Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Geistliche Lieder.
Rott'/ bis sie ihn endlich fiengen/ stellten
ihn Pilato dar/ wie es aber Judam gien-
ge/ zeigt die Schrifft offenbar.

3. Er ward verspeyt/ verhöhnet von
der Gottlosen Schaar/ mit Dornen gar
gekrönet/ uns zu erretten aus der Ge-
fahr; es ist eine grosse Liebe/ die unaus-
sprechlich ist: Drum dich im Lieben übe/
weil du auf Erden bist.
4. Dis alles hat er erduldet/ dich zu
erretten aus der Pein/ du hasts alles ver-
schuldet/ seine Liebe ist gewesen rein: o
Mensch/ doch recht betrachte/ was JE-
sus hat erduld't/ das Zeitliche verachte/
so findest du die Huld.
5. Denck doch stets an sein Leiden/
das er für dich gethan/ du wirst die Sün-
de meiden/ und denn auch fangen an/
ein Christlich Leben zu führen/ das wird
gefällig seyn dem grossen GOtt der Eh-
ren/ und wird dich loben fein.
Ein Buß-Lied/ wenn man sich
bekehret von seinem Wesen.
1. ACh betrübt ist meine Seele/ weil
ich

Geiſtliche Lieder.
Rott’/ bis ſie ihn endlich fiengen/ ſtellten
ihn Pilato dar/ wie es aber Judam gien-
ge/ zeigt die Schrifft offenbar.

3. Er ward verſpeyt/ verhoͤhnet von
der Gottloſen Schaar/ mit Dornen gar
gekroͤnet/ uns zu erretten aus der Ge-
fahr; es iſt eine groſſe Liebe/ die unaus-
ſprechlich iſt: Drum dich im Lieben uͤbe/
weil du auf Erden biſt.
4. Dis alles hat er erduldet/ dich zu
erretten aus der Pein/ du haſts alles ver-
ſchuldet/ ſeine Liebe iſt geweſen rein: o
Menſch/ doch recht betrachte/ was JE-
ſus hat erduld’t/ das Zeitliche verachte/
ſo findeſt du die Huld.
5. Denck doch ſtets an ſein Leiden/
das er fuͤr dich gethan/ du wirſt die Suͤn-
de meiden/ und denn auch fangen an/
ein Chriſtlich Leben zu fuͤhren/ das wird
gefaͤllig ſeyn dem groſſen GOtt der Eh-
ren/ und wird dich loben fein.
Ein Buß-Lied/ wenn man ſich
bekehret von ſeinem Weſen.
1. ACh betruͤbt iſt meine Seele/ weil
ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="2">
              <pb facs="#f0194" n="168"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gei&#x017F;tliche Lieder.</hi> </fw><lb/>
              <l>Rott&#x2019;/ bis &#x017F;ie ihn endlich fiengen/ &#x017F;tellten</l><lb/>
              <l>ihn Pilato dar/ wie es aber Judam gien-</l><lb/>
              <l>ge/ zeigt die Schrifft offenbar.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>3. Er ward ver&#x017F;peyt/ verho&#x0364;hnet von</l><lb/>
              <l>der Gottlo&#x017F;en Schaar/ mit Dornen gar</l><lb/>
              <l>gekro&#x0364;net/ uns zu erretten aus der Ge-</l><lb/>
              <l>fahr; es i&#x017F;t eine gro&#x017F;&#x017F;e Liebe/ die unaus-</l><lb/>
              <l>&#x017F;prechlich i&#x017F;t: Drum dich im Lieben u&#x0364;be/</l><lb/>
              <l>weil du auf Erden bi&#x017F;t.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>4. Dis alles hat er erduldet/ dich zu</l><lb/>
              <l>erretten aus der Pein/ du ha&#x017F;ts alles ver-</l><lb/>
              <l>&#x017F;chuldet/ &#x017F;eine Liebe i&#x017F;t gewe&#x017F;en rein: o</l><lb/>
              <l>Men&#x017F;ch/ doch recht betrachte/ was JE-</l><lb/>
              <l>&#x017F;us hat erduld&#x2019;t/ das Zeitliche verachte/</l><lb/>
              <l>&#x017F;o finde&#x017F;t du die Huld.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>5. Denck doch &#x017F;tets an &#x017F;ein Leiden/</l><lb/>
              <l>das er fu&#x0364;r dich gethan/ du wir&#x017F;t die Su&#x0364;n-</l><lb/>
              <l>de meiden/ und denn auch fangen an/</l><lb/>
              <l>ein Chri&#x017F;tlich Leben zu fu&#x0364;hren/ das wird</l><lb/>
              <l>gefa&#x0364;llig &#x017F;eyn dem gro&#x017F;&#x017F;en GOtt der Eh-</l><lb/>
              <l>ren/ und wird dich loben fein.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Ein Buß-Lied/ wenn man &#x017F;ich</hi><lb/>
bekehret von &#x017F;einem We&#x017F;en.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>1. <hi rendition="#in">A</hi>Ch betru&#x0364;bt i&#x017F;t meine Seele/ weil</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0194] Geiſtliche Lieder. Rott’/ bis ſie ihn endlich fiengen/ ſtellten ihn Pilato dar/ wie es aber Judam gien- ge/ zeigt die Schrifft offenbar. 3. Er ward verſpeyt/ verhoͤhnet von der Gottloſen Schaar/ mit Dornen gar gekroͤnet/ uns zu erretten aus der Ge- fahr; es iſt eine groſſe Liebe/ die unaus- ſprechlich iſt: Drum dich im Lieben uͤbe/ weil du auf Erden biſt. 4. Dis alles hat er erduldet/ dich zu erretten aus der Pein/ du haſts alles ver- ſchuldet/ ſeine Liebe iſt geweſen rein: o Menſch/ doch recht betrachte/ was JE- ſus hat erduld’t/ das Zeitliche verachte/ ſo findeſt du die Huld. 5. Denck doch ſtets an ſein Leiden/ das er fuͤr dich gethan/ du wirſt die Suͤn- de meiden/ und denn auch fangen an/ ein Chriſtlich Leben zu fuͤhren/ das wird gefaͤllig ſeyn dem groſſen GOtt der Eh- ren/ und wird dich loben fein. Ein Buß-Lied/ wenn man ſich bekehret von ſeinem Weſen. 1. ACh betruͤbt iſt meine Seele/ weil ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/194
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/194>, abgerufen am 28.11.2024.