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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.

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Papiere hervor -- was habe ich davon, daß ich diese
Assignate zwölf Jahre aufhob, eine halbe Million,
und darüber!"

"Freilich jetzt nur Raritäten, sagte nachdenklich
der Kaufmann. Kein Gläubiger ist mehr so dumm,
sie für Activa anzusehen. Vor fünf bis sechs Jahren
konnte man wohl noch etwas darauf erschwindeln."

"Fidibus,Theuerster! Zum Feueranmachen brauche
ich sie."

"Ueber eine halbe Million! Na -- sie werden
Ihnen auch nicht so viel gekostet haben."

"Es kommt darauf an," entgegnete der Legations¬
rath mit einem eigenen Zücken um die Lippen.

"Was haben Herr Legationsrath denn da an
der Tafel ausgerechnet? Thaler und Verstand ist ein
curioses Additionsexempel."

"Phantasiebelustigungen! Vielleicht Geschäfte,
die ich vorhabe."

"Das sind hohe Summen."

"Ich habe größere Geschäfte gemacht."

"Das Facit des einen ist fünf und neunzig Tau¬
send, das des andern hundert und achtzig Tausend ohne
den Krimskrams dran von unbekannten und irratio¬
nalen Größen."

"Sie sind ein unbefangener Mann, aber von glück¬
lichem Takt. Beide Geschäfte kann ich nicht zusammen
machen. Es gilt die Wahl. Zu welchem rathen Sie?"

"Wenn ich hundert und achtzig Tausend machen
kann, ziehe ich sie fünf und neunzig Tausend vor."

Papiere hervor — was habe ich davon, daß ich dieſe
Aſſignate zwölf Jahre aufhob, eine halbe Million,
und darüber!“

„Freilich jetzt nur Raritäten, ſagte nachdenklich
der Kaufmann. Kein Gläubiger iſt mehr ſo dumm,
ſie für Activa anzuſehen. Vor fünf bis ſechs Jahren
konnte man wohl noch etwas darauf erſchwindeln.“

„Fidibus,Theuerſter! Zum Feueranmachen brauche
ich ſie.“

„Ueber eine halbe Million! Na — ſie werden
Ihnen auch nicht ſo viel gekoſtet haben.“

„Es kommt darauf an,“ entgegnete der Legations¬
rath mit einem eigenen Zücken um die Lippen.

„Was haben Herr Legationsrath denn da an
der Tafel ausgerechnet? Thaler und Verſtand iſt ein
curioſes Additionsexempel.“

„Phantaſiebeluſtigungen! Vielleicht Geſchäfte,
die ich vorhabe.“

„Das ſind hohe Summen.“

„Ich habe größere Geſchäfte gemacht.“

„Das Facit des einen iſt fünf und neunzig Tau¬
ſend, das des andern hundert und achtzig Tauſend ohne
den Krimskrams dran von unbekannten und irratio¬
nalen Größen.“

„Sie ſind ein unbefangener Mann, aber von glück¬
lichem Takt. Beide Geſchäfte kann ich nicht zuſammen
machen. Es gilt die Wahl. Zu welchem rathen Sie?“

„Wenn ich hundert und achtzig Tauſend machen
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[327/0337] Papiere hervor — was habe ich davon, daß ich dieſe Aſſignate zwölf Jahre aufhob, eine halbe Million, und darüber!“ „Freilich jetzt nur Raritäten, ſagte nachdenklich der Kaufmann. Kein Gläubiger iſt mehr ſo dumm, ſie für Activa anzuſehen. Vor fünf bis ſechs Jahren konnte man wohl noch etwas darauf erſchwindeln.“ „Fidibus,Theuerſter! Zum Feueranmachen brauche ich ſie.“ „Ueber eine halbe Million! Na — ſie werden Ihnen auch nicht ſo viel gekoſtet haben.“ „Es kommt darauf an,“ entgegnete der Legations¬ rath mit einem eigenen Zücken um die Lippen. „Was haben Herr Legationsrath denn da an der Tafel ausgerechnet? Thaler und Verſtand iſt ein curioſes Additionsexempel.“ „Phantaſiebeluſtigungen! Vielleicht Geſchäfte, die ich vorhabe.“ „Das ſind hohe Summen.“ „Ich habe größere Geſchäfte gemacht.“ „Das Facit des einen iſt fünf und neunzig Tau¬ ſend, das des andern hundert und achtzig Tauſend ohne den Krimskrams dran von unbekannten und irratio¬ nalen Größen.“ „Sie ſind ein unbefangener Mann, aber von glück¬ lichem Takt. Beide Geſchäfte kann ich nicht zuſammen machen. Es gilt die Wahl. Zu welchem rathen Sie?“ „Wenn ich hundert und achtzig Tauſend machen kann, ziehe ich ſie fünf und neunzig Tauſend vor.“

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/337>, abgerufen am 24.11.2024.