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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
gnaden ist/ also machen die böse vnfürsichtige
Eltern jhrer Kinder Seelen heßlich vnnd
schendlich durch die sünd/ zu denen sie gezo-
gen vnnd gewohnt werden.

Vierte vrsach/ nemblich die schönen
Klaider.

Die vierte vrsach deß falls der Jung-
frawen seind die köstliche Kleider. Baldt
nach dem der Mensch im Paradeiß sein erstes
Kleid der vnschuldt vnd erbgerechtigkeit ver-
lohren hatte/ bedeckte er sich mit einem Klaid/
vnd zwar auß tringender noth/ darinn er sich
durch die sünd gesetzt hatte: bald aber hernach
fing er an einen lust vnd eitele ehr in den klai-
dern zusuchen/ vnd an statt der Gaißhäuten/
Leinwaten vnnd Wüllene Tücher zutragen.
Nach solchem kamen die Seiden vnd Same-
tene klaider auff/ vnnd letstlichen die guldene
vnd silberene stuck/ edle gestein vnd kleinodien.

Die Heiden pflegten jhre höchste glück-
seligkeit in die köstliche klaider zusetzen/ der-
wegen wirdt von jhnen im 143 Psal gesagt:
jhre Töchter seind geziert vnnd rund

vmbher
X 3

Hirnſchleiffer.
gnaden iſt/ alſo machen die boͤſe vnfuͤrſichtige
Eltern jhrer Kinder Seelen heßlich vnnd
ſchendlich durch die ſuͤnd/ zu denen ſie gezo-
gen vnnd gewohnt werden.

Vierte vrſach/ nemblich die ſchoͤnen
Klaider.

Die vierte vrſach deß falls der Jung-
frawen ſeind die koͤſtliche Kleider. Baldt
nach dem der Menſch im Paradeiß ſein erſtes
Kleid der vnſchuldt vnd erbgerechtigkeit ver-
lohꝛen hatte/ bedeckte er ſich mit einem Klaid/
vnd zwar auß tringender noth/ darinn er ſich
durch die ſuͤnd geſetzt hatte: bald aber hernach
fing er an einen luſt vnd eitele ehr in den klai-
dern zuſuchen/ vñ an ſtatt der Gaißhaͤuten/
Leinwaten vnnd Wuͤllene Tuͤcher zutragen.
Nach ſolchem kamen die Seiden vnd Same-
tene klaider auff/ vnnd letſtlichen die guldene
vnd ſilberene ſtuck/ edle geſtein vnd kleinodien.

Die Heiden pflegten jhre hoͤchſte gluͤck-
ſeligkeit in die koͤſtliche klaider zuſetzen/ der-
wegen wirdt von jhnen im 143 Pſal geſagt:
jhre Toͤchter ſeind geziert vnnd rund

vmbher
X 3
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[326[325]/0341] Hirnſchleiffer. gnaden iſt/ alſo machen die boͤſe vnfuͤrſichtige Eltern jhrer Kinder Seelen heßlich vnnd ſchendlich durch die ſuͤnd/ zu denen ſie gezo- gen vnnd gewohnt werden. Vierte vrſach/ nemblich die ſchoͤnen Klaider. Die vierte vrſach deß falls der Jung- frawen ſeind die koͤſtliche Kleider. Baldt nach dem der Menſch im Paradeiß ſein erſtes Kleid der vnſchuldt vnd erbgerechtigkeit ver- lohꝛen hatte/ bedeckte er ſich mit einem Klaid/ vnd zwar auß tringender noth/ darinn er ſich durch die ſuͤnd geſetzt hatte: bald aber hernach fing er an einen luſt vnd eitele ehr in den klai- dern zuſuchen/ vñ an ſtatt der Gaißhaͤuten/ Leinwaten vnnd Wuͤllene Tuͤcher zutragen. Nach ſolchem kamen die Seiden vnd Same- tene klaider auff/ vnnd letſtlichen die guldene vnd ſilberene ſtuck/ edle geſtein vnd kleinodien. Die Heiden pflegten jhre hoͤchſte gluͤck- ſeligkeit in die koͤſtliche klaider zuſetzen/ der- wegen wirdt von jhnen im 143 Pſal geſagt: jhre Toͤchter ſeind geziert vnnd rund vmbher X 3

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 326[325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/341>, abgerufen am 22.11.2024.