Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852."Das Duell hat endlich stattgefunden." "Beide maustodt?" "Blut ist geflossen." "Hätte nichts geschadet. Warum zanken sie sich! "Der junge van Asten hat sich ein Renomme "Und das Ende vom Liede?" "Er war an der Schulter verwundet, cachirte "Und der Cornet mit?" "Nur ein Fetzen von seinem Aermel und etwas "Und der Held von der Feder versetzte ihm den Bewahre! Er senkte die Waffe, trat zurück, „Das Duell hat endlich ſtattgefunden.“ „Beide maustodt?“ „Blut iſt gefloſſen.“ „Hätte nichts geſchadet. Warum zanken ſie ſich! „Der junge van Aſten hat ſich ein Renommé „Und das Ende vom Liede?“ „Er war an der Schulter verwundet, cachirte „Und der Cornet mit?“ „Nur ein Fetzen von ſeinem Aermel und etwas „Und der Held von der Feder verſetzte ihm den Bewahre! Er ſenkte die Waffe, trat zurück, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0015" n="5"/> <p>„Das Duell hat endlich ſtattgefunden.“</p><lb/> <p>„Beide maustodt?“</p><lb/> <p>„Blut iſt gefloſſen.“</p><lb/> <p>„Hätte nichts geſchadet. Warum zanken ſie ſich!<lb/> Dieſe Militair- und Civilraufereien ſind mir in der<lb/> Seele zuwider.“</p><lb/> <p>„Der junge van Aſten hat ſich ein Renomm<hi rendition="#aq">é</hi><lb/> gemacht. Die Officiere glaubten nicht, daß er den<lb/> Kampf auf krumme Säbel annehmen werde. Der<lb/> Cornet iſt ein Schläger <hi rendition="#aq">à merveille</hi>. Der Gelehrte<lb/> ging aber drauf los, und die Herren von der <hi rendition="#aq">Garde-<lb/> du-Corps</hi> ſtecken jetzt wieder die Köpfe zuſammen,<lb/> denn er trieb ſeinen Gegner Schritt um Schritt bis<lb/> in die Büſche.“</p><lb/> <p>„Und das Ende vom Liede?“</p><lb/> <p>„Er war an der Schulter verwundet, cachirte<lb/> es aber, und als die Secundanten es merkten, hatte<lb/> er den Cornet ſchon in eine verzweifelte Poſition<lb/> gebracht. Auf einen Hieb flog der Säbel des<lb/> Officiers zu Boden.“</p><lb/> <p>„Und der Cornet mit?“</p><lb/> <p>„Nur ein Fetzen von ſeinem Aermel und etwas<lb/> Fleiſch und Blut. Grade genug, um ihn kampf¬<lb/> unfähig zu machen, wenn er nicht ſchon desarmirt<lb/> geweſen wäre.“</p><lb/> <p>„Und der Held von der Feder verſetzte ihm den<lb/> Gnadenſtoß.“</p><lb/> <p>Bewahre! Er ſenkte die Waffe, trat zurück,<lb/> und fragte beſcheiden die Secundanten, ob nun der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0015]
„Das Duell hat endlich ſtattgefunden.“
„Beide maustodt?“
„Blut iſt gefloſſen.“
„Hätte nichts geſchadet. Warum zanken ſie ſich!
Dieſe Militair- und Civilraufereien ſind mir in der
Seele zuwider.“
„Der junge van Aſten hat ſich ein Renommé
gemacht. Die Officiere glaubten nicht, daß er den
Kampf auf krumme Säbel annehmen werde. Der
Cornet iſt ein Schläger à merveille. Der Gelehrte
ging aber drauf los, und die Herren von der Garde-
du-Corps ſtecken jetzt wieder die Köpfe zuſammen,
denn er trieb ſeinen Gegner Schritt um Schritt bis
in die Büſche.“
„Und das Ende vom Liede?“
„Er war an der Schulter verwundet, cachirte
es aber, und als die Secundanten es merkten, hatte
er den Cornet ſchon in eine verzweifelte Poſition
gebracht. Auf einen Hieb flog der Säbel des
Officiers zu Boden.“
„Und der Cornet mit?“
„Nur ein Fetzen von ſeinem Aermel und etwas
Fleiſch und Blut. Grade genug, um ihn kampf¬
unfähig zu machen, wenn er nicht ſchon desarmirt
geweſen wäre.“
„Und der Held von der Feder verſetzte ihm den
Gnadenſtoß.“
Bewahre! Er ſenkte die Waffe, trat zurück,
und fragte beſcheiden die Secundanten, ob nun der
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