Weil dann der Teufel sahe/ daß vil Leut durch sie von Christo vnd seinem Glauben abfielen/ so setzte er allgemach noch andere falsche Leh- rer ein/ nemblich den Simonem Magum, Menandrum, Saturninum, Valentium, Marcionem, Cerdonem, Gnosticum, Pa- tritianum, Seuerianum, Manichaeum, Se- leucum. Dise heillose Leut erdichten vnd brachten allerley falsche vnd Gottlose lehren auff die baan/ dardurch ward Gott den Herrn sein ehr vnd macht vnder den Menschen merck- lich entzogen. Nach jhnen brachte der Teuffel noch andere vil heillosere Buben zuwegen/ nemblich den Arrium, Sabellicum, Apolli- narem, Photinum, Pelagium, Nestorium, Eutychem, dieselbigen entzohen vnd bestrit- ten Christo dem Herrn seine ehr vnd macht/ vnd bestritten den Glauben der Catholischen kirchen auffs hefftigst. Sambt disem vnzifer durch- straiffte der Sathan die Welt/ führte sehr vil gefangne mit sich hinweg/ Brachte zum drit- ten auch die Donatisten zuwegen/ vnd bestrit- te vil Jarlang die Kirch in Affrica.
Was soll ich aber sagen von disen vnsern Zeiten vnnd Kirchenfeinden/ die er wider dise
H. Mut-
Hirnſchleiffer.
Weil dañ der Teufel ſahe/ daß vil Leut durch ſie von Chriſto vnd ſeinem Glauben abfielen/ ſo ſetzte er allgemach noch andere falſche Leh- rer ein/ nemblich den Simonem Magum, Menandrum, Saturninum, Valentium, Marcionem, Cerdonem, Gnoſticum, Pa- tritianum, Seuerianum, Manichæum, Se- leucum. Diſe heilloſe Leut erdichten vnd brachten allerley falſche vnd Gottloſe lehren auff die baan/ dardurch ward Gott dẽ Herꝛn ſein ehr vñ macht vnder den Menſchẽ merck- lich entzogen. Nach jhnen brachte der Teuffel noch andere vil heilloſere Buben zuwegen/ nemblich den Arrium, Sabellicum, Apolli- narem, Photinum, Pelagium, Neſtorium, Eutychem, dieſelbigen entzohen vnd beſtrit- ten Chriſto dem Herꝛn ſeine ehr vnd macht/ vñ beſtrittẽ den Glauben der Catholiſchen kirchẽ auffs hefftigſt. Sambt diſem vnzifer durch- ſtraiffte der Sathan die Welt/ fuͤhrte ſehr vil gefangne mit ſich hinweg/ Brachte zum drit- ten auch die Donatiſten zuwegen/ vnd beſtrit- te vil Jarlang die Kirch in Affrica.
Was ſoll ich aber ſagen von diſen vnſern Zeiten vnnd Kirchenfeinden/ die er wider diſe
H. Mut-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0252"n="236"/><fwplace="top"type="header">Hirnſchleiffer.</fw><lb/>
Weil dañ der Teufel ſahe/ daß vil Leut durch<lb/>ſie von Chriſto vnd ſeinem Glauben abfielen/<lb/>ſo ſetzte er allgemach noch andere falſche Leh-<lb/>
rer ein/ nemblich den <hirendition="#aq">Simonem Magum,<lb/>
Menandrum, Saturninum, Valentium,<lb/>
Marcionem, Cerdonem, Gnoſticum, Pa-<lb/>
tritianum, Seuerianum, Manichæum, Se-<lb/>
leucum.</hi> Diſe heilloſe Leut erdichten vnd<lb/>
brachten allerley falſche vnd Gottloſe lehren<lb/>
auff die baan/ dardurch ward Gott dẽ Herꝛn<lb/>ſein ehr vñ macht vnder den Menſchẽ merck-<lb/>
lich entzogen. Nach jhnen brachte der Teuffel<lb/>
noch andere vil heilloſere Buben zuwegen/<lb/>
nemblich den <hirendition="#aq">Arrium, Sabellicum, Apolli-<lb/>
narem, Photinum, Pelagium, Neſtorium,<lb/>
Eutychem,</hi> dieſelbigen entzohen vnd beſtrit-<lb/>
ten Chriſto dem Herꝛn ſeine ehr vnd macht/ vñ<lb/>
beſtrittẽ den Glauben der Catholiſchen kirchẽ<lb/>
auffs hefftigſt. Sambt diſem vnzifer durch-<lb/>ſtraiffte der Sathan die Welt/ fuͤhrte ſehr vil<lb/>
gefangne mit ſich hinweg/ Brachte zum drit-<lb/>
ten auch die <hirendition="#aq">Donatiſten</hi> zuwegen/ vnd beſtrit-<lb/>
te vil Jarlang die Kirch in <hirendition="#aq">Affrica.</hi></p><lb/><p>Was ſoll ich aber ſagen von diſen vnſern<lb/>
Zeiten vnnd Kirchenfeinden/ die er wider diſe<lb/><fwplace="bottom"type="catch">H. Mut-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[236/0252]
Hirnſchleiffer.
Weil dañ der Teufel ſahe/ daß vil Leut durch
ſie von Chriſto vnd ſeinem Glauben abfielen/
ſo ſetzte er allgemach noch andere falſche Leh-
rer ein/ nemblich den Simonem Magum,
Menandrum, Saturninum, Valentium,
Marcionem, Cerdonem, Gnoſticum, Pa-
tritianum, Seuerianum, Manichæum, Se-
leucum. Diſe heilloſe Leut erdichten vnd
brachten allerley falſche vnd Gottloſe lehren
auff die baan/ dardurch ward Gott dẽ Herꝛn
ſein ehr vñ macht vnder den Menſchẽ merck-
lich entzogen. Nach jhnen brachte der Teuffel
noch andere vil heilloſere Buben zuwegen/
nemblich den Arrium, Sabellicum, Apolli-
narem, Photinum, Pelagium, Neſtorium,
Eutychem, dieſelbigen entzohen vnd beſtrit-
ten Chriſto dem Herꝛn ſeine ehr vnd macht/ vñ
beſtrittẽ den Glauben der Catholiſchen kirchẽ
auffs hefftigſt. Sambt diſem vnzifer durch-
ſtraiffte der Sathan die Welt/ fuͤhrte ſehr vil
gefangne mit ſich hinweg/ Brachte zum drit-
ten auch die Donatiſten zuwegen/ vnd beſtrit-
te vil Jarlang die Kirch in Affrica.
Was ſoll ich aber ſagen von diſen vnſern
Zeiten vnnd Kirchenfeinden/ die er wider diſe
H. Mut-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/252>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.