Misere, die nie gelebt hat, die nur das faule Fleisch war, die Schwiele und Hornhaut vom Körper, welche seinen gesunden Blutumlauf hindert, ich bitte Sie, wenn diese Misere jetzt prätendirt, wo der Riese von Corsika sie mit einem Fußtritt zerquetscht, Ideen eines Gesammtlebens zu haben!"
"Sie prätendiren es auch kaum," sagte mit ernstem Tone der Rath.
"Desto thöriger wenn andere für sie denken und prätendiren, wenn Phantasten und Nebelmenschen Vorstellungen erwecken wollen, die durch die Weltge¬ schicke glücklicherweise applanirt sind. Solch ein Dunst¬ bild einem Genie wie Bonaparte gegenüber! -- Sie sind noch jung, Herr von Fuchsius. Ich trug auch Ideen aus den Hörsälen ins Leben über. Ach aber, Theuerster, wie schnell curirt uns das Geschäflsleben. Mich kümmern auch nicht im Geringsten diese Schwär¬ mer, sie sind so unpraktisch, unbedeutend, daß man ihnen nicht einmal irgend ein Spielzeug hinzuwerfen braucht. Verdrießlich ist nur, daß Bonaparte, durch falsche Zuträger, durch Zeitungsartikel getäuscht, davon Notiz nimmt. Lombard hat alle Mühe ihm zu be¬ weisen, daß dieser Furor Teutonicus nichts ist als eine Seifenblase, mit der sich einige Professoren be¬ lustigen."
"Der Beweis wird ihm nicht zu schwer fallen, sagte der Rath aufstehend. Herr Geheimerath ließen gestern fallen, daß Ihnen eine Notiz im Hamburger Unpartheiischen, bezüglich auf Lombards Depesche, nicht
Miſere, die nie gelebt hat, die nur das faule Fleiſch war, die Schwiele und Hornhaut vom Körper, welche ſeinen geſunden Blutumlauf hindert, ich bitte Sie, wenn dieſe Miſere jetzt prätendirt, wo der Rieſe von Corſika ſie mit einem Fußtritt zerquetſcht, Ideen eines Geſammtlebens zu haben!“
„Sie prätendiren es auch kaum,“ ſagte mit ernſtem Tone der Rath.
„Deſto thöriger wenn andere für ſie denken und prätendiren, wenn Phantaſten und Nebelmenſchen Vorſtellungen erwecken wollen, die durch die Weltge¬ ſchicke glücklicherweiſe applanirt ſind. Solch ein Dunſt¬ bild einem Genie wie Bonaparte gegenüber! — Sie ſind noch jung, Herr von Fuchſius. Ich trug auch Ideen aus den Hörſälen ins Leben über. Ach aber, Theuerſter, wie ſchnell curirt uns das Geſchäflsleben. Mich kümmern auch nicht im Geringſten dieſe Schwär¬ mer, ſie ſind ſo unpraktiſch, unbedeutend, daß man ihnen nicht einmal irgend ein Spielzeug hinzuwerfen braucht. Verdrießlich iſt nur, daß Bonaparte, durch falſche Zuträger, durch Zeitungsartikel getäuſcht, davon Notiz nimmt. Lombard hat alle Mühe ihm zu be¬ weiſen, daß dieſer Furor Teutonicus nichts iſt als eine Seifenblaſe, mit der ſich einige Profeſſoren be¬ luſtigen.“
„Der Beweis wird ihm nicht zu ſchwer fallen, ſagte der Rath aufſtehend. Herr Geheimerath ließen geſtern fallen, daß Ihnen eine Notiz im Hamburger Unpartheiiſchen, bezüglich auf Lombards Depeſche, nicht
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Miſere, die nie gelebt hat, die nur das faule Fleiſch
war, die Schwiele und Hornhaut vom Körper, welche
ſeinen geſunden Blutumlauf hindert, ich bitte Sie,
wenn dieſe Miſere jetzt prätendirt, wo der Rieſe von
Corſika ſie mit einem Fußtritt zerquetſcht, Ideen eines
Geſammtlebens zu haben!“
„Sie prätendiren es auch kaum,“ ſagte mit
ernſtem Tone der Rath.
„Deſto thöriger wenn andere für ſie denken und
prätendiren, wenn Phantaſten und Nebelmenſchen
Vorſtellungen erwecken wollen, die durch die Weltge¬
ſchicke glücklicherweiſe applanirt ſind. Solch ein Dunſt¬
bild einem Genie wie Bonaparte gegenüber! — Sie
ſind noch jung, Herr von Fuchſius. Ich trug auch
Ideen aus den Hörſälen ins Leben über. Ach aber,
Theuerſter, wie ſchnell curirt uns das Geſchäflsleben.
Mich kümmern auch nicht im Geringſten dieſe Schwär¬
mer, ſie ſind ſo unpraktiſch, unbedeutend, daß man
ihnen nicht einmal irgend ein Spielzeug hinzuwerfen
braucht. Verdrießlich iſt nur, daß Bonaparte, durch
falſche Zuträger, durch Zeitungsartikel getäuſcht, davon
Notiz nimmt. Lombard hat alle Mühe ihm zu be¬
weiſen, daß dieſer Furor Teutonicus nichts iſt als
eine Seifenblaſe, mit der ſich einige Profeſſoren be¬
luſtigen.“
„Der Beweis wird ihm nicht zu ſchwer fallen,
ſagte der Rath aufſtehend. Herr Geheimerath ließen
geſtern fallen, daß Ihnen eine Notiz im Hamburger
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/100>, abgerufen am 21.11.2024.
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