Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.einer sentimentalen mit der Baronin, vielleicht wollte "Es giebt auch großartige Krämer. Die Eng¬ "Ich begreife nicht, wie diese hier ohne Scham¬ "Noten sind Worte auf Papier geschrieben, Die Fürstin hatte vom Tische eine englische "Er wird auch wieder ruhig werden, sagte "Ists nicht so!" einer ſentimentalen mit der Baronin, vielleicht wollte „Es giebt auch großartige Krämer. Die Eng¬ „Ich begreife nicht, wie dieſe hier ohne Scham¬ „Noten ſind Worte auf Papier geſchrieben, Die Fürſtin hatte vom Tiſche eine engliſche „Er wird auch wieder ruhig werden, ſagte „Iſts nicht ſo!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="27"/> einer ſentimentalen mit der Baronin, vielleicht wollte<lb/> er ſich auf dieſe präpariren.</p><lb/> <p>„Es giebt auch großartige Krämer. Die Eng¬<lb/> länder werden bei dieſem Weltdisput nicht zu kurz<lb/> kommen.“</p><lb/> <p>„Ich begreife nicht, wie dieſe hier ohne Scham¬<lb/> röthe leſen können, was ſie über ihre Politik urtheilen!<lb/> rief die Fürſtin, in wirklichen Affect gerathend. Dieſe<lb/> Noten, die Herr von Reden für Hannover in Re¬<lb/> gensburg, Ompteda eben in Berlin übergab! Herr<lb/> Fox hat im Parlamente gedonnert. Ich habe eine<lb/> ſolche Sprache nie gehört.“</p><lb/> <p>„Noten ſind Worte auf Papier geſchrieben,<lb/> Erlaucht. Sie leſen ſie, antworten, und das Reſultat<lb/> iſt Papier auf Papier! Gekaperte Schiffe, das iſt<lb/> etwas Anderes.“</p><lb/> <p>Die Fürſtin hatte vom Tiſche eine engliſche<lb/> Zeitung genommen. „Durchfliegen Sie dieſen Artikel.<lb/> Mich dünkt, die Worte ſchneiden ſchärfer wie Thaten.<lb/> Der Prinz ſoll grade darüber außer ſich gerathen<lb/> ſein. Die Lippen ſchäumend, drückte er die Stirn<lb/> an die Scheibe, daß ſie zerbrach.“</p><lb/> <p>„Er wird auch wieder ruhig werden, ſagte<lb/> Wandel und las: „„Nie hat eine Macht heuchleriſcher<lb/> gehandelt und die Geſetze der Treue und des guten<lb/> Glaubens frevelnder gebrochen als Preußen. Von<lb/> ihm kann man lernen, wie man mit Worten ſchmei¬<lb/> chelt und durch Thaten verwundet.““ —</p><lb/> <p>„Iſts nicht ſo!“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0037]
einer ſentimentalen mit der Baronin, vielleicht wollte
er ſich auf dieſe präpariren.
„Es giebt auch großartige Krämer. Die Eng¬
länder werden bei dieſem Weltdisput nicht zu kurz
kommen.“
„Ich begreife nicht, wie dieſe hier ohne Scham¬
röthe leſen können, was ſie über ihre Politik urtheilen!
rief die Fürſtin, in wirklichen Affect gerathend. Dieſe
Noten, die Herr von Reden für Hannover in Re¬
gensburg, Ompteda eben in Berlin übergab! Herr
Fox hat im Parlamente gedonnert. Ich habe eine
ſolche Sprache nie gehört.“
„Noten ſind Worte auf Papier geſchrieben,
Erlaucht. Sie leſen ſie, antworten, und das Reſultat
iſt Papier auf Papier! Gekaperte Schiffe, das iſt
etwas Anderes.“
Die Fürſtin hatte vom Tiſche eine engliſche
Zeitung genommen. „Durchfliegen Sie dieſen Artikel.
Mich dünkt, die Worte ſchneiden ſchärfer wie Thaten.
Der Prinz ſoll grade darüber außer ſich gerathen
ſein. Die Lippen ſchäumend, drückte er die Stirn
an die Scheibe, daß ſie zerbrach.“
„Er wird auch wieder ruhig werden, ſagte
Wandel und las: „„Nie hat eine Macht heuchleriſcher
gehandelt und die Geſetze der Treue und des guten
Glaubens frevelnder gebrochen als Preußen. Von
ihm kann man lernen, wie man mit Worten ſchmei¬
chelt und durch Thaten verwundet.““ —
„Iſts nicht ſo!“
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