Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Arno Holz. Du preist Natur und ihre Herrlichkeit, Die Gott in seinen eignen Werken loben, Und lächelst über den Pygmäenstreit, Den wider ihn die Sterblichen erhoben. Die eitle Selbstsucht menschlicher Kultur Vermag nur eben das, was ihr von Nöthen, Sie weiß die Herrlichkeit der Gottnatur Zu untergraben wohl, doch nie zu tödten. Und ist auch ihre goldne Blüthezeit Schon längst ins Grab der Ewigkeit gesunken, Der Schöpfung nie begriffne Herrlichkeit Entfacht noch stündlich den Prometheusfunken. Arno Holz. Du preiſt Natur und ihre Herrlichkeit, Die Gott in ſeinen eignen Werken loben, Und lächelſt über den Pygmäenſtreit, Den wider ihn die Sterblichen erhoben. Die eitle Selbſtſucht menſchlicher Kultur Vermag nur eben das, was ihr von Nöthen, Sie weiß die Herrlichkeit der Gottnatur Zu untergraben wohl, doch nie zu tödten. Und iſt auch ihre goldne Blüthezeit Schon längſt ins Grab der Ewigkeit geſunken, Der Schöpfung nie begriffne Herrlichkeit Entfacht noch ſtündlich den Prometheusfunken. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="14"> <pb facs="#f0180" n="162"/> <fw place="top" type="header">Arno Holz.</fw><lb/> <l>Du preiſt Natur und ihre Herrlichkeit,</l><lb/> <l>Die Gott in ſeinen eignen Werken loben,</l><lb/> <l>Und lächelſt über den Pygmäenſtreit,</l><lb/> <l>Den wider ihn die Sterblichen erhoben.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Die eitle Selbſtſucht menſchlicher Kultur</l><lb/> <l>Vermag nur eben das, was ihr von Nöthen,</l><lb/> <l>Sie weiß die Herrlichkeit der Gottnatur</l><lb/> <l>Zu untergraben wohl, doch nie zu tödten.</l><lb/> <l>Und iſt auch ihre goldne Blüthezeit</l><lb/> <l>Schon längſt ins Grab der Ewigkeit geſunken,</l><lb/> <l>Der Schöpfung nie begriffne Herrlichkeit</l><lb/> <l>Entfacht noch ſtündlich den Prometheusfunken.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [162/0180]
Arno Holz.
Du preiſt Natur und ihre Herrlichkeit,
Die Gott in ſeinen eignen Werken loben,
Und lächelſt über den Pygmäenſtreit,
Den wider ihn die Sterblichen erhoben.
Die eitle Selbſtſucht menſchlicher Kultur
Vermag nur eben das, was ihr von Nöthen,
Sie weiß die Herrlichkeit der Gottnatur
Zu untergraben wohl, doch nie zu tödten.
Und iſt auch ihre goldne Blüthezeit
Schon längſt ins Grab der Ewigkeit geſunken,
Der Schöpfung nie begriffne Herrlichkeit
Entfacht noch ſtündlich den Prometheusfunken.
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