Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.Sie werden schon die beste Art finden, es ihnen be¬ "Es wird schwer sein, die Art zu finden, die "So sagen Sie, -- nein sagen Sie, was Sie Van Asten verneigte sich wieder, aber an der Thür Van Asten sah sie erstaunt an: "Ich finde in "Ja, ja, das ist schon recht -- das ist es aber "Ihr Gedächtniß für alle wahrhaft schönen "Ist bewunderungswürdig. Das Fischerlied II. 3
Sie werden ſchon die beſte Art finden, es ihnen be¬ „Es wird ſchwer ſein, die Art zu finden, die „So ſagen Sie, — nein ſagen Sie, was Sie Van Aſten verneigte ſich wieder, aber an der Thür Van Aſten ſah ſie erſtaunt an: „Ich finde in „Ja, ja, das iſt ſchon recht — das iſt es aber „Ihr Gedächtniß für alle wahrhaft ſchönen „Iſt bewunderungswürdig. Das Fiſcherlied II. 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="33"/> Sie werden ſchon die beſte Art finden, es ihnen be¬<lb/> greiflich zu machen. Es hätte ſich erſt heute ſo<lb/> zufällig gemacht —“</p><lb/> <p>„Es wird ſchwer ſein, die Art zu finden, die<lb/> nicht beleidigt.“</p><lb/> <p>„So ſagen Sie, — nein ſagen Sie, was Sie<lb/> wollen, es iſt mir im Grunde ganz gleichgültig. Was<lb/> gehören Alltags zu Jean Paul!“</p><lb/> <p>Van Aſten verneigte ſich wieder, aber an der Thür<lb/> rief ihn die Geheimräthin wieder zurück: „<hi rendition="#aq">A propos,</hi><lb/> ich habe doch ganz vergeſſen, was ich Ihnen ſagen<lb/> wollte. Mein Compliment dem Lehrer, ſie lernt un¬<lb/> begreiflich ſchnell, aber Sie müſſen ihr etwas mehr<lb/> äſthetiſchen Elan geben.“</p><lb/> <p>Van Aſten ſah ſie erſtaunt an: „Ich finde in<lb/> ihr ein Verſtändniß der Dichter —“</p><lb/> <p>„Ja, ja, das iſt ſchon recht — das iſt es aber<lb/> nicht —“</p><lb/> <p>„Ihr Gedächtniß für alle wahrhaft ſchönen<lb/> Stellen —“</p><lb/> <p>„Iſt bewunderungswürdig. Das Fiſcherlied<lb/> von Goethe hörte ſie nur ein Mal von Ihnen,<lb/> und am Abend recitirte ſie es mir vorm Zubette¬<lb/> gehen. Admirabel! Das iſt alles recht ſchön, auch<lb/> kann ſie die Glocke beinahe auswendig. Schiller<lb/> war enchantirt davon. Ich hatte es nämlich ſo ein¬<lb/> zurichten gewußt, daß er ſich mit der Berg an der<lb/> Thür im Nebenzimmer unterhielt, als ſie, von den<lb/> jungen Mädchen wie zufällig aufgefordert, einige<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq #b">II</hi>. 3<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0043]
Sie werden ſchon die beſte Art finden, es ihnen be¬
greiflich zu machen. Es hätte ſich erſt heute ſo
zufällig gemacht —“
„Es wird ſchwer ſein, die Art zu finden, die
nicht beleidigt.“
„So ſagen Sie, — nein ſagen Sie, was Sie
wollen, es iſt mir im Grunde ganz gleichgültig. Was
gehören Alltags zu Jean Paul!“
Van Aſten verneigte ſich wieder, aber an der Thür
rief ihn die Geheimräthin wieder zurück: „A propos,
ich habe doch ganz vergeſſen, was ich Ihnen ſagen
wollte. Mein Compliment dem Lehrer, ſie lernt un¬
begreiflich ſchnell, aber Sie müſſen ihr etwas mehr
äſthetiſchen Elan geben.“
Van Aſten ſah ſie erſtaunt an: „Ich finde in
ihr ein Verſtändniß der Dichter —“
„Ja, ja, das iſt ſchon recht — das iſt es aber
nicht —“
„Ihr Gedächtniß für alle wahrhaft ſchönen
Stellen —“
„Iſt bewunderungswürdig. Das Fiſcherlied
von Goethe hörte ſie nur ein Mal von Ihnen,
und am Abend recitirte ſie es mir vorm Zubette¬
gehen. Admirabel! Das iſt alles recht ſchön, auch
kann ſie die Glocke beinahe auswendig. Schiller
war enchantirt davon. Ich hatte es nämlich ſo ein¬
zurichten gewußt, daß er ſich mit der Berg an der
Thür im Nebenzimmer unterhielt, als ſie, von den
jungen Mädchen wie zufällig aufgefordert, einige
II. 3
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