Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.auf Verdienste meiner Vorfahren, die mir abgehen, "Er ward mit zur Krönung befohlen!" "Und mit zur Tafel gezogen?" fragte der Arrestat. "Allerdings. Die große Pastete an der Krönungs¬ "Und in die Pastete hat Ihr Urgroßvater seinen "Wie Sie's nehmen wollen, Herr Capitain. Als "Und für diese Verdienste --" "Ward er persönlich von der Perrückensteuer "Man muß gestehen, Ihre Familie hat eine 14 *
auf Verdienſte meiner Vorfahren, die mir abgehen, „Er ward mit zur Krönung befohlen!“ „Und mit zur Tafel gezogen?“ fragte der Arreſtat. „Allerdings. Die große Paſtete an der Krönungs¬ „Und in die Paſtete hat Ihr Urgroßvater ſeinen „Wie Sie's nehmen wollen, Herr Capitain. Als „Und für dieſe Verdienſte —“ „Ward er perſönlich von der Perrückenſteuer „Man muß geſtehen, Ihre Familie hat eine 14 *
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auf Verdienſte meiner Vorfahren, die mir abgehen,
aber ich darf mit Ruhm ſagen, daß ſeine Confituren
am Hofe des nachmaligen König Friedrich im beſten
Renommee ſtanden. Sonſt wäre er auch nicht auf
kurfürſtliche Durchlaucht Befehl mit nach Königsberg
beordert worden.“
„Er ward mit zur Krönung befohlen!“
„Und mit zur Tafel gezogen?“ fragte der Arreſtat.
„Allerdings. Die große Paſtete an der Krönungs¬
tafel war ſein Werk. Sie nimmt in der Geſchichte
keinen unrühmlichen Platz ein. Wir beſitzen in der
Familie eine Abbildung davon. Wenn es den Herren
gefällig wäre, ſie zu ſehen, ſtehe ich immer zu
Dienſten.“
„Und in die Paſtete hat Ihr Urgroßvater ſeinen
Adel eingebacken?“
„Wie Sie's nehmen wollen, Herr Capitain. Als
ſie aufgeſchnitten ward, kam der bekannte Zwerg
heraus. Mein Ahnherr ward gerufen, mit Lob über¬
ſchüttet. Ihre Majeſtät, die geiſtreiche Königin So¬
phie Charlotte ſetzte ihm eigenhändig einen kleinen
Lorbeerkranz auf. Leibnitz erwähnt ſeiner und der
Paſtete in einer Epiſtel; Gundling ſchrieb ſpäter eine
Abhandlung darüber, auch Morgenſtern.“
„Und für dieſe Verdienſte —“
„Ward er perſönlich von der Perrückenſteuer
befreit.“
„Man muß geſtehen, Ihre Familie hat eine
hiſtoriſche Entrée in unſerm Staat gemacht.“
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