Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852.Compagnonschaft in der Fabrik, oder ist Madame "Es ist nicht das. Denken Sie sich, der Schmecke¬ "Hat doch nicht Wechsel auf Baron Eitelbach?" "Aber Dohlenecks Wechsel aufgekauft, Gott weiß "Bravo! kann er sich Fidibus davon machen." "Nein, er schickt sie meiner Frau." "O, das ist zum Todtlachen." "Nein, zum Einlösen." "Ist der Kerl verrückt?" "Wenn nur nicht ein Brief dabei wäre -- " "Von wem?" "Vom todten Rittmeister, ich meine, vom Ma¬ "Schreiben die Todten wieder Briefe?" "Nein, eh' er ausmarschirte. Solch ein Gali¬ "Schnell noch ein Glas Port. Ich kann mir V. 22
Compagnonſchaft in der Fabrik, oder iſt Madame „Es iſt nicht das. Denken Sie ſich, der Schmecke¬ „Hat doch nicht Wechſel auf Baron Eitelbach?“ „Aber Dohlenecks Wechſel aufgekauft, Gott weiß „Bravo! kann er ſich Fidibus davon machen.“ „Nein, er ſchickt ſie meiner Frau.“ „O, das iſt zum Todtlachen.“ „Nein, zum Einlöſen.“ „Iſt der Kerl verrückt?“ „Wenn nur nicht ein Brief dabei wäre — “ „Von wem?“ „Vom todten Rittmeiſter, ich meine, vom Ma¬ „Schreiben die Todten wieder Briefe?“ „Nein, eh' er ausmarſchirte. Solch ein Gali¬ „Schnell noch ein Glas Port. Ich kann mir V. 22
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Compagnonſchaft in der Fabrik, oder iſt Madame
Braunbieglers Herz grade an's Tuch gewachſen?
Wir machen nach der Hochzeit eine Tour durch Eu¬
ropa. Wer weiß, ob wir wiederkommen.“
„Es iſt nicht das. Denken Sie ſich, der Schmecke¬
danz, der Kerl auf dem Mühlendamm — ein ver¬
fluchter Jude — “
„Hat doch nicht Wechſel auf Baron Eitelbach?“
„Aber Dohlenecks Wechſel aufgekauft, Gott weiß
wie. — Und nun der todt iſt — “
„Bravo! kann er ſich Fidibus davon machen.“
„Nein, er ſchickt ſie meiner Frau.“
„O, das iſt zum Todtlachen.“
„Nein, zum Einlöſen.“
„Iſt der Kerl verrückt?“
„Wenn nur nicht ein Brief dabei wäre — “
„Von wem?“
„Vom todten Rittmeiſter, ich meine, vom Ma¬
jor Dohleneck.“
„Schreiben die Todten wieder Briefe?“
„Nein, eh' er ausmarſchirte. Solch ein Gali¬
mathias. Wenn er fiele, ſollt' er ſich nur an meine
Frau wenden, die ſei ſo ſterblich in ihn verliebt,
daß ſie ſeine Ehre auch nach dem Tode nicht ſitzen
ließe. Bei Lebzeiten hätte er ſie können um den Fin¬
ger wickeln, und ſie hätte gehörig blechen müſſen. Und
wenn ſie nach ſeinem Tode nicht zahlen wollte, ſo —“
„Schnell noch ein Glas Port. Ich kann mir
denken, wie die Niederträchtigkeit Sie afficirt.“
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