Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.lassen wollte, machte einige Schwierigkeit. Der Retter Der Cavalier sprach zur Baronin, die ihren "Danke für gütige Nachfrage, Ihro kaiserliche Der Cavalier ließ den wohlgefälligen Blick, mit Er reichte ihr die Hand, die sie ehrerbietig an "Aber die Damen können doch unmöglich in der "Eure Majestät, sagte die Fürstin, der Unfall laſſen wollte, machte einige Schwierigkeit. Der Retter Der Cavalier ſprach zur Baronin, die ihren „Danke für gütige Nachfrage, Ihro kaiſerliche Der Cavalier ließ den wohlgefälligen Blick, mit Er reichte ihr die Hand, die ſie ehrerbietig an „Aber die Damen können doch unmöglich in der „Eure Majeſtät, ſagte die Fürſtin, der Unfall <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0193" n="183"/> laſſen wollte, machte einige Schwierigkeit. Der Retter<lb/> und die Gerettete mußten ſich übrigens kennen. Als<lb/> ſie aber den andern Cavalier ſah, ließ ſie den Pelz<lb/> plötzlich zu Boden ſinken, und blieb in reſpectvoller<lb/> Entfernung, mit auf der Bruſt gekreuzten Armen<lb/> am Wagen ſtehen.</p><lb/> <p>Der Cavalier ſprach zur Baronin, die ihren<lb/> Schreck abſchüttelte: „Ich hoffe doch, daß die ſchöne<lb/> Frau ſich keinen Schaden gethan.“</p><lb/> <p>„Danke für gütige Nachfrage, Ihro kaiſerliche<lb/> Majeſtät, ich denke, es iſt alles noch gut abgelaufen,“<lb/> erwiederte ſie mit einem Knix, der die Fürſtin erröthen<lb/> machte. Sie ſah aber nicht, daß die Baronin dabei auch<lb/> auf ihre Falbala's ſah, die beim Herausheben zerriſſen<lb/> waren.</p><lb/> <p>Der Cavalier ließ den wohlgefälligen Blick, mit<lb/> dem er die Geſtalt der ſchönen Frau maß, jetzt auf<lb/> ihre Begleiterin gleiten: „Ei ſieh da, Prinzeſſin, das<lb/> Morgenlicht täuſcht. Hoffentlich auch mit dem Schreck<lb/> davon gekommen, liebe Gargazin.“</p><lb/> <p>Er reichte ihr die Hand, die ſie ehrerbietig an<lb/> die Lippen brachte: „Sire, ein kleiner Unfall ver¬<lb/> ſchafft uns oft ein großes Glück.“</p><lb/> <p>„Aber die Damen können doch unmöglich in der<lb/> Kälte hier ſtehen, rief der Cavalier ſich umſehend.<lb/> Wäre in meinem Wagen — Aber es muß ſogleich<lb/> Rath geſchafft werden.“</p><lb/> <p>„Eure Majeſtät, ſagte die Fürſtin, der Unfall<lb/> wird leicht zu redreſſiren ſein. Hier iſt Hülfe zur Hand.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [183/0193]
laſſen wollte, machte einige Schwierigkeit. Der Retter
und die Gerettete mußten ſich übrigens kennen. Als
ſie aber den andern Cavalier ſah, ließ ſie den Pelz
plötzlich zu Boden ſinken, und blieb in reſpectvoller
Entfernung, mit auf der Bruſt gekreuzten Armen
am Wagen ſtehen.
Der Cavalier ſprach zur Baronin, die ihren
Schreck abſchüttelte: „Ich hoffe doch, daß die ſchöne
Frau ſich keinen Schaden gethan.“
„Danke für gütige Nachfrage, Ihro kaiſerliche
Majeſtät, ich denke, es iſt alles noch gut abgelaufen,“
erwiederte ſie mit einem Knix, der die Fürſtin erröthen
machte. Sie ſah aber nicht, daß die Baronin dabei auch
auf ihre Falbala's ſah, die beim Herausheben zerriſſen
waren.
Der Cavalier ließ den wohlgefälligen Blick, mit
dem er die Geſtalt der ſchönen Frau maß, jetzt auf
ihre Begleiterin gleiten: „Ei ſieh da, Prinzeſſin, das
Morgenlicht täuſcht. Hoffentlich auch mit dem Schreck
davon gekommen, liebe Gargazin.“
Er reichte ihr die Hand, die ſie ehrerbietig an
die Lippen brachte: „Sire, ein kleiner Unfall ver¬
ſchafft uns oft ein großes Glück.“
„Aber die Damen können doch unmöglich in der
Kälte hier ſtehen, rief der Cavalier ſich umſehend.
Wäre in meinem Wagen — Aber es muß ſogleich
Rath geſchafft werden.“
„Eure Majeſtät, ſagte die Fürſtin, der Unfall
wird leicht zu redreſſiren ſein. Hier iſt Hülfe zur Hand.“
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