Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.zosen; nonchalant und heiter, warf er leicht grüßend "Herr von Laforest in Potsdam -- das ist ja "Sie meinen, weil Duroc abgereist ist, müßte "Herr von Laforest glaubt nicht, daß es zu außer¬ "Ist die Einigkeit hier nicht schon etwas außer¬ "Andre meinen, zum Anfang einer großen Tra¬ "Das kann ich nicht glauben, Prinzessin. Wirk¬ zoſen; nonchalant und heiter, warf er leicht grüßend „Herr von Laforeſt in Potsdam — das iſt ja „Sie meinen, weil Duroc abgereiſt iſt, müßte „Herr von Laforeſt glaubt nicht, daß es zu außer¬ „Iſt die Einigkeit hier nicht ſchon etwas außer¬ „Andre meinen, zum Anfang einer großen Tra¬ „Das kann ich nicht glauben, Prinzeſſin. Wirk¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="106"/> zoſen; nonchalant und heiter, warf er leicht grüßend<lb/> ſeine Blicke im Kreiſe umher, nachdem er vor der<lb/> Fürſtin ſich verbindlich geneigt.</p><lb/> <p>„Herr von Laforeſt in Potsdam — das iſt ja<lb/> eine unerwartete Ueberraſchung!“ ſagte dieſe.</p><lb/> <p>„Sie meinen, weil Duroc abgereiſt iſt, müßte<lb/> ich auch Päſſe erhalten. Durocs Miſſion war Krieg,<lb/> meine Frieden. Der Krieg geht ab, der Friede bleibt.<lb/> Gnädigſte Frau, das iſt der Vorzug eines ordent¬<lb/> lichen Geſandten, daß er ſich um außerordentliche<lb/> Dinge nicht zu kümmern hat.“</p><lb/> <p>„Herr von Laforeſt glaubt nicht, daß es zu außer¬<lb/> ordentlichen Dingen kommen wird?“ fragte ein ruſſi¬<lb/> ſcher Cavalier.</p><lb/> <p>„Iſt die Einigkeit hier nicht ſchon etwas außer¬<lb/> ordentliches, mein Herr! Nur in dieſem Zimmer<lb/> allein, welche Phyſiognomien, welche Parteien ſehe ich<lb/> vereinigt unter der Huld unſrer bezaubernden Wir¬<lb/> thin. Iſt nicht ganz Potsdam zum Blumenſtrauß<lb/> geworden, ich meine nicht von Federbüſchen und Or¬<lb/> densbändern, ſondern von ſchönen Geſichtern. Mir<lb/> iſt als wäre ich zum Schluß einer großen Komödie<lb/> eingetreten.“</p><lb/> <p>„Andre meinen, zum Anfang einer großen Tra¬<lb/> gödie,“ ſagte die Fürſtin.</p><lb/> <p>„Das kann ich nicht glauben, Prinzeſſin. Wirk¬<lb/> lich nicht! Würde Seine Majeſtät Ihr Kaiſer darum<lb/> ſelbſt hergekommen ſein? Beginnt man einen Krieg<lb/> mit rührenden Familienſcenen? Nein, nein! Ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0116]
zoſen; nonchalant und heiter, warf er leicht grüßend
ſeine Blicke im Kreiſe umher, nachdem er vor der
Fürſtin ſich verbindlich geneigt.
„Herr von Laforeſt in Potsdam — das iſt ja
eine unerwartete Ueberraſchung!“ ſagte dieſe.
„Sie meinen, weil Duroc abgereiſt iſt, müßte
ich auch Päſſe erhalten. Durocs Miſſion war Krieg,
meine Frieden. Der Krieg geht ab, der Friede bleibt.
Gnädigſte Frau, das iſt der Vorzug eines ordent¬
lichen Geſandten, daß er ſich um außerordentliche
Dinge nicht zu kümmern hat.“
„Herr von Laforeſt glaubt nicht, daß es zu außer¬
ordentlichen Dingen kommen wird?“ fragte ein ruſſi¬
ſcher Cavalier.
„Iſt die Einigkeit hier nicht ſchon etwas außer¬
ordentliches, mein Herr! Nur in dieſem Zimmer
allein, welche Phyſiognomien, welche Parteien ſehe ich
vereinigt unter der Huld unſrer bezaubernden Wir¬
thin. Iſt nicht ganz Potsdam zum Blumenſtrauß
geworden, ich meine nicht von Federbüſchen und Or¬
densbändern, ſondern von ſchönen Geſichtern. Mir
iſt als wäre ich zum Schluß einer großen Komödie
eingetreten.“
„Andre meinen, zum Anfang einer großen Tra¬
gödie,“ ſagte die Fürſtin.
„Das kann ich nicht glauben, Prinzeſſin. Wirk¬
lich nicht! Würde Seine Majeſtät Ihr Kaiſer darum
ſelbſt hergekommen ſein? Beginnt man einen Krieg
mit rührenden Familienſcenen? Nein, nein! Ich
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