Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852."Der Schlag ward geöffnet, entgegnete Walter, "Ein Officier mit blankem Degen?" "Der Degen, wenn ich recht verstand, war mit "Cornet Wolfskehl, rief der eine Husarenofficier. "Ich lasse mich nicht täuschen, erwiederte der "Sollte der Rittmeister so jugendlicher Tollheit Der Commandirende lächelte: "Wir danken für Die Husaren sprengten ihrer voraufgeeilten Pa¬ Der Wagen der Baronin Eitelbach entging glück¬ „Der Schlag ward geöffnet, entgegnete Walter, „Ein Officier mit blankem Degen?“ „Der Degen, wenn ich recht verſtand, war mit „Cornet Wolfskehl, rief der eine Huſarenofficier. „Ich laſſe mich nicht täuſchen, erwiederte der „Sollte der Rittmeiſter ſo jugendlicher Tollheit Der Commandirende lächelte: „Wir danken für Die Huſaren ſprengten ihrer voraufgeeilten Pa¬ Der Wagen der Baronin Eitelbach entging glück¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <p>„Der Schlag ward geöffnet, entgegnete Walter,<lb/> und die darin ſitzende Dame nahm, wenn ich nicht<lb/> irre, einen Bekannten auf.“</p><lb/> <p>„Ein Officier mit blankem Degen?“</p><lb/> <p>„Der Degen, wenn ich recht verſtand, war mit<lb/> den Fenſterſcheiben des Herrn von Laforeſt in Berüh¬<lb/> rung gekommen.“</p><lb/> <p>„Cornet Wolfskehl, rief der eine Huſarenofficier.<lb/> Sagt ich's nicht!“</p><lb/> <p>„Ich laſſe mich nicht täuſchen, erwiederte der<lb/> Commandirende, das war Dohlenecks Statur. Sie<lb/> müſſen ihn ja kennen, Herr van Aſten?“</p><lb/> <p>„Sollte der Rittmeiſter ſo jugendlicher Tollheit<lb/> zugänglich ſein! Es war zu dunkel. Aber, meine<lb/> Herren, da entſinne ich mich ja, der Rittmeiſter war<lb/> heut zu Excellenz Schulenburg auf eine Lhombrepartie<lb/> eingeladen, Excellenz Blüchers wegen. War Lom¬<lb/> bard oder Herr Crelinger der Vierte, darüber bin ich<lb/> nicht recht gewiß, aber — warten Sie, — es wird<lb/> mir gleich einfallen —“</p><lb/> <p>Der Commandirende lächelte: „Wir danken für<lb/> den Avis.“ — „Cornet Wolfskehl wird wohl zu fan¬<lb/> gen ſein,“ meinte der Zweite.</p><lb/> <p>Die Huſaren ſprengten ihrer voraufgeeilten Pa¬<lb/> trouille nach. Wir verſchwören nicht, daß in ihrer<lb/> Verhandlung mit dem Miniſterialſecretair nicht die<lb/> wohlmeinende Abſicht mitgeſpielt hat, dem Verfolgten<lb/> Zeit zu laſſen.</p><lb/> <p>Der Wagen der Baronin Eitelbach entging glück¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
„Der Schlag ward geöffnet, entgegnete Walter,
und die darin ſitzende Dame nahm, wenn ich nicht
irre, einen Bekannten auf.“
„Ein Officier mit blankem Degen?“
„Der Degen, wenn ich recht verſtand, war mit
den Fenſterſcheiben des Herrn von Laforeſt in Berüh¬
rung gekommen.“
„Cornet Wolfskehl, rief der eine Huſarenofficier.
Sagt ich's nicht!“
„Ich laſſe mich nicht täuſchen, erwiederte der
Commandirende, das war Dohlenecks Statur. Sie
müſſen ihn ja kennen, Herr van Aſten?“
„Sollte der Rittmeiſter ſo jugendlicher Tollheit
zugänglich ſein! Es war zu dunkel. Aber, meine
Herren, da entſinne ich mich ja, der Rittmeiſter war
heut zu Excellenz Schulenburg auf eine Lhombrepartie
eingeladen, Excellenz Blüchers wegen. War Lom¬
bard oder Herr Crelinger der Vierte, darüber bin ich
nicht recht gewiß, aber — warten Sie, — es wird
mir gleich einfallen —“
Der Commandirende lächelte: „Wir danken für
den Avis.“ — „Cornet Wolfskehl wird wohl zu fan¬
gen ſein,“ meinte der Zweite.
Die Huſaren ſprengten ihrer voraufgeeilten Pa¬
trouille nach. Wir verſchwören nicht, daß in ihrer
Verhandlung mit dem Miniſterialſecretair nicht die
wohlmeinende Abſicht mitgeſpielt hat, dem Verfolgten
Zeit zu laſſen.
Der Wagen der Baronin Eitelbach entging glück¬
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