertzenlayd vnnd verderben. Weil aber ſolcher Segen der Kirchen von vi- len Leuten veracht oder nit recht empfangen wird/ vnd wann man ſich in heimlichen win- cklen verheuratet/ oder wann man ſich deß Kirchgangs ſchemet/ vnnd ſich anheims oder in N 5

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/217>, abgerufen am 24.11.2024.