Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Biographien. Stiftung alljährlich ertheilt. Im Verein mit seinem Freunde Oskar Jerschke gab H.die "Deutschen Weisen" heraus. Dieselben enthalten fast nur Jugendschöpfungen. Allein edirte Holz das "Geibelgedenkbuch" zu dem Schriftsteller und Dichter aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes pietätvoll Beiträge geliefert haben. Demnächst erscheint: "Das Buch der Zeit, Lieder eines Modernen." Oskar Jerschke. Oskar Jerschke, geboren am 17. Juli 1861 zu Lähn, Kreis Löwenberg, Schle- Fritz Lemmermayer. Fritz Lemmermayer. Der Autor des großen historischen Romans der "Alchy- Biographien. Stiftung alljährlich ertheilt. Im Verein mit ſeinem Freunde Oskar Jerſchke gab H.die „Deutſchen Weiſen“ heraus. Dieſelben enthalten faſt nur Jugendſchöpfungen. Allein edirte Holz das „Geibelgedenkbuch“ zu dem Schriftſteller und Dichter aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes pietätvoll Beiträge geliefert haben. Demnächſt erſcheint: „Das Buch der Zeit, Lieder eines Modernen.“ Oskar Jerſchke. Oskar Jerſchke, geboren am 17. Juli 1861 zu Lähn, Kreis Löwenberg, Schle- Fritz Lemmermayer. Fritz Lemmermayer. Der Autor des großen hiſtoriſchen Romans der „Alchy- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0318" n="300"/><fw place="top" type="header">Biographien.</fw><lb/> Stiftung alljährlich ertheilt. Im Verein mit ſeinem Freunde Oskar Jerſchke gab H.<lb/> die „Deutſchen Weiſen“ heraus. Dieſelben enthalten faſt nur Jugendſchöpfungen.<lb/> Allein edirte Holz das „Geibelgedenkbuch“ zu dem Schriftſteller und Dichter aus allen<lb/> Gauen des deutſchen Vaterlandes pietätvoll Beiträge geliefert haben. Demnächſt<lb/> erſcheint: „Das Buch der Zeit, Lieder eines Modernen.“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oskar Jerſchke.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Oskar Jerſchke</hi>, geboren am 17. Juli 1861 zu Lähn, Kreis Löwenberg, Schle-<lb/> ſien. Stammt aus einer Zimmermannsfamilie. Seinen erſten Unterricht erhielt er<lb/> von ſeinem mütterlichen Oheim, dem Paſtor (jetzt Superintendent) Dihm zu Spiller<lb/> (Dorf bei Lähn). Die erſten dichteriſchen Verſuche ſtammen aus dem Jahre 1870.<lb/> Die glorreichen Waffenthaten des deutſchen Volkes regten den für das Vaterländiſche<lb/> ſchon früh begeiſterten Knaben zu allerlei Kriegsgeſängen, Oden und Balladen an. Im<lb/> Jahre 1872 ſiedelte der Vater nach dem Tode der Mutter Maria Dihm, mit den<lb/> Geſchwiſtern nach Straßburg i. Elſ. über. In Straßburg abſolvirte J. das Abitu-<lb/> rienten-Examen, um dann die Univerſität als Student der Rechts- und Staatswiſſen-<lb/> ſchaft zu beziehen. Zu dieſem Studium hatten J. alle andern Gründe, nur nicht die<lb/> Neigung beſtimmt, da er im Gegentheil ſeit früheſter Kindheit eine große Luſt und<lb/> Liebe für die Wunder der Natur und ihre Wiſſenſchaft hegte. J. ſtudirte in Straß-<lb/> burg und Berlin 6 Semeſter. In Berlin befreundete J. ſich mit Arno Holz gelegentlich<lb/> der Redaction der „Kyffhäuſer-Zeitung“. Die Chef-Redaction dieſes ſtudentiſchen<lb/> Organs führte J. während ſeines Berliner Aufenthalts. Im October 1883 beſtand<lb/> J. in Colmar i. Elſ. das Referendar-Examen. Gegenwärtig iſt J. als Referendar am<lb/> Landgericht zu Straßburg i. Elſ. thätig. Ebenda dient J. als Freiwilliger zur Zeit<lb/> ſein Jahr ab. Im Manuſcript liegen abgeſchloſſen vor „Elſäſſiſche und Italieniſche<lb/> Lieder.“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fritz Lemmermayer.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Fritz Lemmermayer</hi>. Der Autor des großen hiſtoriſchen Romans der „Alchy-<lb/> miſt“ (abgedruckt in der Revue: „Auf der Höhe“) iſt am 26. März des Jahres 1857<lb/> als Sohn eines Porträtmalers zu Wien geboren. Als L. 8 Jahr alt war, ſtarb<lb/> ſein Vater, ſeine Mutter Anna Lemmermayer, geb. Geißler, mit vier unmündigen<lb/> Kindern, unter denen L. das jüngſte, in Armuth zurücklaſſend. L’s. Mutter, eine<lb/> durch ſeltene Eigenſchaften des Geiſtes und Gemüthes ausgezeichnete Frau, brachte<lb/> ſich und die Ihrigen in der Folgezeit durch, ſo gut es eben ging. Keiner wie immer<lb/> gearteten Unterſtützung durfte ſie ſich erfreuen; doch muß hier der Güte gedacht werden,<lb/> mit welcher ihre Eltern, brave, tüchtige, aus Bayern eingewanderte Leute, ihre Lage,<lb/> die ſchwierig genug war, erleichterten. Lemmermayer’s Mutter gab Clavier-Unterricht<lb/> und verrichtete verſchiedene feine weibliche Handarbeiten. Die Natur hat ihr Ausdauer<lb/> verliehen und die Gabe, Alles ſchnell aufzufaſſen. Wir könnten noch viel Gutes über<lb/> die vortreffliche Frau ſagen, doch müſſen wir uns mit dieſen geringen Andeutungen<lb/> begnügen. Sicher iſt, daß ſie der Lebensſtern ihres Sohnes war. Nach Vollendung<lb/> der Volksſchule trat L. in die Realſchule ein. Nach glücklicher Abſolvirung der Mittel-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0318]
Biographien.
