Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Einige behaupten, aus Gehorsam für seinen Vater "C'est touchant!" sagte Herr von Bovillard und "Man fängt überhaupt an von ihm zu sprechen, Der Geheimrath, der wirklich müde schien, ward "Wie befindet sich der Patient?" "Mon pauvre fils! -- Mein lieber Freund, wer "Ein merkwürdiges Unglück, was diesen Mann "Der Mann! Er Kinder erziehen! Wenn sie "Das wird schwer sein." "Das befürchte ich auch. Das Blut seiner Einige behaupten, aus Gehorſam für ſeinen Vater „C'est touchant!“ ſagte Herr von Bovillard und „Man fängt überhaupt an von ihm zu ſprechen, Der Geheimrath, der wirklich müde ſchien, ward „Wie befindet ſich der Patient?“ „Mon pauvre fils! — Mein lieber Freund, wer „Ein merkwürdiges Unglück, was dieſen Mann „Der Mann! Er Kinder erziehen! Wenn ſie „Das wird ſchwer ſein.“ „Das befürchte ich auch. Das Blut ſeiner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="7"/> Einige behaupten, aus Gehorſam für ſeinen Vater<lb/> zum Ritter an einer Dame ward, die er nicht liebt.“</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„C'est touchant!“</hi> ſagte Herr von Bovillard und<lb/> gähnte noch ſtärker als vorhin.</p><lb/> <p>„Man fängt überhaupt an von ihm zu ſprechen,<lb/> es wäre ein Character. Man ſpricht aber auch —<lb/> von Ihrem Herrn Sohn.“</p><lb/> <p>Der Geheimrath, der wirklich müde ſchien, ward<lb/> aufmerkſamer. Er reckte ſich in ſeinem Stuhl und<lb/> goß ein friſches Glas Champagner ein, deſſen Wir¬<lb/> kungen er aber ſofort durch ein Glas Waſſer pa¬<lb/> ralyſirte.</p><lb/> <p>„Wie befindet ſich der Patient?“</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Mon pauvre fils!</hi> — Mein lieber Freund, wer<lb/> macht die Erziehung? Ich habe oft darüber nachge¬<lb/> dacht. An guten Beiſpielen — das war's nicht eigent¬<lb/> ich, was ich ſagen wollte, aber — das zweite Kind des<lb/> Lupinus iſt nun auch geſtorben!“</p><lb/> <p>„Ein merkwürdiges Unglück, was dieſen Mann<lb/> trifft! Doch meinen auch Viele, es wäre ein Glück,<lb/> für die Kinder nämlich. Bei der verkehrten Erzie¬<lb/> hung wäre nie aus ihnen etwas Geſcheites geworden.“</p><lb/> <p>„Der Mann! Er Kinder erziehen! Wenn ſie<lb/> nach ihm geſchlagen hätten! — Mein Louis, was<lb/> ich ſagen wollte, Heim meinte, es ſei keine Gefahr,<lb/> wenn er ſich nur vor Exaltationen hütet.“</p><lb/> <p>„Das wird ſchwer ſein.“</p><lb/> <p>„Das befürchte ich auch. Das Blut ſeiner<lb/> Mutter. Was die für Nerven hatte! Ich bin ja<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
Einige behaupten, aus Gehorſam für ſeinen Vater
zum Ritter an einer Dame ward, die er nicht liebt.“
„C'est touchant!“ ſagte Herr von Bovillard und
gähnte noch ſtärker als vorhin.
„Man fängt überhaupt an von ihm zu ſprechen,
es wäre ein Character. Man ſpricht aber auch —
von Ihrem Herrn Sohn.“
Der Geheimrath, der wirklich müde ſchien, ward
aufmerkſamer. Er reckte ſich in ſeinem Stuhl und
goß ein friſches Glas Champagner ein, deſſen Wir¬
kungen er aber ſofort durch ein Glas Waſſer pa¬
ralyſirte.
„Wie befindet ſich der Patient?“
„Mon pauvre fils! — Mein lieber Freund, wer
macht die Erziehung? Ich habe oft darüber nachge¬
dacht. An guten Beiſpielen — das war's nicht eigent¬
ich, was ich ſagen wollte, aber — das zweite Kind des
Lupinus iſt nun auch geſtorben!“
„Ein merkwürdiges Unglück, was dieſen Mann
trifft! Doch meinen auch Viele, es wäre ein Glück,
für die Kinder nämlich. Bei der verkehrten Erzie¬
hung wäre nie aus ihnen etwas Geſcheites geworden.“
„Der Mann! Er Kinder erziehen! Wenn ſie
nach ihm geſchlagen hätten! — Mein Louis, was
ich ſagen wollte, Heim meinte, es ſei keine Gefahr,
wenn er ſich nur vor Exaltationen hütet.“
„Das wird ſchwer ſein.“
„Das befürchte ich auch. Das Blut ſeiner
Mutter. Was die für Nerven hatte! Ich bin ja
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |