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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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(Matth. 25, 46.) Darum bekennt die hei-
lige Kirche laut und feierlich: "Ich glaube
an ein ewiges Leben."
- Auch deine Ver-
nunft tritt dafür ein. Die menschliche
Seele kann nach dem Tode, d. i. nach
der Trennung vom Leibe, ewig fortleben,
weil sie ein geistiges Wesen ist. Ein
Geist ist einfach und nicht aus Teilen zu-
sammengesetzt wie der Leib, darum kann
sich die geistige Seele auch nicht in Teile
auflösen, kann nicht sterben. Die Seele
wird auch nach dem Tode ewig fortleben.
Das war immer die allgemeine Ueberzeu-
gung der Menschen. Und diese Ueber-
zeugung hat ihre guten Gründe. Das er-
hellt sofort, da sie sonst nicht so allgemein
wäre, trotz der Verschiedenheiten der
Völker und Zeitalter. Dann aber wird
unsere Seele hienieden von einem nie
ermüdenden Wahrheitsdrange beherrscht,
doch dieser Drang wird in diesem Leben
nicht erfüllt. Noch größer ist der Drang nach
Glück, doch auch dieser wird auf Erden nicht
gestillt. Höchst entsprechend ist es daher
der Weisheit und Güte Gottes, daß diese
Sehnsucht nach der vollen Wahrheit, nach
vollkommener Glückseligkeit in einem jen-
seitigen Leben befriedigt wird. - Auch Got-
tes Gerechtigkeit und Heiligkeit bürgen für
das Fortleben der Seele in der Ewigkeit.
Gott muß das Gute belohnen und das Böse
bestrafen, sonst wäre er nicht gerecht und

(Matth. 25, 46.) Darum bekennt die hei-
lige Kirche laut und feierlich: „Ich glaube
an ein ewiges Leben.“
– Auch deine Ver-
nunft tritt dafür ein. Die menschliche
Seele kann nach dem Tode, d. i. nach
der Trennung vom Leibe, ewig fortleben,
weil sie ein geistiges Wesen ist. Ein
Geist ist einfach und nicht aus Teilen zu-
sammengesetzt wie der Leib, darum kann
sich die geistige Seele auch nicht in Teile
auflösen, kann nicht sterben. Die Seele
wird auch nach dem Tode ewig fortleben.
Das war immer die allgemeine Ueberzeu-
gung der Menschen. Und diese Ueber-
zeugung hat ihre guten Gründe. Das er-
hellt sofort, da sie sonst nicht so allgemein
wäre, trotz der Verschiedenheiten der
Völker und Zeitalter. Dann aber wird
unsere Seele hienieden von einem nie
ermüdenden Wahrheitsdrange beherrscht,
doch dieser Drang wird in diesem Leben
nicht erfüllt. Noch größer ist der Drang nach
Glück, doch auch dieser wird auf Erden nicht
gestillt. Höchst entsprechend ist es daher
der Weisheit und Güte Gottes, daß diese
Sehnsucht nach der vollen Wahrheit, nach
vollkommener Glückseligkeit in einem jen-
seitigen Leben befriedigt wird. – Auch Got-
tes Gerechtigkeit und Heiligkeit bürgen für
das Fortleben der Seele in der Ewigkeit.
Gott muß das Gute belohnen und das Böse
bestrafen, sonst wäre er nicht gerecht und

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[202/0203] (Matth. 25, 46.) Darum bekennt die hei- lige Kirche laut und feierlich: „Ich glaube an ein ewiges Leben.“ – Auch deine Ver- nunft tritt dafür ein. Die menschliche Seele kann nach dem Tode, d. i. nach der Trennung vom Leibe, ewig fortleben, weil sie ein geistiges Wesen ist. Ein Geist ist einfach und nicht aus Teilen zu- sammengesetzt wie der Leib, darum kann sich die geistige Seele auch nicht in Teile auflösen, kann nicht sterben. Die Seele wird auch nach dem Tode ewig fortleben. Das war immer die allgemeine Ueberzeu- gung der Menschen. Und diese Ueber- zeugung hat ihre guten Gründe. Das er- hellt sofort, da sie sonst nicht so allgemein wäre, trotz der Verschiedenheiten der Völker und Zeitalter. Dann aber wird unsere Seele hienieden von einem nie ermüdenden Wahrheitsdrange beherrscht, doch dieser Drang wird in diesem Leben nicht erfüllt. Noch größer ist der Drang nach Glück, doch auch dieser wird auf Erden nicht gestillt. Höchst entsprechend ist es daher der Weisheit und Güte Gottes, daß diese Sehnsucht nach der vollen Wahrheit, nach vollkommener Glückseligkeit in einem jen- seitigen Leben befriedigt wird. – Auch Got- tes Gerechtigkeit und Heiligkeit bürgen für das Fortleben der Seele in der Ewigkeit. Gott muß das Gute belohnen und das Böse bestrafen, sonst wäre er nicht gerecht und

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/203>, abgerufen am 24.11.2024.