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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.

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"Das für mich, was aber haben Sie?"

"Leibeigene beherrschen, ihr Schicksal machen,
kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für
ein Vergnügen."

"Das sind andre Geschöpfe."

"Um so größer, Gnädigste, auch über solche als
Puppen zu schalten, die sich mit Schiller für frei
halten, und wären sie in Ketten geboren, oder mit
Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne
keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und
welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unstreitig
größere, auch diese Geschöpfe zu bekehren!"


„Das für mich, was aber haben Sie?“

„Leibeigene beherrſchen, ihr Schickſal machen,
kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für
ein Vergnügen.“

„Das ſind andre Geſchöpfe.“

„Um ſo größer, Gnädigſte, auch über ſolche als
Puppen zu ſchalten, die ſich mit Schiller für frei
halten, und wären ſie in Ketten geboren, oder mit
Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne
keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und
welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unſtreitig
größere, auch dieſe Geſchöpfe zu bekehren!“


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[24/0034] „Das für mich, was aber haben Sie?“ „Leibeigene beherrſchen, ihr Schickſal machen, kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für ein Vergnügen.“ „Das ſind andre Geſchöpfe.“ „Um ſo größer, Gnädigſte, auch über ſolche als Puppen zu ſchalten, die ſich mit Schiller für frei halten, und wären ſie in Ketten geboren, oder mit Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unſtreitig größere, auch dieſe Geſchöpfe zu bekehren!“

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/34>, abgerufen am 28.03.2024.