Antonius Anthus [i. e. Blumröder, Gustav]: Vorlesungen über Esskunst. Leipzig, 1838.[Spaltenumbruch]
Vegetabilische Reihe. Blumenkohl. Artischocken. Spargel. Lactuca. Morcheln. Kohl. Scorzonera. Grüne Erbsen. Waizenbrod. Cardamomen. Pistazien. Muskatblüthe. Piement. Pfeffer. Animalische Reihe. Tauben. Huhn. Kalbfleisch. Kalbsdrüsen. (Briese.) Hirn. Nierlein. Bratwürstlein. Leberlein. Rindsmark. Mägelein. Krebse. Schnecken. Eier. Butter. [Spaltenumbruch] Trotz dieser Häufung und Complication kann ich's doch Während sich uns ferner bei dem patriarchalischen Butter- [Spaltenumbruch]
Vegetabiliſche Reihe. Blumenkohl. Artiſchocken. Spargel. Lactuca. Morcheln. Kohl. Scorzonera. Gruͤne Erbſen. Waizenbrod. Cardamomen. Piſtazien. Muskatbluͤthe. Piement. Pfeffer. Animaliſche Reihe. Tauben. Huhn. Kalbfleiſch. Kalbsdruͤſen. (Brieſe.) Hirn. Nierlein. Bratwuͤrſtlein. Leberlein. Rindsmark. Maͤgelein. Krebſe. Schnecken. Eier. Butter. [Spaltenumbruch] Trotz dieſer Haͤufung und Complication kann ich’s doch Waͤhrend ſich uns ferner bei dem patriarchaliſchen Butter- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0171" n="157"/> <cb/> <list> <head><hi rendition="#g">Vegetabiliſche Reihe</hi>.</head><lb/> <item>Blumenkohl.</item><lb/> <item>Artiſchocken.</item><lb/> <item>Spargel.</item><lb/> <item>Lactuca.</item><lb/> <item>Morcheln.</item><lb/> <item>Kohl.</item><lb/> <item>Scorzonera.</item><lb/> <item>Gruͤne Erbſen.</item><lb/> <item>Waizenbrod.</item><lb/> <item>Cardamomen.</item><lb/> <item>Piſtazien.</item><lb/> <item>Muskatbluͤthe.</item><lb/> <item>Piement.</item><lb/> <item>Pfeffer.</item><lb/> </list> <cb/> <list> <head><hi rendition="#g">Animaliſche Reihe</hi>.</head><lb/> <item>Tauben.</item><lb/> <item>Huhn.</item><lb/> <item>Kalbfleiſch.</item><lb/> <item>Kalbsdruͤſen. (Brieſe.)</item><lb/> <item>Hirn.</item><lb/> <item>Nierlein.</item><lb/> <item>Bratwuͤrſtlein.</item><lb/> <item>Leberlein.</item><lb/> <item>Rindsmark.</item><lb/> <item>Maͤgelein.</item><lb/> <item>Krebſe.</item><lb/> <item>Schnecken.</item><lb/> <item>Eier.</item><lb/> <item>Butter.</item> </list><lb/> <cb/> <p>Trotz dieſer Haͤufung und Complication kann ich’s doch<lb/> nicht uͤber’s Herz bringen, das Verdammungsurtheil daruͤber<lb/> auszuſprechen; denn, ach! — die Gegenſaͤtze ſind gar zu ſchoͤn<lb/> gewaͤhlt! — Und am Ende reduzirt ſich das Ganze doch auf<lb/> ſehr einfache verwandte chemiſche Grundſtoffe.</p><lb/> <p>Waͤhrend ſich uns ferner bei dem patriarchaliſchen Butter-<lb/> brod der einfache Gegenſatz des Vegetabiliſchen und Animaliſchen<lb/> (letzteres noch dazu in ſeiner mildeſten Form) zeigte, hat eine<lb/> neuere Zeit z. B. ſogenannte Speckkuchen zur concreten Er-<lb/> ſcheinung gebracht. Sie beſtehen bekanntlich aus feinem mit<lb/> Milch und Eiern gekneteten Mehl und enthalten auf ihrer<lb/> Oberflaͤche einige fein gewuͤrfelte Speckſtuͤckchen und etwas<lb/> Kuͤmmel. Hier iſt alſo der vegetabiliſche Gegenſatz von Mehl<lb/> und Kuͤmmel durch die animaliſchen Antitheſen von Milch,<lb/> Eiern und Speck bereits uͤberboten, uͤberhaupt das Ganze<lb/> complizirter. Dieſe Speckkuchen ſchmecken durchaus nicht un-<lb/> angenehm; — meine ſchon belobte Frau Baaſe pflegte zu ſagen,<lb/> zu Milchcaff<hi rendition="#aq">é</hi>e gaͤb’s nichts Beſſeres auf der Welt — waͤhrend<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0171]
Vegetabiliſche Reihe.
Blumenkohl.
Artiſchocken.
Spargel.
Lactuca.
Morcheln.
Kohl.
Scorzonera.
Gruͤne Erbſen.
Waizenbrod.
Cardamomen.
Piſtazien.
Muskatbluͤthe.
Piement.
Pfeffer.
Animaliſche Reihe.
Tauben.
Huhn.
Kalbfleiſch.
Kalbsdruͤſen. (Brieſe.)
Hirn.
Nierlein.
Bratwuͤrſtlein.
Leberlein.
Rindsmark.
Maͤgelein.
Krebſe.
Schnecken.
Eier.
Butter.
Trotz dieſer Haͤufung und Complication kann ich’s doch
nicht uͤber’s Herz bringen, das Verdammungsurtheil daruͤber
auszuſprechen; denn, ach! — die Gegenſaͤtze ſind gar zu ſchoͤn
gewaͤhlt! — Und am Ende reduzirt ſich das Ganze doch auf
ſehr einfache verwandte chemiſche Grundſtoffe.
Waͤhrend ſich uns ferner bei dem patriarchaliſchen Butter-
brod der einfache Gegenſatz des Vegetabiliſchen und Animaliſchen
(letzteres noch dazu in ſeiner mildeſten Form) zeigte, hat eine
neuere Zeit z. B. ſogenannte Speckkuchen zur concreten Er-
ſcheinung gebracht. Sie beſtehen bekanntlich aus feinem mit
Milch und Eiern gekneteten Mehl und enthalten auf ihrer
Oberflaͤche einige fein gewuͤrfelte Speckſtuͤckchen und etwas
Kuͤmmel. Hier iſt alſo der vegetabiliſche Gegenſatz von Mehl
und Kuͤmmel durch die animaliſchen Antitheſen von Milch,
Eiern und Speck bereits uͤberboten, uͤberhaupt das Ganze
complizirter. Dieſe Speckkuchen ſchmecken durchaus nicht un-
angenehm; — meine ſchon belobte Frau Baaſe pflegte zu ſagen,
zu Milchcaffée gaͤb’s nichts Beſſeres auf der Welt — waͤhrend
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