Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.sie ist ihm aber wieder zu plastisch und classisch. "Um Himmels Willen, das Kataster unsrer "Aber die Königin bleibt die Centifolie unter "Beim Gespräch vor der Kinderscene, ich meine "Erlaucht, ich bin ja so unschuldig, wie ein neu "Und der Allianztraktat? --" platzte es bei der "Steht noch nicht auf dem Papier --" Bovillard, wenn er sie nicht selbst eingebüßt, "Die Bedächtigkeit ist doch eine schöne Sache," "Ihr intriguirt doch hinter unserm Rücken, fuhr ſie iſt ihm aber wieder zu plaſtiſch und claſſiſch. „Um Himmels Willen, das Kataſter unſrer „Aber die Königin bleibt die Centifolie unter „Beim Geſpräch vor der Kinderſcene, ich meine „Erlaucht, ich bin ja ſo unſchuldig, wie ein neu „Und der Allianztraktat? —“ platzte es bei der „Steht noch nicht auf dem Papier —“ Bovillard, wenn er ſie nicht ſelbſt eingebüßt, „Die Bedächtigkeit iſt doch eine ſchöne Sache,“ „Ihr intriguirt doch hinter unſerm Rücken, fuhr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0106" n="96"/> ſie iſt ihm aber wieder zu plaſtiſch und claſſiſch.<lb/> Comteß Laura —“</p><lb/> <p>„Um Himmels Willen, das Kataſter unſrer<lb/> Schönheiten ein andermal!“ unterbrach ihn die Fürſtin.</p><lb/> <p>„Aber die Königin bleibt die Centifolie unter<lb/> den Blumen, die Sonne unter den Sternen. Und<lb/> welcher getreue Unterthan wagte dem zu widerſprechen!“</p><lb/> <p>„Beim Geſpräch vor der Kinderſcene, ich meine<lb/> im Kabinet, war kein Miniſter zugegen? Wo war<lb/> Beyme? Ward Lombard von ihnen hinausgeſchickt?“</p><lb/> <p>„Erlaucht, ich bin ja ſo unſchuldig, wie ein neu<lb/> geboren Kind, und, hohl mich der Geier— <hi rendition="#aq">pardon</hi>!<lb/> — ſie ſinds alle im Schloſſe. Es druckſt etwas, und<lb/> will nicht herausplatzen —“</p><lb/> <p>„Und der Allianztraktat? —“ platzte es bei der<lb/> Fürſtin heraus.</p><lb/> <p>„Steht noch nicht auf dem Papier —“</p><lb/> <p>Bovillard, wenn er ſie nicht ſelbſt eingebüßt,<lb/> hätte jetzt von der Fürſtin ſagen können, daß ſie die<lb/> Contenance verloren. Sie war nicht mehr Diplo¬<lb/> matin, ſie ging mit Heftigkeit auf und ab: „Und<lb/> von der Stunde hängt es ab! — Iſt denn ſolcher —<lb/> möglich! Jung und —“</p><lb/> <p>„Die Bedächtigkeit iſt doch eine ſchöne Sache,“<lb/> fiel Bovillard ein.</p><lb/> <p>„Ihr intriguirt doch hinter unſerm Rücken, fuhr<lb/> die Fürſtin auf, trotz Beymes Verſprechen, das er<lb/> der Radziwill geben mußte, trotz des Geſprächs, was<lb/> Lombard neulich mit der Prinzeſſin Mariane hatte.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0106]
ſie iſt ihm aber wieder zu plaſtiſch und claſſiſch.
Comteß Laura —“
„Um Himmels Willen, das Kataſter unſrer
Schönheiten ein andermal!“ unterbrach ihn die Fürſtin.
„Aber die Königin bleibt die Centifolie unter
den Blumen, die Sonne unter den Sternen. Und
welcher getreue Unterthan wagte dem zu widerſprechen!“
„Beim Geſpräch vor der Kinderſcene, ich meine
im Kabinet, war kein Miniſter zugegen? Wo war
Beyme? Ward Lombard von ihnen hinausgeſchickt?“
„Erlaucht, ich bin ja ſo unſchuldig, wie ein neu
geboren Kind, und, hohl mich der Geier— pardon!
— ſie ſinds alle im Schloſſe. Es druckſt etwas, und
will nicht herausplatzen —“
„Und der Allianztraktat? —“ platzte es bei der
Fürſtin heraus.
„Steht noch nicht auf dem Papier —“
Bovillard, wenn er ſie nicht ſelbſt eingebüßt,
hätte jetzt von der Fürſtin ſagen können, daß ſie die
Contenance verloren. Sie war nicht mehr Diplo¬
matin, ſie ging mit Heftigkeit auf und ab: „Und
von der Stunde hängt es ab! — Iſt denn ſolcher —
möglich! Jung und —“
„Die Bedächtigkeit iſt doch eine ſchöne Sache,“
fiel Bovillard ein.
„Ihr intriguirt doch hinter unſerm Rücken, fuhr
die Fürſtin auf, trotz Beymes Verſprechen, das er
der Radziwill geben mußte, trotz des Geſprächs, was
Lombard neulich mit der Prinzeſſin Mariane hatte.
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