[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.1619. [Beginn Spaltensatz] H. B. V. B. Der Külende. [Spaltenumbruch] 28. Erdbeeren mit jhrem Krändicht. [Spaltenumbruch] In der Hitze.[Ende Spaltensatz] Wann die ein kranckes hertz im Fieber offt thut fühlen/ So heiß ich Kühlend nun/ und solches in der Hitz/ Ein jeder brauche recht verstandt/ vernunfft und witz: Bey nassen brüdern sich viel meynen abzukühlen: Erhitzen sich doch mehr/ und wie die Säw sich wühlen/ So diese kühle frucht dient nur zur mattigkeit/ Wenn man vom Fieber hitz mit kruncken nieder leit. [Beginn Spaltensatz]
L. G. G Z. S. Citronen voller safft das hertz und kräffte stärcken/Der Stärckende. [Spaltenumbruch] 29. Eine Citron an einem Baum. [Spaltenumbruch] Vor Andern.[Ende Spaltensatz] Vor andrer stärckung sehr/ am krancken kan mans mercken/ Vmb dieser wirckung ich hab Stärckend mich genant/ Weil voll stärck jhre krafft in heisser gifft bekant. Man soll die tugend werth stets wider laster stärcken/ Vnd üben gerne sich in allen Ehrenwercken/ Also vor andern starck man rechte früchte hringt/ Die laster all zu hauff sampt der untugend zwingt. [Beginn Spaltensatz] B. H. Z. S. Der Austrucknende. [Spaltenumbruch] 30. Eine reiffe Quitte. [Spaltenumbruch] In seiner Wirckung.[Ende Spaltensatz] Zu jhrer wirckung gut dem schlucken sich ereuget: Drumb ich Austrucknend mich jetzt also nennen wil/ Zusehn ob könn ich auch recht schiessen so zum ziel. Daß man das grosse Meer der laster und der schanden Austrockne/ muß da seyn der tugend wind obhanden: Gleich wie die feuchtigkeit im leibe trucknet auß/ Wenn man sich mässig helt/ und nicht lebt hin im sauß. Der
1619. [Beginn Spaltensatz] H. B. V. B. Der Kuͤlende. [Spaltenumbruch] 28. Erdbeeren mit jhrem Kraͤndicht. [Spaltenumbruch] In der Hitze.[Ende Spaltensatz] Wann die ein kranckes hertz im Fieber offt thut fuͤhlen/ So heiß ich Kuͤhlend nun/ und ſolches in der Hitz/ Ein jeder brauche recht verſtandt/ vernunfft und witz: Bey naſſen bruͤdern ſich viel meynen abzukuͤhlen: Erhitzen ſich doch mehr/ und wie die Saͤw ſich wuͤhlen/ So dieſe kuͤhle frucht dient nur zur mattigkeit/ Wenn man vom Fieber hitz mit kruncken nieder leit. [Beginn Spaltensatz]
L. G. G Z. S. Citronen voller ſafft das hertz und kraͤffte ſtaͤrcken/Der Staͤrckende. [Spaltenumbruch] 29. Eine Citron an einem Baum. [Spaltenumbruch] Vor Andern.[Ende Spaltensatz] Vor andrer ſtaͤrckung ſehr/ am krancken kan mans mercken/ Vmb dieſer wirckung ich hab Staͤrckend mich genant/ Weil voll ſtaͤrck jhre krafft in heiſſer gifft bekant. Man ſoll die tugend werth ſtets wider laſter ſtaͤrcken/ Vnd uͤben gerne ſich in allen Ehrenwercken/ Alſo vor andern ſtarck man rechte fruͤchte hringt/ Die laſter all zu hauff ſampt der untugend zwingt. [Beginn Spaltensatz] B. H. Z. S. Der Austrucknende. [Spaltenumbruch] 30. Eine reiffe Quitte. [Spaltenumbruch] In ſeiner Wirckung.[Ende Spaltensatz] Zu jhrer wirckung gut dem ſchlucken ſich ereuget: Drumb ich Austrucknend mich jetzt alſo nennen wil/ Zuſehn ob koͤnn ich auch recht ſchieſſen ſo zum ziel. Daß man das groſſe Meer der laſter und der ſchanden Austrockne/ muß da ſeyn der tugend wind obhanden: Gleich wie die feuchtigkeit im leibe trucknet auß/ Wenn man ſich maͤſſig helt/ und nicht lebt hin im ſauß. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0018"/> <note place="left">1619.</note> <lg type="poem"> <head><lb/><cb type="start"/><hi rendition="#fr">H. B. V. B.<lb/> Der Kuͤlende.</hi><lb/><cb/> 28.<lb/> Erdbeeren mit jhrem Kraͤndicht.<lb/><cb/> In der Hitze.