Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.lin gefunden. Noch andere, er habe gesagt: in einer In einer Herrengruppe musterten einige die Ge¬ "Was wundert Sie das, sagte der Regierungs¬ "Aber sein Leben auch dasselbe. Es ist doch ein "Wir bleiben Alle, was wir sind, sagte aufseuf¬ "Zum Teufel mit den Reden!" sagte ein Ge¬ "Das denkt vermuthlich der Geheimrath Lupinus lin gefunden. Noch andere, er habe geſagt: in einer In einer Herrengruppe muſterten einige die Ge¬ „Was wundert Sie das, ſagte der Regierungs¬ „Aber ſein Leben auch daſſelbe. Es iſt doch ein „Wir bleiben Alle, was wir ſind, ſagte aufſeuf¬ „Zum Teufel mit den Reden!“ ſagte ein Ge¬ „Das denkt vermuthlich der Geheimrath Lupinus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="80"/> lin gefunden. Noch andere, er habe geſagt: in einer<lb/> Stadt, wo er nichts kalt und warm gefunden, ſei<lb/> eine Maſchine, die man nach Belieben heizen und<lb/> kühlen könne, der preiswürdigſte Gegenſtand.</p><lb/> <p>In einer Herrengruppe muſterten einige die Ge¬<lb/> ſellſchaft. Man wunderte ſich den Geheimrath Lu¬<lb/> pinus von der Vogtei unter den Gäſten zu ſehen.</p><lb/> <p>„Was wundert Sie das, ſagte der Regierungs¬<lb/> rath von Fuchſius. Er iſt völlig freigeſprochen und<lb/> Alles bleibt ja beim Alten.“</p><lb/> <p>„Aber ſein Leben auch daſſelbe. Es iſt doch ein<lb/> Scandal, wie ich hörte,“ bemerkte ein Major noch in<lb/> jüngeren Jahren; er hatte nicht den preußiſchen Pli.</p><lb/> <p>„Wir bleiben Alle, was wir ſind, ſagte aufſeuf¬<lb/> zend Fuchſius. Seit Lombard zurück, die Anſtren¬<lb/> gungen der Königin, neue Lebensgeiſter ins Mini¬<lb/> ſterium zu bringen, geſcheitert ſind, iſt es mit allen<lb/> den guten Vorſätzen und den ſchönen Anſätzen vor¬<lb/> über. Welche trefflichen Reden und Memoiren ſind<lb/> umſonſt geſchrieben.“</p><lb/> <p>„Zum Teufel mit den Reden!“ ſagte ein Ge¬<lb/> neral, den grauen Schnurrbart ſtreichend; aber es<lb/> leuchtete noch ein Feuer aus ſeinen lebhaften Augen.</p><lb/> <p>„Das denkt vermuthlich der Geheimrath Lupinus<lb/> auch, fuhr der Rath fort. Warum ſoll er ſich ge¬<lb/> niren? Es ſchwimmt ja Alles wieder in dieſem<lb/> Sumpfe ſüßer Gewohnheit weiter. Und wenn der<lb/> Staat ſelbſt ſich auf dem Lotterbette weiter ſtreckt und<lb/> wiegt, was darf er vom Einzelnen fordern, daß er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
lin gefunden. Noch andere, er habe geſagt: in einer
Stadt, wo er nichts kalt und warm gefunden, ſei
eine Maſchine, die man nach Belieben heizen und
kühlen könne, der preiswürdigſte Gegenſtand.
In einer Herrengruppe muſterten einige die Ge¬
ſellſchaft. Man wunderte ſich den Geheimrath Lu¬
pinus von der Vogtei unter den Gäſten zu ſehen.
„Was wundert Sie das, ſagte der Regierungs¬
rath von Fuchſius. Er iſt völlig freigeſprochen und
Alles bleibt ja beim Alten.“
„Aber ſein Leben auch daſſelbe. Es iſt doch ein
Scandal, wie ich hörte,“ bemerkte ein Major noch in
jüngeren Jahren; er hatte nicht den preußiſchen Pli.
„Wir bleiben Alle, was wir ſind, ſagte aufſeuf¬
zend Fuchſius. Seit Lombard zurück, die Anſtren¬
gungen der Königin, neue Lebensgeiſter ins Mini¬
ſterium zu bringen, geſcheitert ſind, iſt es mit allen
den guten Vorſätzen und den ſchönen Anſätzen vor¬
über. Welche trefflichen Reden und Memoiren ſind
umſonſt geſchrieben.“
„Zum Teufel mit den Reden!“ ſagte ein Ge¬
neral, den grauen Schnurrbart ſtreichend; aber es
leuchtete noch ein Feuer aus ſeinen lebhaften Augen.
„Das denkt vermuthlich der Geheimrath Lupinus
auch, fuhr der Rath fort. Warum ſoll er ſich ge¬
niren? Es ſchwimmt ja Alles wieder in dieſem
Sumpfe ſüßer Gewohnheit weiter. Und wenn der
Staat ſelbſt ſich auf dem Lotterbette weiter ſtreckt und
wiegt, was darf er vom Einzelnen fordern, daß er
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