Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.zweimal gegen seinen König gefochten - dieser Kern "Herr Maire," sagte mit ruhiger Ueberlegenheit "Man hätte wählen können, man hätte unter- "Ei! Herr Maire," unterbrach ihn der Haupt- zweimal gegen ſeinen König gefochten – dieſer Kern „Herr Maire,“ ſagte mit ruhiger Ueberlegenheit „Man hätte wählen können, man hätte unter- „Ei! Herr Maire,“ unterbrach ihn der Haupt- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0073"/> zweimal gegen ſeinen König gefochten – dieſer Kern<lb/> der Revolutionaire mußte ganz aufgerieben werden,<lb/> eher finden ſeine loyalen Unterthanen in ihrem Vater-<lb/> lande keine Ruhe. Soll denn die traurige Zeit fort-<lb/> dauern, wo die Verruchten auf ihren Spolien lachen<lb/> dürfen, und die Getreuen nicht ihres Lebens, nicht des<lb/> Reſtes ihrer Habe ſicher ſind!“</p><lb/> <p>„Herr Maire,“ ſagte mit ruhiger Ueberlegenheit<lb/> der Hauptmann, „verlangten Sie, daß die ganze Be-<lb/> ſatzung in die Luft geſprengt würde, oder ſollten ſie<lb/> über die Klinge ſpringen bis Unterofficier und Gemei-<lb/> nen — <hi rendition="#g">Jhretwegen</hi>?“</p><lb/> <p>„Man hätte wählen können, man hätte unter-<lb/> ſcheiden ſollen. Grade in Givet waren die verbreche-<lb/> riſchten Jndividuen, eiſerne Anhänger des blutigen Kai-<lb/> ſerthrons. Sie loslaſſen über das kaum befriedigte<lb/> Land, heißt die Käfige einer Menagerie öffnen. Jeder<lb/> Einzelne wird mit Drohungen, mit Brandbriefen das<lb/> flache Land überziehen.“</p><lb/> <p>„Ei! Herr Maire,“ unterbrach ihn der Haupt-<lb/> mann, ihm zutraulich auf die Schulter klopfend: „da-<lb/> gegen ſchützt ein gutes Gewiſſen. Wir Beide haben<lb/> nichts von Brandbriefen zu fürchten. Sie hier ſind<lb/> ein Mann von Einfluß; kommen Sie bei Jhrem<lb/> Könige ein. Er läßt vielleicht die Beſatzung zu-<lb/> ſammen fangen und Jhnen zu Gefallen Allen nach-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0073]
zweimal gegen ſeinen König gefochten – dieſer Kern
der Revolutionaire mußte ganz aufgerieben werden,
eher finden ſeine loyalen Unterthanen in ihrem Vater-
lande keine Ruhe. Soll denn die traurige Zeit fort-
dauern, wo die Verruchten auf ihren Spolien lachen
dürfen, und die Getreuen nicht ihres Lebens, nicht des
Reſtes ihrer Habe ſicher ſind!“
„Herr Maire,“ ſagte mit ruhiger Ueberlegenheit
der Hauptmann, „verlangten Sie, daß die ganze Be-
ſatzung in die Luft geſprengt würde, oder ſollten ſie
über die Klinge ſpringen bis Unterofficier und Gemei-
nen — Jhretwegen?“
„Man hätte wählen können, man hätte unter-
ſcheiden ſollen. Grade in Givet waren die verbreche-
riſchten Jndividuen, eiſerne Anhänger des blutigen Kai-
ſerthrons. Sie loslaſſen über das kaum befriedigte
Land, heißt die Käfige einer Menagerie öffnen. Jeder
Einzelne wird mit Drohungen, mit Brandbriefen das
flache Land überziehen.“
„Ei! Herr Maire,“ unterbrach ihn der Haupt-
mann, ihm zutraulich auf die Schulter klopfend: „da-
gegen ſchützt ein gutes Gewiſſen. Wir Beide haben
nichts von Brandbriefen zu fürchten. Sie hier ſind
ein Mann von Einfluß; kommen Sie bei Jhrem
Könige ein. Er läßt vielleicht die Beſatzung zu-
ſammen fangen und Jhnen zu Gefallen Allen nach-
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(2020-07-16T12:57:05Z)
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Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
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