[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.[Beginn Spaltensatz]
C. V. K. 1617.Der Wolbekommende. [Spaltenumbruch] 7. Gerstenährn aus einem Korn. [Spaltenumbruch] Im guten Lande.[Ende Spaltensatz] Die Gerst im guten Land/ insonders wol bekommet/ Die uns all in gemein mit jhrem nutzen frommet/ Ich diesen Nahmen mir mit allem fleiß aussucht/ Weil ich getragen hab auch funffzehnfache frucht. Mit Gerst und leibesfrucht bin ich zugleich gesegnet/ Sie seynd von oben rab mir beyde zugeregnet. Nach tugend und nach ehr ich wolbekommend tracht/ Vnd was dann nutzen bringt wird von mir hoch geacht. [Beginn Spaltensatz]
B. V. K. Die Lilge reinlich ist/ wann sie nicht wird gerühret/Der Reinliche. [Spaltenumbruch] 8. Eine außgeblühete weisse Lilge. [Spaltenumbruch] Vnangerührt bestehts.[Ende Spaltensatz] Besteht weiß/ unbefleckt/ von inwarts nicht beschmieret/ Darumb den Nahmen ich mir so genommen hab/ Weil tugend ohne fleck ist eine reine gab. Man soll die Seele ja mit lastern nicht beflecken/ Zur tugend aber sie inwendig aufferwecken: Mit einer tapffern hand bin unbefleckt und rein Hinanff ins Himmels Chor/ ich selig kommen ein. [Beginn Spaltensatz]
H. G. F. Z. A. Die Mäyenblümlein seynd schön und sehr lieblich riechen/Der Wolriechende. [Spaltenumbruch] 9. Eine außgeblühete Mäyblume. [Spaltenumbruch] Mit süß vermischt.[Ende Spaltensatz] Das sawr mit süß vermischt/ hat sich bald eingeschliechen/ Es ist nicht der geruch der blumen süß allein/ So ohne bitterkeit kan fast nichts riechend seyn. In diesem thränenthal/ dem endlich ich entgangen Als diese blume blüht/ da hab ich angefangen Zu bringen wahre frücht' ins Himmels schönen Sahl/ Die ohne bitterkeit wol riechen überall. Der B
[Beginn Spaltensatz]
C. V. K. 1617.Der Wolbekom̃ende. [Spaltenumbruch] 7. Gerſtenaͤhrn aus einem Korn. [Spaltenumbruch] Im guten Lande.[Ende Spaltensatz] Die Gerſt im guten Land/ inſonders wol bekommet/ Die uns all in gemein mit jhrem nutzen frommet/ Ich dieſen Nahmen mir mit allem fleiß ausſucht/ Weil ich getragen hab auch funffzehnfache frucht. Mit Gerſt und leibesfrucht bin ich zugleich geſegnet/ Sie ſeynd von oben rab mir beyde zugeregnet. Nach tugend und nach ehr ich wolbekommend tracht/ Vnd was dann nutzen bringt wird von mir hoch geacht. [Beginn Spaltensatz]
B. V. K. Die Lilge reinlich iſt/ wann ſie nicht wird geruͤhret/Der Reinliche. [Spaltenumbruch] 8. Eine außgebluͤhete weiſſe Lilge. [Spaltenumbruch] Vnangeruͤhrt beſtehts.[Ende Spaltensatz] Beſteht weiß/ unbefleckt/ von inwarts nicht beſchmieret/ Darumb den Nahmen ich mir ſo genommen hab/ Weil tugend ohne fleck iſt eine reine gab. Man ſoll die Seele ja mit laſtern nicht beflecken/ Zur tugend aber ſie inwendig aufferwecken: Mit einer tapffern hand bin unbefleckt und rein Hinanff ins Himmels Chor/ ich ſelig kommen ein. [Beginn Spaltensatz]
H. G. F. Z. A. Die Maͤyenbluͤmlein ſeynd ſchoͤn und ſehr lieblich riechen/Der Wolriechende. [Spaltenumbruch] 9. Eine außgebluͤhete Maͤyblume. [Spaltenumbruch] Mit ſuͤß vermiſcht.[Ende Spaltensatz] Das ſawr mit ſuͤß vermiſcht/ hat ſich bald eingeſchliechen/ Es iſt nicht der geruch der blumen ſuͤß allein/ So ohne bitterkeit kan faſt nichts riechend ſeyn. In dieſem thraͤnenthal/ dem endlich ich entgangen Als dieſe blume bluͤht/ da hab ich angefangen Zu bringen wahre fruͤcht’ ins Himmels ſchoͤnen Sahl/ Die ohne bitterkeit wol riechen uͤberall. Der B
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Der Wolbekom̃ende.
7.
Gerſtenaͤhrn aus einem
Korn.
Im guten Lande.
Die Gerſt im guten Land/ inſonders wol bekommet/
Die uns all in gemein mit jhrem nutzen frommet/
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Vnd was dann nutzen bringt wird von mir hoch geacht.
B. V. K.
Der Reinliche.
8.
Eine außgebluͤhete weiſſe Lilge.
Vnangeruͤhrt beſtehts.
Die Lilge reinlich iſt/ wann ſie nicht wird geruͤhret/
Beſteht weiß/ unbefleckt/ von inwarts nicht beſchmieret/
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Man ſoll die Seele ja mit laſtern nicht beflecken/
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Mit einer tapffern hand bin unbefleckt und rein
Hinanff ins Himmels Chor/ ich ſelig kommen ein.
H. G. F. Z. A.
Der Wolriechende.
9.
Eine außgebluͤhete Maͤyblume.
Mit ſuͤß vermiſcht.
Die Maͤyenbluͤmlein ſeynd ſchoͤn und ſehr lieblich riechen/
Das ſawr mit ſuͤß vermiſcht/ hat ſich bald eingeſchliechen/
Es iſt nicht der geruch der blumen ſuͤß allein/
So ohne bitterkeit kan faſt nichts riechend ſeyn.
In dieſem thraͤnenthal/ dem endlich ich entgangen
Als dieſe blume bluͤht/ da hab ich angefangen
Zu bringen wahre fruͤcht’ ins Himmels ſchoͤnen Sahl/
Die ohne bitterkeit wol riechen uͤberall.
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