Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. gend auf/ sein vätterliches Erbgut verließ/ vndin der Wüste armseliglich gelebt. Drittens in grosser Danckbarkeit vnnd stetter erjnne- rung dern von GOtt empfangenen Gnaden vnd Gutthaten/ nach dem Exempel deß Pa- triarchen Jacobs/ welcher zur Dancksagung einen Altar zu Betel auff gericht/ vnd dardurch würdig worden in derselben Nacht himmlische visiones zusehen. Viertens in der messigkeit der affecten, vnd sonderlich der Lieb/ nach dem exempel Christi/ welcher auf die Göttliche im- presen sehendt sich stellte/ als kennte er sein Mutter nicht/ vnnd sprach: quae est ma- ter mea, & qui sunt fratres mei? Zum fünfften in der Reinigkeit deß Gemüts vnnd keuschheit deß Leibs/ nach den exempel deß Pa- triarchen Josephs/ welcher den schnöden gunst seiner ehebrecherischen Frawen entflohen. Sechstens im andächtigen lesen vnd vbung in H. Schrifft/ nach dem Exempel deß H. Petri. Zum sibenden in der abstinentz vnd mässig- keit/ nach dem Exempel deß H. Daniels/ der sich der Königlichen speisen enthielt/ vnd wür- dig worden/ Göttliche geheimnussen zuerklären. Zum Z 4
Der Landtſtoͤrtzer. gend auf/ ſein vaͤtterliches Erbgut verließ/ vñin der Wuͤſte armſeliglich gelebt. Drittens in groſſer Danckbarkeit vnnd ſtetter erjnne- rung dern von GOtt empfangenen Gnaden vnd Gutthaten/ nach dem Exempel deß Pa- triarchen Jacobs/ welcher zur Danckſagung einen Altar zu Betel auff gericht/ vñ dardurch wuͤrdig woꝛden in derſelben Nacht him̃liſche viſiones zuſehen. Viertens in der meſſigkeit der affecten, vñ ſonderlich der Lieb/ nach dem exempel Chꝛiſti/ welcher auf die Goͤttliche im- preſen ſehendt ſich ſtellte/ als kennte er ſein Mutter nicht/ vnnd ſprach: quæ eſt ma- ter mea, & qui ſunt fratres mei? Zum fuͤnfften in der Reinigkeit deß Gemuͤts vnnd keuſchheit deß Leibs/ nach dẽ exempel deß Pa- triarchen Joſephs/ welcher den ſchnoͤdẽ gunſt ſeiner ehebrecheriſchen Frawen entflohen. Sechſtens im andaͤchtigen leſen vñ vbung in H. Schꝛifft/ nach dem Exempel deß H. Petri. Zum ſibenden in der abſtinentz vnd maͤſſig- keit/ nach dem Exempel deß H. Daniels/ der ſich der Koͤniglichen ſpeiſen enthielt/ vñ wuͤr- dig woꝛdẽ/ Goͤttliche geheimnuſſen zuerklaͤrẽ. Zum Z 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0381" n="359"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> gend auf/ ſein vaͤtterliches Erbgut verließ/ vñ<lb/> in der Wuͤſte armſeliglich gelebt. Drittens<lb/> in groſſer Danckbarkeit vnnd ſtetter erjnne-<lb/> rung dern von GOtt empfangenen Gnaden<lb/> vnd Gutthaten/ nach dem Exempel deß Pa-<lb/> triarchen Jacobs/ welcher zur Danckſagung<lb/> einen Altar zu Betel auff gericht/ vñ dardurch<lb/> wuͤrdig woꝛden in derſelben Nacht him̃liſche<lb/><hi rendition="#aq">viſiones</hi> zuſehen. Viertens in der meſſigkeit<lb/> der <hi rendition="#aq">affecten,</hi> vñ ſonderlich der Lieb/ nach dem<lb/> exempel Chꝛiſti/ welcher auf die Goͤttliche <hi rendition="#aq">im-<lb/> preſen</hi> ſehendt ſich ſtellte/ als kennte er ſein<lb/> Mutter nicht/ vnnd ſprach: <hi rendition="#aq">quæ eſt ma-<lb/> ter mea, & qui ſunt fratres mei?</hi> Zum<lb/> fuͤnfften in der Reinigkeit deß Gemuͤts vnnd<lb/> keuſchheit deß Leibs/ nach dẽ exempel deß Pa-<lb/> triarchen Joſephs/ welcher den ſchnoͤdẽ gunſt<lb/> ſeiner ehebrecheriſchen Frawen entflohen.<lb/> Sechſtens im andaͤchtigen leſen vñ vbung in<lb/> H. Schꝛifft/ nach dem Exempel deß H. Petri.<lb/> Zum ſibenden in der <hi rendition="#aq">abſtinentz</hi> vnd maͤſſig-<lb/> keit/ nach dem Exempel deß H. Daniels/ der<lb/> ſich der Koͤniglichen ſpeiſen enthielt/ vñ wuͤr-<lb/> dig woꝛdẽ/ Goͤttliche geheimnuſſen zuerklaͤrẽ.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Z 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Zum</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [359/0381]
Der Landtſtoͤrtzer.
gend auf/ ſein vaͤtterliches Erbgut verließ/ vñ
in der Wuͤſte armſeliglich gelebt. Drittens
in groſſer Danckbarkeit vnnd ſtetter erjnne-
rung dern von GOtt empfangenen Gnaden
vnd Gutthaten/ nach dem Exempel deß Pa-
triarchen Jacobs/ welcher zur Danckſagung
einen Altar zu Betel auff gericht/ vñ dardurch
wuͤrdig woꝛden in derſelben Nacht him̃liſche
viſiones zuſehen. Viertens in der meſſigkeit
der affecten, vñ ſonderlich der Lieb/ nach dem
exempel Chꝛiſti/ welcher auf die Goͤttliche im-
preſen ſehendt ſich ſtellte/ als kennte er ſein
Mutter nicht/ vnnd ſprach: quæ eſt ma-
ter mea, & qui ſunt fratres mei? Zum
fuͤnfften in der Reinigkeit deß Gemuͤts vnnd
keuſchheit deß Leibs/ nach dẽ exempel deß Pa-
triarchen Joſephs/ welcher den ſchnoͤdẽ gunſt
ſeiner ehebrecheriſchen Frawen entflohen.
Sechſtens im andaͤchtigen leſen vñ vbung in
H. Schꝛifft/ nach dem Exempel deß H. Petri.
Zum ſibenden in der abſtinentz vnd maͤſſig-
keit/ nach dem Exempel deß H. Daniels/ der
ſich der Koͤniglichen ſpeiſen enthielt/ vñ wuͤr-
dig woꝛdẽ/ Goͤttliche geheimnuſſen zuerklaͤrẽ.
Zum
Z 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |