Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852."Den!" Die Cavaliere sahen sich verwundert an. "Er kommt wahrhaftig herauf." "Meine Herrn, von meinen Freunden erfahre "Tout a vos ordres, ma pincesse!" keuchte der "Sie sind echauffirt. Meine Herrn, das Fenster "Erlaucht belieben mit einem abgesetzten Manne "Eine sehr hübsche Beschäftigung, entgegnete die "Auf Ehrlichkeit und Ehre, Madame, ich glaube "Die Alexander, der Großmüthige, von selbst „Den!“ Die Cavaliere ſahen ſich verwundert an. „Er kommt wahrhaftig herauf.“ „Meine Herrn, von meinen Freunden erfahre „Tout à vos ordres, ma pincesse!“ keuchte der „Sie ſind echauffirt. Meine Herrn, das Fenſter „Erlaucht belieben mit einem abgeſetzten Manne „Eine ſehr hübſche Beſchäftigung, entgegnete die „Auf Ehrlichkeit und Ehre, Madame, ich glaube „Die Alexander, der Großmüthige, von ſelbſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0104" n="94"/> <p>„<hi rendition="#g">Den</hi>!“ Die Cavaliere ſahen ſich verwundert an.</p><lb/> <p>„Er kommt wahrhaftig herauf.“</p><lb/> <p>„Meine Herrn, von meinen Freunden erfahre<lb/> ich nur, was ich weiß, an unſre Feinde müſſen wir<lb/> uns wenden, wenn wir lernen wollen,“ entgegnete<lb/> die Fürſtin raſch umgewandt, während der Mann,<lb/> welchem die Bemerkung galt, ſchon die Treppe herauf<lb/> ſtieg:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Tout à vos ordres, ma pincesse!“</hi> keuchte der<lb/> Athemloſe ſich tief verneigend.</p><lb/> <p>„Sie ſind echauffirt. Meine Herrn, das Fenſter<lb/> zu, damit Herr von Bovillard ſich nicht erkältet!<lb/> Wirklich, Sie ſollten ſich ſchonen, für den Staat und<lb/> — die Ehren, die Ihrer warten.“</p><lb/> <p>„Erlaucht belieben mit einem abgeſetzten Manne<lb/> zu ſpotten. An uns iſt es Kohl zu pflanzen.“</p><lb/> <p>„Eine ſehr hübſche Beſchäftigung, entgegnete die<lb/> Fürſtin, die ſich aber ganz gut mit einigen Deco¬<lb/> rationen auf der Bruſt verträgt. — Blicken Sie mich<lb/> doch nicht ſo ehrlich an —“</p><lb/> <p>„Auf Ehrlichkeit und Ehre, Madame, ich glaube<lb/> wir ſind ſchon ruſſiſch. Ihr Sklave wirft ſich Ihnen<lb/> zu Füßen und fleht um Ihre Fürſprache, daß er<lb/> Gnade empfange.“</p><lb/> <p>„Die Alexander, der Großmüthige, von ſelbſt<lb/> gewährt. Ohne Spaß, Herr von Bovillard, was<lb/> trugen Sie davon? Einen Orden, Brillantringe,<lb/> Doſen? Er vergißt ſeine Freunde in der verſchwen¬<lb/> deriſchen Großmuth gegen ſeine Feinde.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0104]
„Den!“ Die Cavaliere ſahen ſich verwundert an.
„Er kommt wahrhaftig herauf.“
„Meine Herrn, von meinen Freunden erfahre
ich nur, was ich weiß, an unſre Feinde müſſen wir
uns wenden, wenn wir lernen wollen,“ entgegnete
die Fürſtin raſch umgewandt, während der Mann,
welchem die Bemerkung galt, ſchon die Treppe herauf
ſtieg:
„Tout à vos ordres, ma pincesse!“ keuchte der
Athemloſe ſich tief verneigend.
„Sie ſind echauffirt. Meine Herrn, das Fenſter
zu, damit Herr von Bovillard ſich nicht erkältet!
Wirklich, Sie ſollten ſich ſchonen, für den Staat und
— die Ehren, die Ihrer warten.“
„Erlaucht belieben mit einem abgeſetzten Manne
zu ſpotten. An uns iſt es Kohl zu pflanzen.“
„Eine ſehr hübſche Beſchäftigung, entgegnete die
Fürſtin, die ſich aber ganz gut mit einigen Deco¬
rationen auf der Bruſt verträgt. — Blicken Sie mich
doch nicht ſo ehrlich an —“
„Auf Ehrlichkeit und Ehre, Madame, ich glaube
wir ſind ſchon ruſſiſch. Ihr Sklave wirft ſich Ihnen
zu Füßen und fleht um Ihre Fürſprache, daß er
Gnade empfange.“
„Die Alexander, der Großmüthige, von ſelbſt
gewährt. Ohne Spaß, Herr von Bovillard, was
trugen Sie davon? Einen Orden, Brillantringe,
Doſen? Er vergißt ſeine Freunde in der verſchwen¬
deriſchen Großmuth gegen ſeine Feinde.“
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