Winterbekleidung erhielten, namentlich die Infanterie Mäntel mit Aermeln, die Cavallerie wollene Unter¬ hosen. Da aber selbige aus allgemeinen Mitteln zu beschaffen in gegenwärtiger Zeit auf mannigfache Schwierigkeiten stoße, so werde die Bereitwilligkeit der Nation angerufen, das Unternehmen des gelieb¬ ten Landesvaters zu unterstützen und ihren warmen Patriotismus durch die That zu bewähren.
Mäntel! war das Loosungswort durch die Stadt, im Civil, wählend das Militair nur Krieg wollte, mit oder ohne Mäntel. Zum ersten Mal war das Publikum aufgerufen, ein großes Werk des Allge¬ meinwohls zu unterstützen, ja die Initiative war ihm in die Hand gegeben. Wen darf es wundern, wenn es umher brauste und schwirrte, eine Thätig¬ keit sich entwickelte, die sich selbst hemmte und ver¬ wirrte. Der Staat hatte bisher für Alles gesorgt, nun sollte der Bürger nicht allein für sich, auch für den Staat sorgen! Commissionen und Ausschüsse zu bilden, wo sollte man gelernt haben, was sich jetzt von selbst macht! Der Magistrat, der es in die Hand genommen, fand dafür kein ander Mittel als eine Subscription, die von Stadtverordneten Haus für Haus umhergetragen werden sollte. Das war ein langer Weg. Aber nun fühlte sich Jeder berufen, auf seine Hand es in die Hand zu nehmen; die Rähte¬ rinnen und die Geheimräthinnen, auf den Kanzeln und in den Werkstuben, im Theater und in den Weinhäusern, auch in andern Häusern, es war überall
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Winterbekleidung erhielten, namentlich die Infanterie Mäntel mit Aermeln, die Cavallerie wollene Unter¬ hoſen. Da aber ſelbige aus allgemeinen Mitteln zu beſchaffen in gegenwärtiger Zeit auf mannigfache Schwierigkeiten ſtoße, ſo werde die Bereitwilligkeit der Nation angerufen, das Unternehmen des gelieb¬ ten Landesvaters zu unterſtützen und ihren warmen Patriotismus durch die That zu bewähren.
Mäntel! war das Looſungswort durch die Stadt, im Civil, wählend das Militair nur Krieg wollte, mit oder ohne Mäntel. Zum erſten Mal war das Publikum aufgerufen, ein großes Werk des Allge¬ meinwohls zu unterſtützen, ja die Initiative war ihm in die Hand gegeben. Wen darf es wundern, wenn es umher brauſte und ſchwirrte, eine Thätig¬ keit ſich entwickelte, die ſich ſelbſt hemmte und ver¬ wirrte. Der Staat hatte bisher für Alles geſorgt, nun ſollte der Bürger nicht allein für ſich, auch für den Staat ſorgen! Commiſſionen und Ausſchüſſe zu bilden, wo ſollte man gelernt haben, was ſich jetzt von ſelbſt macht! Der Magiſtrat, der es in die Hand genommen, fand dafür kein ander Mittel als eine Subſcription, die von Stadtverordneten Haus für Haus umhergetragen werden ſollte. Das war ein langer Weg. Aber nun fühlte ſich Jeder berufen, auf ſeine Hand es in die Hand zu nehmen; die Rähte¬ rinnen und die Geheimräthinnen, auf den Kanzeln und in den Werkſtuben, im Theater und in den Weinhäuſern, auch in andern Häuſern, es war überall
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Winterbekleidung erhielten, namentlich die Infanterie
Mäntel mit Aermeln, die Cavallerie wollene Unter¬
hoſen. Da aber ſelbige aus allgemeinen Mitteln zu
beſchaffen in gegenwärtiger Zeit auf mannigfache
Schwierigkeiten ſtoße, ſo werde die Bereitwilligkeit
der Nation angerufen, das Unternehmen des gelieb¬
ten Landesvaters zu unterſtützen und ihren warmen
Patriotismus durch die That zu bewähren.
Mäntel! war das Looſungswort durch die Stadt,
im Civil, wählend das Militair nur Krieg wollte,
mit oder ohne Mäntel. Zum erſten Mal war das
Publikum aufgerufen, ein großes Werk des Allge¬
meinwohls zu unterſtützen, ja die Initiative war
ihm in die Hand gegeben. Wen darf es wundern,
wenn es umher brauſte und ſchwirrte, eine Thätig¬
keit ſich entwickelte, die ſich ſelbſt hemmte und ver¬
wirrte. Der Staat hatte bisher für Alles geſorgt,
nun ſollte der Bürger nicht allein für ſich, auch für
den Staat ſorgen! Commiſſionen und Ausſchüſſe zu
bilden, wo ſollte man gelernt haben, was ſich jetzt
von ſelbſt macht! Der Magiſtrat, der es in die Hand
genommen, fand dafür kein ander Mittel als eine
Subſcription, die von Stadtverordneten Haus für
Haus umhergetragen werden ſollte. Das war ein
langer Weg. Aber nun fühlte ſich Jeder berufen, auf
ſeine Hand es in die Hand zu nehmen; die Rähte¬
rinnen und die Geheimräthinnen, auf den Kanzeln
und in den Werkſtuben, im Theater und in den
Weinhäuſern, auch in andern Häuſern, es war überall
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe05_1852/77>, abgerufen am 23.11.2024.
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