"Leibeigene beherrschen, ihr Schicksal machen, kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für ein Vergnügen."
"Das sind andre Geschöpfe."
"Um so größer, Gnädigste, auch über solche als Puppen zu schalten, die sich mit Schiller für frei halten, und wären sie in Ketten geboren, oder mit Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unstreitig größere, auch diese Geschöpfe zu bekehren!"
„Das für mich, was aber haben Sie?“
„Leibeigene beherrſchen, ihr Schickſal machen, kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für ein Vergnügen.“
„Das ſind andre Geſchöpfe.“
„Um ſo größer, Gnädigſte, auch über ſolche als Puppen zu ſchalten, die ſich mit Schiller für frei halten, und wären ſie in Ketten geboren, oder mit Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unſtreitig größere, auch dieſe Geſchöpfe zu bekehren!“
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0034"n="24"/><p>„Das für mich, was aber haben Sie?“</p><lb/><p>„Leibeigene beherrſchen, ihr Schickſal machen,<lb/>
kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für<lb/>
ein Vergnügen.“</p><lb/><p>„Das ſind andre Geſchöpfe.“</p><lb/><p>„Um ſo größer, Gnädigſte, auch über ſolche als<lb/>
Puppen zu ſchalten, die ſich mit Schiller für frei<lb/>
halten, und wären ſie in Ketten geboren, oder mit<lb/>
Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne<lb/>
keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und<lb/>
welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unſtreitig<lb/>
größere, auch dieſe Geſchöpfe zu bekehren!“</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[24/0034]
„Das für mich, was aber haben Sie?“
„Leibeigene beherrſchen, ihr Schickſal machen,
kneten, wie der Bildhauer den Thon, halte ich für
ein Vergnügen.“
„Das ſind andre Geſchöpfe.“
„Um ſo größer, Gnädigſte, auch über ſolche als
Puppen zu ſchalten, die ſich mit Schiller für frei
halten, und wären ſie in Ketten geboren, oder mit
Herrn Fichte ihr göttliches Ich adoriren. Ich kenne
keine angenehmere Unterhaltung, und harmlos, und
welche Vorbereitung, Erlaucht, für das unſtreitig
größere, auch dieſe Geſchöpfe zu bekehren!“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/34>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.