Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite
Sei ein treuer Katholik!

Während Männer es sind, die das
Vaterland zu Kriegszeiten verteidigen
und im Frieden die Völker regieren, wäh-
rend Männer die Wissenschaften und
Künste betreiben, Männer die Erfindun-
gen und Entdeckungen machen, Männer,
mit Verstand. Mut, Kraft und Taten-
drang ausgestattet, auf allen Gebieten des
Lebens schaffen und wirken, wird ein Ge-
biet leider Gottes vielfach von ihnen ver-
nachlässigt: das religiöse Gebiet. Gerade
in der Männerwelt herrscht die größte
Glaubenskälte, die kläglichste Glaubens-
übung; in der Männerwelt zählt sogar
der Unglaube seine meisten Opfer und
Apostel. Woher diese Erscheinung? Vier
Quellen der religiösen Gleichgültigkeit
und des Unglaubens will ich dir auf-
decken.

1. Die Unwissenheit, die mangelhafte
Schulung in der Wissenschaft des Glau-
bens.
Was ich nicht weiß, macht mich
nicht heiß. Wer seine Religion, ihre
Schönheit und ihren wohltätigen Einfluß
nicht gründlich kennt, kann sich auch im
praktischen Leben nicht dafür erwärmen.
Unkenntnis in den Dingen des Glaubens
ist in unsern Tagen der wissenschaftlichen
Forschung und des Fortschrittes durchaus
keine Seltenheit, selbst bei solchen, die auf

Sei ein treuer Katholik!

Während Männer es sind, die das
Vaterland zu Kriegszeiten verteidigen
und im Frieden die Völker regieren, wäh-
rend Männer die Wissenschaften und
Künste betreiben, Männer die Erfindun-
gen und Entdeckungen machen, Männer,
mit Verstand. Mut, Kraft und Taten-
drang ausgestattet, auf allen Gebieten des
Lebens schaffen und wirken, wird ein Ge-
biet leider Gottes vielfach von ihnen ver-
nachlässigt: das religiöse Gebiet. Gerade
in der Männerwelt herrscht die größte
Glaubenskälte, die kläglichste Glaubens-
übung; in der Männerwelt zählt sogar
der Unglaube seine meisten Opfer und
Apostel. Woher diese Erscheinung? Vier
Quellen der religiösen Gleichgültigkeit
und des Unglaubens will ich dir auf-
decken.

1. Die Unwissenheit, die mangelhafte
Schulung in der Wissenschaft des Glau-
bens.
Was ich nicht weiß, macht mich
nicht heiß. Wer seine Religion, ihre
Schönheit und ihren wohltätigen Einfluß
nicht gründlich kennt, kann sich auch im
praktischen Leben nicht dafür erwärmen.
Unkenntnis in den Dingen des Glaubens
ist in unsern Tagen der wissenschaftlichen
Forschung und des Fortschrittes durchaus
keine Seltenheit, selbst bei solchen, die auf

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div>
          <div>
            <pb facs="#f0223" xml:id="F9_001_1921_pb0222_0001" n="222"/>
            <head rendition="#c">Sei ein treuer Katholik!</head><lb/>
            <p>Während Männer es sind, die das<lb/>
Vaterland zu Kriegszeiten verteidigen<lb/>
und im Frieden die Völker regieren, wäh-<lb/>
rend Männer die Wissenschaften und<lb/>
Künste betreiben, Männer die Erfindun-<lb/>
gen und Entdeckungen machen, Männer,<lb/>
mit Verstand. Mut, Kraft und Taten-<lb/>
drang ausgestattet, auf allen Gebieten des<lb/>
Lebens schaffen und wirken, wird ein Ge-<lb/>
biet leider Gottes vielfach von ihnen ver-<lb/>
nachlässigt: das religiöse Gebiet. Gerade<lb/>
in der Männerwelt herrscht die größte<lb/>
Glaubenskälte, die kläglichste Glaubens-<lb/>
übung; in der Männerwelt zählt sogar<lb/>
der Unglaube seine meisten Opfer und<lb/>
Apostel. Woher diese Erscheinung? Vier<lb/>
Quellen der religiösen Gleichgültigkeit<lb/>
und des Unglaubens will ich dir auf-<lb/>
decken.</p>
            <p>1. <hi rendition="#b">Die Unwissenheit, die mangelhafte<lb/>
Schulung in der Wissenschaft des Glau-<lb/>
bens.</hi> Was ich nicht weiß, macht mich<lb/>
nicht heiß. Wer seine Religion, ihre<lb/>
Schönheit und ihren wohltätigen Einfluß<lb/>
nicht gründlich kennt, kann sich auch im<lb/>
praktischen Leben nicht dafür erwärmen.<lb/>
Unkenntnis in den Dingen des Glaubens<lb/>
ist in unsern Tagen der wissenschaftlichen<lb/>
Forschung und des Fortschrittes durchaus<lb/>
keine Seltenheit, selbst bei solchen, die auf<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0223] Sei ein treuer Katholik! Während Männer es sind, die das Vaterland zu Kriegszeiten verteidigen und im Frieden die Völker regieren, wäh- rend Männer die Wissenschaften und Künste betreiben, Männer die Erfindun- gen und Entdeckungen machen, Männer, mit Verstand. Mut, Kraft und Taten- drang ausgestattet, auf allen Gebieten des Lebens schaffen und wirken, wird ein Ge- biet leider Gottes vielfach von ihnen ver- nachlässigt: das religiöse Gebiet. Gerade in der Männerwelt herrscht die größte Glaubenskälte, die kläglichste Glaubens- übung; in der Männerwelt zählt sogar der Unglaube seine meisten Opfer und Apostel. Woher diese Erscheinung? Vier Quellen der religiösen Gleichgültigkeit und des Unglaubens will ich dir auf- decken. 1. Die Unwissenheit, die mangelhafte Schulung in der Wissenschaft des Glau- bens. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Wer seine Religion, ihre Schönheit und ihren wohltätigen Einfluß nicht gründlich kennt, kann sich auch im praktischen Leben nicht dafür erwärmen. Unkenntnis in den Dingen des Glaubens ist in unsern Tagen der wissenschaftlichen Forschung und des Fortschrittes durchaus keine Seltenheit, selbst bei solchen, die auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/223
Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/223>, abgerufen am 21.11.2024.