Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852."Mit Vergügen, lieber Onkel, sobald Du Deine "Kinder, nun bitte ich Euch, ist das nicht gegen "Herr Bruder haben Recht, sagte der Wacht¬ "Fritz, nimm also Raison an, willst Du?" "Bin nicht bei Kasse." "Bin ich's etwa!" "Laßt den Horstenbock nur erst los kommen, "Reinen Tisch! rief plötzlich der Rittmeister. Auf dem unreinen, wie eine Wachtstube ihn mit "In sechs Monat." "Quit ou quadrupel --" "Was?" Alle sahen ihn verwundert an. "Quit ou quadrupel, a payer, wenn Horstenbock „Mit Vergügen, lieber Onkel, ſobald Du Deine „Kinder, nun bitte ich Euch, iſt das nicht gegen „Herr Bruder haben Recht, ſagte der Wacht¬ „Fritz, nimm alſo Raiſon an, willſt Du?“ „Bin nicht bei Kaſſe.“ „Bin ich's etwa!“ „Laßt den Horſtenbock nur erſt los kommen, „Reinen Tiſch! rief plötzlich der Rittmeiſter. Auf dem unreinen, wie eine Wachtſtube ihn mit „In ſechs Monat.“ „Quit ou quadrupel —“ „Was?“ Alle ſahen ihn verwundert an. „Quit ou quadrupel, à payer, wenn Horſtenbock <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0200" n="190"/> <p>„Mit Vergügen, lieber Onkel, ſobald Du Deine<lb/> Wechſel bei mir eingelöſt haſt.“</p><lb/> <p>„Kinder, nun bitte ich Euch, iſt das nicht gegen<lb/> die Moralität, daß ein Neffe von ſeinem Onkel<lb/> Wechſel hat! — Haſt neulich erſt in der Garniſon-<lb/> Kirche gehört, was der Prediger von der Sitten¬<lb/> verderbniß ſprach. Pfui!“</p><lb/> <p>„Herr Bruder haben Recht, ſagte der Wacht¬<lb/> habende. Ueberhaupt ſolche Papierwiſche. Wär' ich<lb/> König, ich ließe alle Wechſel verbrennen.“</p><lb/> <p>„Fritz, nimm alſo Raiſon an, willſt Du?“</p><lb/> <p>„Bin nicht bei Kaſſe.“</p><lb/> <p>„Bin ich's etwa!“</p><lb/> <p>„Laßt den Horſtenbock nur erſt los kommen,<lb/> ſagte der Wachthabende. Er findet auch noch einen<lb/> Salomon Schmuel, der ihm fünf und vierzig Procent<lb/> auf den fünf und vierzigſten Gagetag vorſchießt.<lb/> 'S ſind chriſtliche Gemüther unter der löblichen<lb/> Judenſchaft.“</p><lb/> <p>„Reinen Tiſch! rief plötzlich der Rittmeiſter.<lb/><hi rendition="#aq">quit ou double!“</hi></p><lb/> <p>Auf dem unreinen, wie eine Wachtſtube ihn mit<lb/> ſich bringt, miſchte er die zergriffenen Karten, und<lb/> blickte fragend den Areſtaten an. Er nickte Zuſtimmung:</p><lb/> <p>„In ſechs Monat.“</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">„Quit ou</hi> <hi rendition="#aq #g">quadrupel</hi> <hi rendition="#aq">—“</hi> </p><lb/> <p>„Was?“ Alle ſahen ihn verwundert an.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Quit ou quadrupel, à payer,</hi> wenn Horſtenbock<lb/> 'ne Compagnie hat!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [190/0200]
„Mit Vergügen, lieber Onkel, ſobald Du Deine
Wechſel bei mir eingelöſt haſt.“
„Kinder, nun bitte ich Euch, iſt das nicht gegen
die Moralität, daß ein Neffe von ſeinem Onkel
Wechſel hat! — Haſt neulich erſt in der Garniſon-
Kirche gehört, was der Prediger von der Sitten¬
verderbniß ſprach. Pfui!“
„Herr Bruder haben Recht, ſagte der Wacht¬
habende. Ueberhaupt ſolche Papierwiſche. Wär' ich
König, ich ließe alle Wechſel verbrennen.“
„Fritz, nimm alſo Raiſon an, willſt Du?“
„Bin nicht bei Kaſſe.“
„Bin ich's etwa!“
„Laßt den Horſtenbock nur erſt los kommen,
ſagte der Wachthabende. Er findet auch noch einen
Salomon Schmuel, der ihm fünf und vierzig Procent
auf den fünf und vierzigſten Gagetag vorſchießt.
'S ſind chriſtliche Gemüther unter der löblichen
Judenſchaft.“
„Reinen Tiſch! rief plötzlich der Rittmeiſter.
quit ou double!“
Auf dem unreinen, wie eine Wachtſtube ihn mit
ſich bringt, miſchte er die zergriffenen Karten, und
blickte fragend den Areſtaten an. Er nickte Zuſtimmung:
„In ſechs Monat.“
„Quit ou quadrupel —“
„Was?“ Alle ſahen ihn verwundert an.
„Quit ou quadrupel, à payer, wenn Horſtenbock
'ne Compagnie hat!“
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