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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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sich Christi zu trösten.
vns selber für als ein Artzt/ vnd sein hei-
liges Blut als die köstlichste/ heilsamste
Sünden Artzney.

Nun kan auch die aller köstlichste
Artzney nicht helffen/ vnd nicht wircken/
wenn der Patient das nicht wil lassen
das ihm schädlich ist. Derhalben so
hilfft keinem Christi Blut vnnd Tod/
wer nicht wil von Sünden ablassen.
Daher spricht Sanct Paul. Galat. 5.
die solches (thun verstehe die Wercke
des Fleisches) die werden das Reich
Gottes nicht erben/ das ist/ sie haben
kein Theil an Christo.

Ferner sol Christus vnnd sein heilig
Blut vnsere Artzney seyn/ so müssen
wir zuuor kranck seyn. Denn die Ge-
sunden bedürffen des Artztes nit son-
dern die Krancken. Nun sind aber alleGeistliche
Krancken
sind be-
schrieben
im 6. vnd
38. Psalm.

die nit geistlich kranck/ die ohne wahre
Vusse seyn/ die ohne hertzliche Rewe
vber jhre Sünde sein/ die kein zerbro-
chen/ zuschlagen Hertz haben/ vnnd
für Göttes Zorn nicht erschrecken/ die
nicht fliehen wollen die weltliche Lüste/

die da
Erster Theil G

ſich Chriſti zu troͤſten.
vns ſelber fuͤr als ein Artzt/ vñ ſein hei-
liges Blut als die koͤſtlichſte/ heilſamſte
Suͤnden Artzney.

Nun kan auch die aller koͤſtlichſte
Artzney nicht helffen/ vnd nicht wirckẽ/
wenn der Patient das nicht wil laſſen
das ihm ſchaͤdlich iſt. Derhalben ſo
hilfft keinem Chriſti Blut vnnd Tod/
wer nicht wil von Suͤnden ablaſſen.
Daher ſpricht Sanct Paul. Galat. 5.
die ſolches (thun verſtehe die Wercke
des Fleiſches) die werden das Reich
Gottes nicht erben/ das iſt/ ſie haben
kein Theil an Chriſto.

Ferner ſol Chriſtus vnnd ſein heilig
Blut vnſere Artzney ſeyn/ ſo muͤſſen
wir zuuor kranck ſeyn. Denn die Ge-
ſunden beduͤrffen des Artztes nit ſon-
dern die Krancken. Nun ſind aber alleGeiſtliche
Krancken
ſind be-
ſchrieben
im 6. vnd
38. Pſalm.

die nit geiſtlich kranck/ die ohne wahre
Vuſſe ſeyn/ die ohne hertzliche Rewe
vber jhre Suͤnde ſein/ die kein zerbro-
chen/ zuſchlagen Hertz haben/ vnnd
fuͤr Goͤttes Zorn nicht erſchrecken/ die
nicht fliehen wollen die weltliche Luͤſte/

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[71/0103] ſich Chriſti zu troͤſten. vns ſelber fuͤr als ein Artzt/ vñ ſein hei- liges Blut als die koͤſtlichſte/ heilſamſte Suͤnden Artzney. Nun kan auch die aller koͤſtlichſte Artzney nicht helffen/ vnd nicht wirckẽ/ wenn der Patient das nicht wil laſſen das ihm ſchaͤdlich iſt. Derhalben ſo hilfft keinem Chriſti Blut vnnd Tod/ wer nicht wil von Suͤnden ablaſſen. Daher ſpricht Sanct Paul. Galat. 5. die ſolches (thun verſtehe die Wercke des Fleiſches) die werden das Reich Gottes nicht erben/ das iſt/ ſie haben kein Theil an Chriſto. Ferner ſol Chriſtus vnnd ſein heilig Blut vnſere Artzney ſeyn/ ſo muͤſſen wir zuuor kranck ſeyn. Denn die Ge- ſunden beduͤrffen des Artztes nit ſon- dern die Krancken. Nun ſind aber alle die nit geiſtlich kranck/ die ohne wahre Vuſſe ſeyn/ die ohne hertzliche Rewe vber jhre Suͤnde ſein/ die kein zerbro- chen/ zuſchlagen Hertz haben/ vnnd fuͤr Goͤttes Zorn nicht erſchrecken/ die nicht fliehen wollen die weltliche Luͤſte/ die da Geiſtliche Krancken ſind be- ſchrieben im 6. vnd 38. Pſalm. Erſter Theil G

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/103>, abgerufen am 27.11.2024.