treue gegenüber deiner Frau die größten Gefahren bereitet, es ist das Laster der Trunksucht, überhaupt der übermäßige Al- koholgenuß. Keinen schlimmeren und ver- derblicheren Feind gibt es für dich. Un- mäßigkeit erniedrigt dich in den Augen dei- ner Frau und Kinder, entstellt in dir das Ebenbild und den Stellvertreter Gottes. Unmäßigkeit verleitet dich zu kostspieligen Ausgaben, entfremdet dich dem Familien- leben, läßt dich deine heilig beschworenen Pflichten gegen Frau und Kind vergessen, und ruft so den Fluch der Deinen auf dich herab. Du untergräbst deine Gesundheit und wirst nicht minder zum Totengräber der Gesundheit und des Lebensglückes dei- ner Frau durch Mißhandlung. Vernachläs- sigung deines Geschäftes und deiner Arbeit, durch Verlust deiner Stellung und deines Amtes. Unmäßigkeit nimmt dir Klarheit und Ruhe des Denkens, macht dich gereizt und widerspruchsvoll, hat meist Zänkereien und Streitigkeiten, ja die widerlichsten Auftritte zur Folge und bereitet so dem ehelichen Frieden auf die Dauer unfehlbar den Untergang. Unmäßigkeit erhitzt das Blut, weckt die Leidenschaft, hindert die Ueberlegung und entnervt die Willens- kraft. So wird sie zum Vorboten der ehe- lichen Untreue und zum Anlaß schwerer sittlicher Verfehlungen. Aus dem Wirts- haus hat schon mancher Mann den Weg
treue gegenüber deiner Frau die größten Gefahren bereitet, es ist das Laster der Trunksucht, überhaupt der übermäßige Al- koholgenuß. Keinen schlimmeren und ver- derblicheren Feind gibt es für dich. Un- mäßigkeit erniedrigt dich in den Augen dei- ner Frau und Kinder, entstellt in dir das Ebenbild und den Stellvertreter Gottes. Unmäßigkeit verleitet dich zu kostspieligen Ausgaben, entfremdet dich dem Familien- leben, läßt dich deine heilig beschworenen Pflichten gegen Frau und Kind vergessen, und ruft so den Fluch der Deinen auf dich herab. Du untergräbst deine Gesundheit und wirst nicht minder zum Totengräber der Gesundheit und des Lebensglückes dei- ner Frau durch Mißhandlung. Vernachläs- sigung deines Geschäftes und deiner Arbeit, durch Verlust deiner Stellung und deines Amtes. Unmäßigkeit nimmt dir Klarheit und Ruhe des Denkens, macht dich gereizt und widerspruchsvoll, hat meist Zänkereien und Streitigkeiten, ja die widerlichsten Auftritte zur Folge und bereitet so dem ehelichen Frieden auf die Dauer unfehlbar den Untergang. Unmäßigkeit erhitzt das Blut, weckt die Leidenschaft, hindert die Ueberlegung und entnervt die Willens- kraft. So wird sie zum Vorboten der ehe- lichen Untreue und zum Anlaß schwerer sittlicher Verfehlungen. Aus dem Wirts- haus hat schon mancher Mann den Weg
<TEI><text><body><divn="2"><div><div><p><pbfacs="#f0238"xml:id="F9_001_1921_pb0237_0001"n="237"/>
treue gegenüber deiner Frau die größten<lb/>
Gefahren bereitet, es ist das <hirendition="#g">Laster der</hi><lb/><hirendition="#b">Trunksucht</hi>, überhaupt der <hirendition="#b">übermäßige Al-<lb/>
koholgenuß.</hi> Keinen schlimmeren und ver-<lb/>
derblicheren Feind gibt es für dich. Un-<lb/>
mäßigkeit erniedrigt dich in den Augen dei-<lb/>
ner Frau und Kinder, entstellt in dir das<lb/>
Ebenbild und den Stellvertreter Gottes.<lb/>
Unmäßigkeit verleitet dich zu kostspieligen<lb/>
Ausgaben, entfremdet dich dem Familien-<lb/>
leben, läßt dich deine heilig beschworenen<lb/>
Pflichten gegen Frau und Kind vergessen,<lb/>
und ruft so den Fluch der Deinen auf dich<lb/>
herab. Du untergräbst deine Gesundheit<lb/>
und wirst nicht minder zum Totengräber<lb/>
der Gesundheit und des Lebensglückes dei-<lb/>
ner Frau durch Mißhandlung. Vernachläs-<lb/>
sigung deines Geschäftes und deiner Arbeit,<lb/>
durch Verlust deiner Stellung und deines<lb/>
Amtes. Unmäßigkeit nimmt dir Klarheit<lb/>
und Ruhe des Denkens, macht dich gereizt<lb/>
und widerspruchsvoll, hat meist Zänkereien<lb/>
und Streitigkeiten, ja die widerlichsten<lb/>
Auftritte zur Folge und bereitet so dem<lb/>
ehelichen Frieden auf die Dauer unfehlbar<lb/>
den Untergang. Unmäßigkeit erhitzt das<lb/>
Blut, weckt die Leidenschaft, hindert die<lb/>
Ueberlegung und entnervt die Willens-<lb/>
kraft. So wird sie zum Vorboten der ehe-<lb/>
lichen Untreue und zum Anlaß schwerer<lb/>
sittlicher Verfehlungen. Aus dem Wirts-<lb/>
haus hat schon mancher Mann den Weg<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[237/0238]
treue gegenüber deiner Frau die größten
Gefahren bereitet, es ist das Laster der
Trunksucht, überhaupt der übermäßige Al-
koholgenuß. Keinen schlimmeren und ver-
derblicheren Feind gibt es für dich. Un-
mäßigkeit erniedrigt dich in den Augen dei-
ner Frau und Kinder, entstellt in dir das
Ebenbild und den Stellvertreter Gottes.
Unmäßigkeit verleitet dich zu kostspieligen
Ausgaben, entfremdet dich dem Familien-
leben, läßt dich deine heilig beschworenen
Pflichten gegen Frau und Kind vergessen,
und ruft so den Fluch der Deinen auf dich
herab. Du untergräbst deine Gesundheit
und wirst nicht minder zum Totengräber
der Gesundheit und des Lebensglückes dei-
ner Frau durch Mißhandlung. Vernachläs-
sigung deines Geschäftes und deiner Arbeit,
durch Verlust deiner Stellung und deines
Amtes. Unmäßigkeit nimmt dir Klarheit
und Ruhe des Denkens, macht dich gereizt
und widerspruchsvoll, hat meist Zänkereien
und Streitigkeiten, ja die widerlichsten
Auftritte zur Folge und bereitet so dem
ehelichen Frieden auf die Dauer unfehlbar
den Untergang. Unmäßigkeit erhitzt das
Blut, weckt die Leidenschaft, hindert die
Ueberlegung und entnervt die Willens-
kraft. So wird sie zum Vorboten der ehe-
lichen Untreue und zum Anlaß schwerer
sittlicher Verfehlungen. Aus dem Wirts-
haus hat schon mancher Mann den Weg
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/238>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.