Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.ben Sie eine Vertheidigung der Politik der Herren "Ich!" "Liebster Herr van Asten, wie Vieles hat Cicero "Und was ist das Ziel?" "Na, man wird Sie nicht gleich zum Kriegs- "Und wohin führt das?" "Warten Sie doch! Ein klein Bischen Geduld ben Sie eine Vertheidigung der Politik der Herren „Ich!“ „Liebſter Herr van Aſten, wie Vieles hat Cicero „Und was iſt das Ziel?“ „Na, man wird Sie nicht gleich zum Kriegs- „Und wohin führt das?“ „Warten Sie doch! Ein klein Bischen Geduld <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="18"/> ben Sie eine Vertheidigung der Politik der Herren<lb/> Kabinetsräthe.“</p><lb/> <p>„Ich!“</p><lb/> <p>„Liebſter Herr van Aſten, wie Vieles hat Cicero<lb/> vertheidigt, was er im Grund der Seele verdammte.<lb/> Ganz partheilos, verſteht ſich, und ſehr patriotiſch<lb/> müſſen Sie ſchreiben: Eine Stimme aus dem Volke!<lb/> oder ſo was. So recht biedermänniſch, daß man<lb/> glaubt, es kommt aus dem Herzen, daß es den<lb/> Herren wie Honig beim Frühſtück herunterläuft.<lb/> Wenn ſie mal einen recht dummen Streich gemacht,<lb/> daß ſie ſich ſelbſt ſchämen, und Alles thun möchten,<lb/> ihn ungeſchehen zu machen, dann dreiſt los auf die<lb/> Gegner, aus der Defenſive in die Offenſive, gefragt<lb/> ſie: Was würdet Ihr denn gethan haben? Werden<lb/> wieder ſchimpfen. Schadet nichts. Kriegen vielleicht<lb/> einen Hacks ab. Schadet noch weniger. Ueber den<lb/> Spektakel iſt am Ende vergeſſen, um was es los<lb/> ging, die Herren Räthe haben freie Luft bekommen,<lb/> und —“</p><lb/> <p>„Und was iſt das Ziel?“</p><lb/> <p>„Na, man wird Sie nicht gleich zum Kriegs-<lb/> und Domainenrath machen, aber ein kleines Pöſtchen<lb/> giebt's ſchon, vielleicht ein beſſeres, als mit einem<lb/> Titel, ſo ein Secretair <hi rendition="#aq">in secretis</hi> —“</p><lb/> <p>„Und wohin führt das?“</p><lb/> <p>„Warten Sie doch! Ein klein Bischen Geduld<lb/> nur, und ein Bischen mehr noch. Haben Sie erſt<lb/> Poſto gefaßt, Ihre Fühlfäden ausgeſtreckt, kennen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0028]
ben Sie eine Vertheidigung der Politik der Herren
Kabinetsräthe.“
„Ich!“
„Liebſter Herr van Aſten, wie Vieles hat Cicero
vertheidigt, was er im Grund der Seele verdammte.
Ganz partheilos, verſteht ſich, und ſehr patriotiſch
müſſen Sie ſchreiben: Eine Stimme aus dem Volke!
oder ſo was. So recht biedermänniſch, daß man
glaubt, es kommt aus dem Herzen, daß es den
Herren wie Honig beim Frühſtück herunterläuft.
Wenn ſie mal einen recht dummen Streich gemacht,
daß ſie ſich ſelbſt ſchämen, und Alles thun möchten,
ihn ungeſchehen zu machen, dann dreiſt los auf die
Gegner, aus der Defenſive in die Offenſive, gefragt
ſie: Was würdet Ihr denn gethan haben? Werden
wieder ſchimpfen. Schadet nichts. Kriegen vielleicht
einen Hacks ab. Schadet noch weniger. Ueber den
Spektakel iſt am Ende vergeſſen, um was es los
ging, die Herren Räthe haben freie Luft bekommen,
und —“
„Und was iſt das Ziel?“
„Na, man wird Sie nicht gleich zum Kriegs-
und Domainenrath machen, aber ein kleines Pöſtchen
giebt's ſchon, vielleicht ein beſſeres, als mit einem
Titel, ſo ein Secretair in secretis —“
„Und wohin führt das?“
„Warten Sie doch! Ein klein Bischen Geduld
nur, und ein Bischen mehr noch. Haben Sie erſt
Poſto gefaßt, Ihre Fühlfäden ausgeſtreckt, kennen
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