Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852.tung, daß der Einklang mit der Fürstin sich herstellen "Sie sind eines von den glücklichen Wesen, hub Adelheid öffnete die Lippen, aber verschluckte das "Wäre ich nicht die -- stände ich Ihnen nicht "An Ihre Majestät erlaube ich mir nicht die "Mich dünkt, der Stempel, den der Schöpfer "Und doch verdankte ich neulich nur der Huld "O das waren Unarten. Neidische und böse "Gnädigste Königin, ich preise allerdings mein tung, daß der Einklang mit der Fürſtin ſich herſtellen „Sie ſind eines von den glücklichen Weſen, hub Adelheid öffnete die Lippen, aber verſchluckte das „Wäre ich nicht die — ſtände ich Ihnen nicht „An Ihre Majeſtät erlaube ich mir nicht die „Mich dünkt, der Stempel, den der Schöpfer „Und doch verdankte ich neulich nur der Huld „O das waren Unarten. Neidiſche und böſe „Gnädigſte Königin, ich preiſe allerdings mein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="112"/> tung, daß der Einklang mit der Fürſtin ſich herſtellen<lb/> werde.</p><lb/> <p>„Sie ſind eines von den glücklichen Weſen, hub<lb/> die Königin an, an deren Wiege, wie die Dichter<lb/> ſagen, gütige Feen ſtanden.“</p><lb/> <p>Adelheid öffnete die Lippen, aber verſchluckte das<lb/> Wort. Die Fürſtin hatte den fragenden Blick auf¬<lb/> gefangen und verſtanden:</p><lb/> <p>„Wäre ich nicht die — ſtände ich Ihnen nicht<lb/> ſo fern und fremd, ſo würden Sie mich gefragt ha¬<lb/> ben: Was iſt denn Glück?“</p><lb/> <p>„An Ihre Majeſtät erlaube ich mir nicht die<lb/> Frage, aber an mich ſelbſt: Was macht das Glück<lb/> dieſes Lebens aus?“</p><lb/> <p>„Mich dünkt, der Stempel, den der Schöpfer<lb/> ſeinen Geſchöpfen aufgedrückt hat, iſt die beſte Antwort.<lb/> Sie brauchen ſich nicht im Spiegel zu ſehen. Sehen<lb/> Sie nur die Mienen der Leute, denen Sie begegnen.<lb/> Die ſchöne Adelheid Alltag iſt überall willkommen.“</p><lb/> <p>„Und doch verdankte ich neulich nur der Huld<lb/> einer höheren Zauberin, daß ich dem Spott und der<lb/> Kränkung entging.“</p><lb/> <p>„O das waren Unarten. Neidiſche und böſe<lb/> Menſchen können den Frieden der Glücklichen nicht<lb/> verkümmern. Dieſer Friede iſt ein Gut, was tiefer<lb/> liegt. Ihre häßlichen Hände reichen da nicht hin.“</p><lb/> <p>„Gnädigſte Königin, ich preiſe allerdings mein<lb/> Glück, weil ich früh einen Lehrer fand, der mich auf<lb/> das Wahre hinwies.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [112/0122]
tung, daß der Einklang mit der Fürſtin ſich herſtellen
werde.
„Sie ſind eines von den glücklichen Weſen, hub
die Königin an, an deren Wiege, wie die Dichter
ſagen, gütige Feen ſtanden.“
Adelheid öffnete die Lippen, aber verſchluckte das
Wort. Die Fürſtin hatte den fragenden Blick auf¬
gefangen und verſtanden:
„Wäre ich nicht die — ſtände ich Ihnen nicht
ſo fern und fremd, ſo würden Sie mich gefragt ha¬
ben: Was iſt denn Glück?“
„An Ihre Majeſtät erlaube ich mir nicht die
Frage, aber an mich ſelbſt: Was macht das Glück
dieſes Lebens aus?“
„Mich dünkt, der Stempel, den der Schöpfer
ſeinen Geſchöpfen aufgedrückt hat, iſt die beſte Antwort.
Sie brauchen ſich nicht im Spiegel zu ſehen. Sehen
Sie nur die Mienen der Leute, denen Sie begegnen.
Die ſchöne Adelheid Alltag iſt überall willkommen.“
„Und doch verdankte ich neulich nur der Huld
einer höheren Zauberin, daß ich dem Spott und der
Kränkung entging.“
„O das waren Unarten. Neidiſche und böſe
Menſchen können den Frieden der Glücklichen nicht
verkümmern. Dieſer Friede iſt ein Gut, was tiefer
liegt. Ihre häßlichen Hände reichen da nicht hin.“
„Gnädigſte Königin, ich preiſe allerdings mein
Glück, weil ich früh einen Lehrer fand, der mich auf
das Wahre hinwies.“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |