Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Funfzehntes Kapitel. Alles für einen Andern. Die verfinsterte Stirn des Ministers, mit welcher "Das ist nichts, -- gar nichts." "Euer Excellenz Ideen --" "Die Ausführung taugt nichts. Dilettanten¬ Walter hielt den Hut schon unter dem Arm, "Empfindlich! Das taugt nicht für die Staats¬ "Da meine Schrift nichts taugt, kommt wohl "Man darf nicht der Empfindlichkeit nachhängen, Funfzehntes Kapitel. Alles für einen Andern. Die verfinſterte Stirn des Miniſters, mit welcher „Das iſt nichts, — gar nichts.“ „Euer Excellenz Ideen —“ „Die Ausführung taugt nichts. Dilettanten¬ Walter hielt den Hut ſchon unter dem Arm, „Empfindlich! Das taugt nicht für die Staats¬ „Da meine Schrift nichts taugt, kommt wohl „Man darf nicht der Empfindlichkeit nachhängen, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0233" n="[223]"/> <div n="1"> <head>Funfzehntes Kapitel.<lb/><hi rendition="#b">Alles für einen Andern.</hi><lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die verfinſterte Stirn des Miniſters, mit welcher<lb/> er eingetreten, erheiterte ſich nicht, als er das Papier<lb/> durchlas. Er flog es nur noch über, als er es auf<lb/> den Tiſch fallen ließ.</p><lb/> <p>„Das iſt nichts, — gar nichts.“</p><lb/> <p>„Euer Excellenz Ideen —“</p><lb/> <p>„Die Ausführung taugt nichts. Dilettanten¬<lb/> arbeit für Herrn Merkel in den Freimüthigen. Oder<lb/> an die Zeitung da in Leipzig. Wir arbeiten hier<lb/> nicht für die elegante Welt.“</p><lb/> <p>Walter hielt den Hut ſchon unter dem Arm,<lb/> und verbeugte ſich, den Entlaſſungswink anticipirend.</p><lb/> <p>„Empfindlich! Das taugt nicht für die Staats¬<lb/> carriere.“</p><lb/> <p>„Da meine Schrift nichts taugt, kommt wohl<lb/> darauf nichts mehr an.“</p><lb/> <p>„Man darf nicht der Empfindlichkeit nachhängen,<lb/> wenn man ſich berufen fühlt, für das Gemeinweſen<lb/> thätig zu ſein.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[223]/0233]
Funfzehntes Kapitel.
Alles für einen Andern.
Die verfinſterte Stirn des Miniſters, mit welcher
er eingetreten, erheiterte ſich nicht, als er das Papier
durchlas. Er flog es nur noch über, als er es auf
den Tiſch fallen ließ.
„Das iſt nichts, — gar nichts.“
„Euer Excellenz Ideen —“
„Die Ausführung taugt nichts. Dilettanten¬
arbeit für Herrn Merkel in den Freimüthigen. Oder
an die Zeitung da in Leipzig. Wir arbeiten hier
nicht für die elegante Welt.“
Walter hielt den Hut ſchon unter dem Arm,
und verbeugte ſich, den Entlaſſungswink anticipirend.
„Empfindlich! Das taugt nicht für die Staats¬
carriere.“
„Da meine Schrift nichts taugt, kommt wohl
darauf nichts mehr an.“
„Man darf nicht der Empfindlichkeit nachhängen,
wenn man ſich berufen fühlt, für das Gemeinweſen
thätig zu ſein.“
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