Stiftung alljährlich ertheilt. Im Verein mit ſeinem Freunde Oskar Jerſchke gab H.
die „Deutſchen Weiſen“ heraus. Dieſelben enthalten faſt nur Jugendſchöpfungen.
Allein edirte Holz das „Geibelgedenkbuch“ zu dem Schriftſteller und Dichter aus allen
Gauen des deutſchen Vaterlandes pietätvoll Beiträge geliefert haben. Demnächſt
erſcheint: „Das Buch der Zeit, Lieder eines Modernen.“
Oskar Jerſchke.
Oskar Jerſchke, geboren am 17. Juli 1861 zu Lähn, Kreis Löwenberg, Schle-
ſien. Stammt aus einer Zimmermannsfamilie. Seinen erſten Unterricht erhielt er
von ſeinem mütterlichen Oheim, dem Paſtor (jetzt Superintendent) Dihm zu Spiller
(Dorf bei Lähn). Die erſten dichteriſchen Verſuche ſtammen aus dem Jahre 1870.
Die glorreichen Waffenthaten des deutſchen Volkes regten den für das Vaterländiſche
ſchon früh begeiſterten Knaben zu allerlei Kriegsgeſängen, Oden und Balladen an. Im
Jahre 1872 ſiedelte der Vater nach dem Tode der Mutter Maria Dihm, mit den
Geſchwiſtern nach Straßburg i. Elſ. über. In Straßburg abſolvirte J. das Abitu-
rienten-Examen, um dann die Univerſität als Student der Rechts- und Staatswiſſen-
ſchaft zu beziehen. Zu dieſem Studium hatten J. alle andern Gründe, nur nicht die
Neigung beſtimmt, da er im Gegentheil ſeit früheſter Kindheit eine große Luſt und
Liebe für die Wunder der Natur und ihre Wiſſenſchaft hegte. J. ſtudirte in Straß-
burg und Berlin 6 Semeſter. In Berlin befreundete J. ſich mit Arno Holz gelegentlich
der Redaction der „Kyffhäuſer-Zeitung“. Die Chef-Redaction dieſes ſtudentiſchen
Organs führte J. während ſeines Berliner Aufenthalts. Im October 1883 beſtand
J. in Colmar i. Elſ. das Referendar-Examen. Gegenwärtig iſt J. als Referendar am
Landgericht zu Straßburg i. Elſ. thätig. Ebenda dient J. als Freiwilliger zur Zeit
ſein Jahr ab. Im Manuſcript liegen abgeſchloſſen vor „Elſäſſiſche und Italieniſche
Lieder.“
Fritz Lemmermayer.
Fritz Lemmermayer. Der Autor des großen hiſtoriſchen Romans der „Alchy-
miſt“ (abgedruckt in der Revue: „Auf der Höhe“) iſt am 26. März des Jahres 1857
als Sohn eines Porträtmalers zu Wien geboren. Als L. 8 Jahr alt war, ſtarb
ſein Vater, ſeine Mutter Anna Lemmermayer, geb. Geißler, mit vier unmündigen
Kindern, unter denen L. das jüngſte, in Armuth zurücklaſſend. L’s. Mutter, eine
durch ſeltene Eigenſchaften des Geiſtes und Gemüthes ausgezeichnete Frau, brachte
ſich und die Ihrigen in der Folgezeit durch, ſo gut es eben ging. Keiner wie immer
gearteten Unterſtützung durfte ſie ſich erfreuen; doch muß hier der Güte gedacht werden,
mit welcher ihre Eltern, brave, tüchtige, aus Bayern eingewanderte Leute, ihre Lage,
die ſchwierig genug war, erleichterten. Lemmermayer’s Mutter gab Clavier-Unterricht
und verrichtete verſchiedene feine weibliche Handarbeiten. Die Natur hat ihr Ausdauer
verliehen und die Gabe, Alles ſchnell aufzufaſſen. Wir könnten noch viel Gutes über
die vortreffliche Frau ſagen, doch müſſen wir uns mit dieſen geringen Andeutungen
begnügen. Sicher iſt, daß ſie der Lebensſtern ihres Sohnes war. Nach Vollendung
der Volksſchule trat L. in die Realſchule ein. Nach glücklicher Abſolvirung der Mittel-
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