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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Lebens-Lauff.
gesagt: Wenn ihn GOtt hingenom-
men/ so wolte er GOtt bitten/ daß
er die lieben Eltern und Geschwister
auch bald völlig erlösen mögte von
dieser gegenwärtigen argen Welt.

Bereitet hat er sich zu seinem Abschie-
de durch seinen treuen Kampf wider alle
Unreinigkeit/ so er in seiner Natur wahr-
genommen. Jn einem Briefe an mich
von 15ten Septemb. 1707. schreibet er:
Gleichwie das nicht gnug wäre/
wenn ein Bettler vor einer hohen
Person erscheinen wolte/ daß er nur
etliche grobe Sachen ablegte/ son-
dern er müste gar andere Sitten/

Mores und Gebehrden lernen/ und
sein angethan werden; also auch
wir/ wenn wir wollen vor GOtt
erscheinen/ müssen wir gar anders
werden an Hertz/ Muth und Sinn
und Kräfften/ daß wir für GOtt
bestehen können/ und vor sein Ange-
sichte treten.

Jn dem letzten Briefe/ den er 3. Wo-

chen
B 6

Lebens-Lauff.
geſagt: Wenn ihn GOtt hingenom-
men/ ſo wolte er GOtt bitten/ daß
er die lieben Eltern und Geſchwiſter
auch bald voͤllig erloͤſen moͤgte von
dieſer gegenwaͤrtigen argen Welt.

Bereitet hat er ſich zu ſeinem Abſchie-
de durch ſeinen treuen Kampf wider alle
Unreinigkeit/ ſo er in ſeiner Natur wahr-
genommen. Jn einem Briefe an mich
von 15ten Septemb. 1707. ſchreibet er:
Gleichwie das nicht gnug waͤre/
wenn ein Bettler vor einer hohen
Perſon erſcheinen wolte/ daß er nur
etliche grobe Sachen ablegte/ ſon-
dern er muͤſte gar andere Sitten/

Mores und Gebehrden lernen/ und
ſein angethan werden; alſo auch
wir/ wenn wir wollen vor GOtt
erſcheinen/ muͤſſen wir gar anders
werden an Hertz/ Muth und Sinn
und Kraͤfften/ daß wir fuͤr GOtt
beſtehen koͤnnen/ und vor ſein Ange-
ſichte treten.

Jn dem letzten Briefe/ den er 3. Wo-

chen
B 6
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[35/0061] Lebens-Lauff. geſagt: Wenn ihn GOtt hingenom- men/ ſo wolte er GOtt bitten/ daß er die lieben Eltern und Geſchwiſter auch bald voͤllig erloͤſen moͤgte von dieſer gegenwaͤrtigen argen Welt. Bereitet hat er ſich zu ſeinem Abſchie- de durch ſeinen treuen Kampf wider alle Unreinigkeit/ ſo er in ſeiner Natur wahr- genommen. Jn einem Briefe an mich von 15ten Septemb. 1707. ſchreibet er: Gleichwie das nicht gnug waͤre/ wenn ein Bettler vor einer hohen Perſon erſcheinen wolte/ daß er nur etliche grobe Sachen ablegte/ ſon- dern er muͤſte gar andere Sitten/ Mores und Gebehrden lernen/ und ſein angethan werden; alſo auch wir/ wenn wir wollen vor GOtt erſcheinen/ muͤſſen wir gar anders werden an Hertz/ Muth und Sinn und Kraͤfften/ daß wir fuͤr GOtt beſtehen koͤnnen/ und vor ſein Ange- ſichte treten. Jn dem letzten Briefe/ den er 3. Wo- chen B 6

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/61>, abgerufen am 24.11.2024.