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Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.

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Der Landtstörtzer.
weder seinen GOtt vnnd Erschaffer in den
aller geringsten dingen erzürnen/ oder sich von
seinem Göttlichen willen absonderen wolte:
Jn summa/ wann all sein thun vnnd lassen zu
der Glori vnd Ehr Gottes gereichet.

Seinen Vorstehern thut er ein gnügen/
wann nemblich er jhnen auff das aller wenig-
sie wincken oder deuten/ gantz williglieh vnnd
mit frewden gehorsamet/ samb were es Got-
tes vnd nit eines Menschen stimm: Jtem/ wann
er sie ehret vnd liebet als von Gott verordnete
Vätter vnd versorger seiner seelen. Jtem wann
er alle jhre befelch/ verordnungen/ geschäfft
vnnd werck im besten auffnimbe/ die darwider
murrende bescheidenlich straffet/ vnnd seine
Vorsteher verthädiget.

Seiner Religion thut er ein gnügen/ wann
er sich gegen derselben/ wie ein frommes Kindt
gegen seiner lieben Mutter gehorsamb vnnd
willigklich verhelt/ vnd seine gethane Gelübd
trewlich vollziehet.

Seinem nächsten thut er ein gnügen/ erst-
lich wann er seine Brüder vnd mitreligiosen
mit einer reinen Lieb liebet/ jhr Wolfahrt

für
E 2

Der Landtſtoͤrtzer.
weder ſeinen GOtt vnnd Erſchaffer in den
aller geringſten dingen erzuͤrnẽ/ oder ſich von
ſeinem Goͤttlichen willen abſonderen wolte:
Jn ſumma/ wann all ſein thun vnnd laſſen zu
der Glori vnd Ehꝛ Gottes gereichet.

Seinen Vorſtehern thut er ein gnuͤgen/
wann nemblich er jhnen auff das aller wenig-
ſie wincken oder deuten/ gantz williglieh vnnd
mit frewden gehorſamet/ ſamb were es Got-
tes vnd nit eines Menſchen ſtim̃: Jtem/ wañ
er ſie ehret vñ liebet als von Gott verordnete
Vaͤtter vñ verſorger ſeiner ſeelen. Jtem wann
er alle jhre befelch/ verordnungen/ geſchaͤfft
vnnd werck im beſten auffnimbe/ die darwider
murꝛende beſcheidenlich ſtraffet/ vnnd ſeine
Vorſteher verthaͤdiget.

Seiner Religion thut er ein gnuͤgen/ wañ
er ſich gegen derſelben/ wie ein from̃es Kindt
gegen ſeiner lieben Mutter gehorſamb vnnd
willigklich verhelt/ vnd ſeine gethane Geluͤbd
trewlich vollziehet.

Seinem naͤchſten thut er ein gnuͤgen/ erſt-
lich wañ er ſeine Bruͤder vnd mitreligioſen
mit einer reinen Lieb liebet/ jhr Wolfahrt

fuͤr
E 2
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[435/0457] Der Landtſtoͤrtzer. weder ſeinen GOtt vnnd Erſchaffer in den aller geringſten dingen erzuͤrnẽ/ oder ſich von ſeinem Goͤttlichen willen abſonderen wolte: Jn ſumma/ wann all ſein thun vnnd laſſen zu der Glori vnd Ehꝛ Gottes gereichet. Seinen Vorſtehern thut er ein gnuͤgen/ wann nemblich er jhnen auff das aller wenig- ſie wincken oder deuten/ gantz williglieh vnnd mit frewden gehorſamet/ ſamb were es Got- tes vnd nit eines Menſchen ſtim̃: Jtem/ wañ er ſie ehret vñ liebet als von Gott verordnete Vaͤtter vñ verſorger ſeiner ſeelen. Jtem wann er alle jhre befelch/ verordnungen/ geſchaͤfft vnnd werck im beſten auffnimbe/ die darwider murꝛende beſcheidenlich ſtraffet/ vnnd ſeine Vorſteher verthaͤdiget. Seiner Religion thut er ein gnuͤgen/ wañ er ſich gegen derſelben/ wie ein from̃es Kindt gegen ſeiner lieben Mutter gehorſamb vnnd willigklich verhelt/ vnd ſeine gethane Geluͤbd trewlich vollziehet. Seinem naͤchſten thut er ein gnuͤgen/ erſt- lich wañ er ſeine Bruͤder vnd mitreligioſen mit einer reinen Lieb liebet/ jhr Wolfahrt fuͤr E 2

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Zitationshilfe: Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_landtstoertzer01_1615/457>, abgerufen am 22.11.2024.