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Erdbeeren kraut und bluͤth ſehr in der hitz abkuͤhlen/</l><lb/> <l>Wann die ein kranckes hertz im Fieber offt thut fuͤhlen/</l><lb/> <l>So heiß ich Kuͤhlend nun/ und ſolches in der Hitz/</l><lb/> <l>Ein jeder brauche recht verſtandt/ vernunfft und witz:</l><lb/> <l>Bey naſſen bruͤdern ſich viel meynen abzukuͤhlen:</l><lb/> <l>Erhitzen ſich doch mehr/ und wie die Saͤw ſich wuͤhlen/</l><lb/> <l>So dieſe kuͤhle frucht dient nur zur mattigkeit/</l><lb/> <l>Wenn man vom Fieber hitz mit kruncken nieder leit.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><cb type="start"/><hi rendition="#fr">L. G. G Z. S.<lb/> Der Staͤrckende.</hi><lb/><cb/> 29.<lb/> Eine Citron an einem Baum.<lb/><cb/> Vor Andern.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Citronen voller ſafft das hertz und kraͤffte ſtaͤrcken/</l><lb/> <l>Vor andrer ſtaͤrckung ſehr/ am krancken kan mans mercken/</l><lb/> <l>Vmb dieſer wirckung ich hab <hi rendition="#fr">Staͤrckend</hi> mich genant/</l><lb/> <l>Weil voll ſtaͤrck jhre krafft in heiſſer gifft bekant.</l><lb/> <l>Man ſoll die tugend werth ſtets wider laſter ſtaͤrcken/</l><lb/> <l>Vnd uͤben gerne ſich in allen Ehrenwercken/</l><lb/> <l>Alſo vor andern ſtarck man rechte fruͤchte hringt/</l><lb/> <l>Die laſter all zu hauff ſampt der untugend zwingt.</l> </lg><lb/> <note place="left">1620.</note> <lg type="poem"> <head><lb/><cb type="start"/><hi rendition="#fr">B. H. Z. S.<lb/> Der Austrucknende.</hi><lb/><cb/> 30.<lb/> Eine reiffe Quitte.<lb/><cb/> In ſeiner Wirckung.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Der Quitten edle frucht/ viel feuchtigkeit austreuget/</l><lb/> <l>Zu jhrer wirckung gut dem ſchlucken ſich ereuget:</l><lb/> <l>Drumb ich <hi rendition="#fr">Austrucknend</hi> mich jetzt alſo nennen wil/</l><lb/> <l>Zuſehn ob koͤnn ich auch recht ſchieſſen ſo zum ziel.</l><lb/> <l>Daß man das groſſe Meer der laſter und der ſchanden</l><lb/> <l>Austrockne/ muß da ſeyn der tugend wind obhanden:</l><lb/> <l>Gleich wie die feuchtigkeit im leibe trucknet auß/</l><lb/> <l>Wenn man ſich maͤſſig helt/ und nicht lebt hin im ſauß.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
H. B. V. B.
Der Kuͤlende.
28.
Erdbeeren mit jhrem Kraͤndicht.
In der Hitze.
Erdbeeren kraut und bluͤth ſehr in der hitz abkuͤhlen/
Wann die ein kranckes hertz im Fieber offt thut fuͤhlen/
So heiß ich Kuͤhlend nun/ und ſolches in der Hitz/
Ein jeder brauche recht verſtandt/ vernunfft und witz:
Bey naſſen bruͤdern ſich viel meynen abzukuͤhlen:
Erhitzen ſich doch mehr/ und wie die Saͤw ſich wuͤhlen/
So dieſe kuͤhle frucht dient nur zur mattigkeit/
Wenn man vom Fieber hitz mit kruncken nieder leit.
L. G. G Z. S.
Der Staͤrckende.
29.
Eine Citron an einem Baum.
Vor Andern.
Citronen voller ſafft das hertz und kraͤffte ſtaͤrcken/
Vor andrer ſtaͤrckung ſehr/ am krancken kan mans mercken/
Vmb dieſer wirckung ich hab Staͤrckend mich genant/
Weil voll ſtaͤrck jhre krafft in heiſſer gifft bekant.
Man ſoll die tugend werth ſtets wider laſter ſtaͤrcken/
Vnd uͤben gerne ſich in allen Ehrenwercken/
Alſo vor andern ſtarck man rechte fruͤchte hringt/
Die laſter all zu hauff ſampt der untugend zwingt.
B. H. Z. S.
Der Austrucknende.
30.
Eine reiffe Quitte.
In ſeiner Wirckung.
Der Quitten edle frucht/ viel feuchtigkeit austreuget/
Zu jhrer wirckung gut dem ſchlucken ſich ereuget:
Drumb ich Austrucknend mich jetzt alſo nennen wil/
Zuſehn ob koͤnn ich auch recht ſchieſſen ſo zum ziel.
Daß man das groſſe Meer der laſter und der ſchanden
Austrockne/ muß da ſeyn der tugend wind obhanden:
Gleich wie die feuchtigkeit im leibe trucknet auß/
Wenn man ſich maͤſſig helt/ und nicht lebt hin im ſauß.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas zugrundeliegende Exemplar weist einen Fehler … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |